Sonntag, 22. April 2012

Über 12.000 Hektar Land in Honduras besetzt

Tegucigalpa. In Honduras haben Bauernorganisationen über 12.000 Hektar Land besetzt. Die Aktionen begannen am 17. April, dem internationalen Tag des kleinbäuerlichen Widerstands.
Bei den meisten Flächen handelt es sich um Ackerland, das an die Landbevölkerung verteilt hätte werden sollen. Unter den neoliberalen Strukturanpassungsprogrammen seit den neunziger Jahren wurde der fruchtbare Boden jedoch wieder verkauft und gehört inzwischen wenigen Großgrundbesitzern, die darauf Exportprodukte wie Zuckerrohr und Palmöl anbauen. Nach dem Putsch Mitte 2009 machte De-facto-Präsident Porfirio Lobo das Landreformgesetz wieder rückgängig.
Die Besetzer fordern die Rückgabe des Landes an die Landarbeiterfamilien, um dort ihre Hauptnahrungsmittel Mais, Reis und Bohnen anzubauen. Erklärtes Ziel ist ein Ende des Hungers und der Armut sowie die Ernährungssouveränität. Damit ist die eigenständige Kontrolle über Produktion, Verteilung und Konsumption der Lebensmittel und eine demokratische Gestaltung des Lebensmittel- und Agrarsystems gemeint.
Des Weiteren wird ein Ende der Gewalt gegen die Landlosen und Bauern gefordert. In der nordhonduranischen Region Bajo Aguán sind seit Anfang 2010, dem Beginn der Lobo-Regierung, rund die 50 organisierte Bauern und Bäuerinnen ermordet worden.

Meldung bei Amerika21 


Der Shalompreis geht nach Honduras

Eichstätt (EK/smo) Er ging schon nach Burundi, Guatemala, Brasilien, Kenia, Tschetschenien, Pakistan und im letzten Jahr nach Kolumbien: der Shalompreis. In diesem Jahr wird er nach Honduras vergeben. Berta Cáceres und die Indigenen-Organisation COPINH Consejo Civico de Organizaciones Populares e Indigenas de Honduras können den mit mindestens 15 000 Euro dotierten Menschenrechtspreis am 16. Juni in Eichstätt entgegennehmen.

weiterlesen auf Donaukurier.de

Freitag, 20. April 2012

Urgent Action von AI: Journalistin bedroht

Der honduranischen Journalistin und Menschenrechtlerin Dina Meza ist in den vergangenen Wochen mehrmals sexuelle Gewalt angedroht worden.
Dina Meza schreibt auf dem Menschenrechts-Internetportal "Defensores en Linea" Beiträge über Menschenrechtsfragen. Sie ist darüber hinaus in der bekannten honduranischen Menschenrechtsorganisation "Comité de Familiares de los Detendios y Desaparecidos" (COFADEH) aktiv.

Mittwoch, 18. April 2012

Vortrag in Frankfurt: Sexuelle Vielfalt im Widerstand – LGBT*-Kämpfe in Honduras

Der Vortrag findet am 11.06.2012 (Montag) um 18 Uhr im Raum des Cornelia Goethe Centrums (AfE-Turm, 2. Stock, R 238) statt.
Referentin: Eva Bahl

Abstract:
Als sich die Menschen in Honduras am 28. Juni 2009 versammelten, um gegen
die Entführung des Präsidenten Zelaya und die Machtübernahme der
Militärs zu demonstrieren, waren von Anfang an die Mitglieder der
LGBT-Gemeinschaft präsent. Genau an diesem Tag sollte der Christopher
Street Day begangen werden, weswegen die Aktivist_innen sofort mit ihren
Regenbogenfahnen zur Stelle waren. Seitdem ist die LGBT-Gemeinschaft ein
wichtiger Bestandteil der heterogenen Widerstandsbewegung. 2010 entstand
dann die Bewegung der Sexuellen Vielfalt im Widerstand (Movimiento de
Diversidad Sexual en Resistencia). Als wichtiger Teil des Widerstands gegen
den Putsch ist die LGBT-Bewegung von der repressiven Situation in Honduras
besonders betroffen: In der zunehmend mili­tarisierten Gesellschaft werden
Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle immer häufiger zu Opfern der
Staatsgewalt. Seit dem Putsch im Juni 2009 sind 40 Morde an Transpersonen
gemeldet worden. Viele dieser Morde gehen auf das Konto von Polizisten und
Militärs.

Fotoausstellung in Heidelberg

Gegen die Unsichtbarkeit
Fotoausstellung zum Widerstand in Honduras

Vom 30.4. - 31.5.
Ort: Eine-Welt-Zentrum/Karlstorbahnhof, Gumbelraum, Heidelberg
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 11-19 Uhr sowie bei den Abendveranstaltungen von Festivallatino im Karlstorbahnhof
Eintritt frei

Weitere Infos: http://festivallatino.de/web/cms/front_content.php?idcat=118&idart=721

Montag, 16. April 2012

Petition: Keine Gefängnisstrafe für Verhütung

Der honduranische Kongress entscheidet bald über eine *Gesetzesvorlage,
die die Nutzung der "Pille danach" unter Gefängnisstrafe stellen würde*
-- selbst für Opfer sexueller Gewalttaten. Doch die Regierung ist daran
interessiert, ihr internationales Image aufzupolieren. *Unsere weltweite
Welle des Protests kann der religiösen und Militär-Lobby die Stirn bieten
und diesen Angriff auf Frauen aufhalten*. Unterzeichnen Sie die Petition an
den honduranischen Kongress, und erzählen Sie auch anderen davon:

Unterzeichnen sie die Petition

Sonntag, 8. April 2012

Vortrag in Graz


Auf den Spuren der Agrarkonflikte in Honduras 

Vortrag von Magdalena Heuwieser
Im Welthaus Graz am 26. April, 19:00 Uhr

Rauch und ein beißender Geruch nach verbranntem Plastik steigt auf aus den zerstörten, aus Palmblättern und Planen zusammengezimmerten Behausungen der Landbesetzungsbewegung. Palmölplantagen, so weit das Auge reicht. Doch es ist eine Landwirtschaft ohne Landwirte, ohne Campesinas und Campesinos. Die Plantagen gehören wenigen GroßgrundbesitzerInen, die für sich arbeiten lassen. Gegen diese richten sich die Proteste der Landlosen. Auch gegen die Privatisierung von 300 Flüssen für Staudämme und von 40 Prozent des nationalen Territoriums für Minenprojekte setzen sich soziale und indigene Bewegungen ein.
Magdalena Heuwieser gibt einen Überblick über die Globalisierung der Landwirtschaft in Honduras und die Ursachen der aktuellen Agrarkonflikte. Damit wird klar: Die Lebensrealitäten und Kämpfe der lokalen Bevölkerung sind eng verknüpft mit globalen Politiken, und letztendlich auch mit unseren Lebensrealtäten hier in Österreich.  
Magdalena Heuwieser organisierte 2010 mit anderen Journalist*innen und Aktivist*innen eine Menschenrechtsdelegationsreise nach Honduras und engagiert sich in der Solidaritätsbewegung mit Honduras. Sie ist Aktivistin bei AgrarAttac und der Bewegung für Ernährungssouveränität. Während ihres Diplomstudiums der Internationalen Entwicklung spezialisiert sie sich auf Lateinamerika, Menschenrechte und Politische Ökologie.

Fotoausstellung in Graz


Gegen die Unsichtbarkeit - Fotoausstellung zum Widerstand in Honduras

Welthaus Graz, vom 10. April bis 4. Mai
Adresse: Bürgergasse 2, 8010 Graz
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-12:00, Mo-Mi 14-16:00, Do 14-18:00 Uhr

Seit dem Militärputsch 2009 hat sich die Menschenrechtslage in diesem zentralamerikanischen Land gravierend verschlechtert. Die aktuelle Bilanz: Über 50 ermordete Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Landkonfliktzone Bajo Aguán, mehr als 80 tote LGBT (Lesbian, Gay, Bi, Trans), verstärkte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Privatisierung von Wasser, Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen. 

Die Ausstellung richtet sich „gegen die Unsichtbarkeit“, gegen die Unsichtbarmachung der marginalisierten Bevölkerungsgruppen. Die Fotos zeigen den aktiven Widerstand der Bevölkerung gegen die Unterdrückung und die neoliberalen Projekte der illegitimen Regierung. Frauenorganisationen, LGBT-Zusammenschlüsse, indigene und bäuerliche Bewegungen wehren sich auf kreative Art und Weise und schaffen ihre eigenen Forderungen und Alternativen. 
Doch was haben wir mit einem weit entfernten zentralamerikanischen Land zu tun? Anhand des Beispiels Honduras wird sichtbar, welche Auswirkungen das EU-Freihandelsabkommen mit Zentralamerika („Assoziierungsabkommen“), die europäische Agrartreibstoffpolitik, die Kyoto-Protokoll Mechanismen (CDM), scheinbar klimafreundliche Staudammprojekte oder die deutsche FDP-Stiftung Friedrich Naumann haben können. Doch es wird auch klar, wie wichtig die Vernetzung der lokalen Widerstände ist: „Globalizemos la lucha, globalizemos la esperanza!“ (Globalize struggle, globalize hope!)
Die Ausstellung ist ein Projekt einer Gruppe von AktivistInnen und freien JournalistInnen, die im Dezember 2010 im Rahmen einer Delegationsreise in Honduras waren. Etwa die Hälfte der Fotos stammt von honduranischen KünstlerInnen im Widerstand. Mehr Informationen auf: http://hondurasdelegation.blogspot.com/search/label/Ausstellung