Donnerstag, 30. August 2012

ZWEITES UPDATE Eilaktion: Paramilitärs bedrohen Landvermessungsaktion in Vallecito, Honduras

Die Lage im Camp neben dem zu vermessenden Gelände ist weiter angespannt. Schwerbewaffnete haben am Mittwoch Nachmittag noch einmal starke Präsenz gezeigt, sind allerdings nicht nochmals in das Camp eingedrungen. Am frühen Abend waren vom von Paramilitärs besetzten Nachbargelände her wieder Schüsse zu hören, wie ein Teilnehmer der Journalistendelegation des Ökumenischen Büros, der sich noch dort befindet, berichtete.  In der Provinzstadt Tocoa (etwa auf halbem Weg zwischen La Ceiba und Vallecito) sind, wie bereits berichtet, die Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei eingetroffen, inzwischen auch ein Kontingent Militärs. Dem Vernehmen nach liegt die Entscheidung über das weitere Vorgehen beim Militär. Die Organisatoren der Vermessungsaktion von der Garifuna-Organisation OFRANEH haben den Eindruck, dass man auf Zeit spielt. Ihnen wurde gesagt, man warte auf einen "Befehl von oben". Sie bitten daher weiter DRINGEND darum, bei den honduranischen Autoritäten darauf hinzuwirken, dass die Landvermessungsaktion gemeinsam mit dem staatlichen Agrarinstitut wie geplant durchgeführt werden kann und die physische Integrität der Organisationsmitglieder, UnterstützerInnen und BeobachterInnen vor Ort in Vallecito gewährleistet wird.

Wir bitten weiter um Anrufe und Emails an die in der Eilaktion genannten Stellen. Der vorgeschlagene spanische Text ist auch weiterhin gültig. Gut wäre auch, vorhandene Medienkontakte zu nutzen um das Thema bekannt zu machen. Es hängt u.a. vom erzeugten Druck ab, ob die Vermessungsaktion noch am heutigen Donnerstag oder Freitag durchgeführt wird. 

Zur Eilaktion

Mittwoch, 29. August 2012

UPDATE Eilaktion: Paramilitärs bedrohen Landvermessungsaktion in Vallecito, Honduras

Letzte Nachrichten aus Vallecito - "Bitte den Druck aufrecht erhalten!"

Die Telefone der angegebenen Stellen sind offensichtlich derzeit alle nicht aktiv, Anrufbeantworter können aber besprochen werden.
Bitte auch weiter Emails senden, der vorgeschlagene Text ist weiterhin gültig.
Zur Eilaktion

Nachrichten von vor Ort:
„Die Vermessungsaktion mit dem Agrarinstitut INA heute (28.8.) verlief problemlos, für morgen frueh um 8 Uhr haben sich Staatsanwaltschaft plus eine Sondereinsatztruppe der Polizei (vom departamento de investigacion criminal) angekündigt, momentan scheint es also zu klappen, den nötigen Druck aufzubauen - bitte noch nicht nachlassen - die Leute im Camp sind deswegen derzeit ganz guter Dinge, aber natürlich auch immer noch besorgt, wegen der Bewaffneten, die weiterhin rundum sind."

Sollte die Vermessung erfolgreich durchgeführt werden, ist weiterhin Aufmerksamkeit erforderlich, damit die Kooperativen das wiedergewonnene Land auch real bewirtschaften können.

Dienstag, 28. August 2012

EILAKTION Paramilitärs bedrohen Landvermessungsaktion in Vallecito


Zweites Update zur Eilaktion
Update zur Eilaktion

Paramilitärs bedrohen Landvermessungsaktion in Vallecito
(Gemeinde Limón, Departement Colón)

Seit Sonntag, dem 26.8.2012 abends bedrohen schwerbewaffnete paramilitärische Gruppen die gut 200 honduranischen und internationalen TeilnehmerInnen und BeobachterInnen einer Aktion des Garífuna-Dachverbandes OFRANEH (Organizacion Fraternal Negra Hondureña) in dem Ort Vallecito (Gemeinde Limón, Departement Colón). OFRANEH plant für die nächsten Tage gemeinsam mit dem staatlichen Agrarinstitut INA die Begehung und Neuvermessung eines Grundstücks, das Großgrundbesitzer für sich beanspruchen. AugenzeugInnen berichteten in den vergangenen Tagen vom Nachbargrundstück des neuzuvermessenden Terrains aus, dass die Schwerbewaffeten, die es besetzt halten, mit Maschinengewehren in die Luft schossen und dass beständig Pick-ups an ihrem provisorischen Camp vorbeifuhren, auf denen ebenfalls Zivilisten demonstrativ ihre schweren Waffen zeigten.
Staatsanwaltschaft und Polizeieinheiten welche die Vermessungsaktion begleiten sollen um die Sicherheit der Organisationsmitglieder, UnterstützerInnen und BeobachterInnen vor Ort zu gewährleisten, halten sich in der Privinzstadt Tocoa auf, inzwischen sind auch Militärseinheiten in Tocoa eingetroffen. Dem Vernehmen nach liegt die Entscheidung über das weitere Vorgehen beim Militär. Die Organisatoren der Vermessungsaktion von der Garifuna-Organisation OFRANEH haben den Eindruck, dass man auf Zeit spielt. Ihnen wurde gesagt, man warte auf einen "Befehl von oben".

OFRANEH fürchtet um die Sicherheit der AktionsteilnehmerInnen und –beobachterInnen und bittet dringend um sofortige Anrufe bei den folgenden Stellen:

Ministro del Instituto Nacional Agrario, Sr. Cesar Ham: +(504)96-69-15-29; 94-55-04-77.
Ministro de la Secretaria de Seguridad, Sr. Pompello Bonilla: +(504)99-90-17-73.
Director General de Policia, Juan Carlos Bonilla: +(504)97-58-17-30.
Vocero de la Policia, Héctor Iván Mejía: +(504)94-62-47-29.


Wahlweise sind auch rasche e-mails an die folgenden Adressen hilfreich:


!!!Dringend!!! Verhinderung eines möglichen Massakers in dem Dorf Vallecito

Die Situation in Vallecito, wo Anhänger der Garifunaorganisation OFRANEH seit gestern ein ihnen rechtmässig zugesprochenes Grundstück besetzt halten, ist weiterhin stark angespannt.
OFRANEH bittet dringend um internationale Solidarität!!!!
Es sind weiterhin schwerbewaffnete Paramilitärische Gruppen in der Gegend unterwegs. Laut berichten von Leuten vor Ort haben Mitglieder des privaten Sicherheitsdienstes von Miguel Facusse, die sich auf dem Nachbargrundstück befinden, heute Nachmittag begonnen mit Maschinengewehren in die Luft zu schießen. Weiterhin sind keine staatlichen Autoritäten vor Ort um mögliche paramilitärische Übergriffe zu verhindern.
Es wird dringend um Anrufe und mails bei den zuständigen staatlichen Stellen in Honduras gebeten um ein mögliches Blutvergießen zu verhindern!!!




Ministro del Instituto Nacional Agrario, Sr. Cesar Ham: cham@ina.hn, hrodriguez@ina.hn; +(504)96-69-15-29; 94-55-04-77.

Ministro de la Secretaria de Seguridad, Sr. Pompello Bonilla: 99-90-17-73.

Director General de Policia, Juan Carlos Bonilla: 97-58-17-30.

Vocero de la Policia, Héctor Iván Mejía:94-62-47-29.


Ministra de Justicia y Derechos Humanos, Sra. Ana Pineda: info@sjdh.gob.hn, i.quintanilla@sjth.gob.hn

Presidente de la Corte Suprema, Sr. Jorge Rivera Avilés: presidencia@poderjudicial.gob.hn

weitere Informationen


Montag, 27. August 2012

Italien: Vorbereitung für MenschenrechtsbeobachterInnen in Honduras


URGENTE!!!!! desde HONDURAS
Attivo campamento di osservazione dei diritti umani sulla penisola di Zacate Grande HONDURAS

http://www.puchica.org/campamentos.html

CONVOCATORIA PER INCONTRO DI FORMAZIONE PER CAMPAMENTISTI IN PARTENZA
A MILANO, 22-23 SETTEMBRE 2012

DRINGEND!!!!!
aktive Menschenrechtsbeobachtung auf der Halbinsel von Zacate Grande HONDURAS
http://www.puchica.org/campamentos.html
AUFRUF zum Vorbereitungsseminar für BeobachterInnen in Mailand, 22-23 SEPTEMBER 2012

Samstag, 25. August 2012

Fiesta und Fotoausstellung am 14.September 2012 in Berlin

AUFRUF ZUR SOLIDARITÄT
am 14.September 2012 Fiesta und Fotoausstellung zur Unterstützung der Gemeinden im Widerstand in Honduras. Seit dem Putsch 2009 verletzen Militärs und private Sicherheitskräfte der Großgrundbesitzer ungehindert die Menschenrechte im Bajo Aguan im Norden von Honduras. New York 59 im besetzten Teil von Bethanien am Mariannenplatz, ab 22 Uhr, u.a. Dj Papo Yoplack, Dj Carlos, Dj Pablo.

Die Situation im Bajo Aguan:
Schon in den 1960er und 1970er Jahren kam es zu gewaltsamen Übergriffen von Seiten der Großgrundbesitzer und des Staates auf die Kooperativen und landlosen Bauern und Bäuerinnen. 1992 wurde ein Gesetz verabschiedet, das zum einen eine immense Konzentration von Land in den Händen der wenigen Großgrundbesitzer förderte, die dadurch zu Agrarexporteuren (Ölpalme!) wurden, zum anderen zielte es auf die Verringerung und den Verkauf kooperativen Landes ab. Die Vereinigte Bauernbewegung in Bajo Aguan (MUCA) wurde gründet, um ihr verlorenes Land zurückzugewinnen. Nach wiederholten Landbesetzungen durch die MUCA kam es zu massiven Angriffen und zu gewaltsamen Räumungen der Ländereien von Seiten der Großgrundbesitzer. Friedliche Annäherungsprozesse wurden wenige Tage nach dem Militärputsch 2009 abgebrochen. Im Jahr 2011 kam es zu einer dritten massiven Militarisierung in der Region. Ca. 600 Soldaten und Polizisten sind in die Gegend entsandt worden. Seit 2009 wurden mehr als 60 Morde im Zusammenhang dieses Landkonfliktes registriert. Durch Verfolgung, Einschüchterung, Folter und Diffamierung der Bauernbewegung soll jeglicher organisierter Widerstand in der Region gebrochen werden.

¡¡¡PORQUE LA TIERRA NO SE VENDE, SE RECUPERA Y SE DEFIENDE!!!

Freitag, 24. August 2012

Von der JournalistInnen-Delegation - Bericht 17

Der Landkonflikt in Bajo Aguan verschärft sich weiter:
Repression und Kriminalisierung erreichen die Hauptstad

Dienstagmorgen in der Hauptstadt: „Libertad, libertad" (Freiheit) rufen die ca. 200 Menschen vor der Polizeistation in der Innenstadt von Tegucigalpa wieder und wieder. Ob die 27 Bauern und Bäuerinnen aus der Region Bajo Aguán, die am Vorabend in Handschellen hier hergebracht wurden, sie hören können? Eine Frau in braunem T-Shirt wiederholt nervös: „Sie behandeln unsere Compañeros wie Kriminelle. Als wären sie Bandenmitglieder, als hätten sie ein Verbrechen begangen. Wir wollten doch nur für unser Recht auf Land und gegen die Entscheidung der Gerichte demonstrieren." Es dauert Stunden, bis Angehörigen erlaubt wird Wasser und Essen ins Gebäude zu bringen.


Protestierende werden nicht zu der Polizeiwache vorgelassen, wo die
verhafteten Bäuerinnen und Bauern festgehalten werden (C) JB

Dienstag, 21. August 2012

Von der JournalistInnen-Delegation 2012 - Bericht 16


Drohungen statt Transparenz

Von der Hauptstraße zwischen Tela und La Ceiba führt eine Sand- und Schotterstraße hinein in die ersten Hügel der Kordillere Nombre de Dios, die sich hinter der Atlantikküste erhebt. Zu unserer Rechten fließt der Léan. Wir sind unterwegs zu einem Wasserkraftwerk, das an einem Zufluss des Léan in der Nähe der Ortschaft Mezapita gebaut werden soll. Es ist eines von 24 geplanten oder bereits im Bau befindlichen Wasserkraftwerken in der Region Atlántida. In den Bergen entspringen zahlreiche Flüsse, die allesamt nach Norden ins Meer fließen.
In Mezapita treffen wir den dort lebenden Roberto García, ein Korrespondent von Radio Progreso, der wegen seiner kritischen Haltung zu dem Kraftwerksprojekt bedroht wird. Gemeinsam fahren wir weiter, bis die öffentliche Straße von einer gelben Schranke unterbrochen wird. „Halt! Privatgrundstück“ steht auf einem Schild. Zwei bewaffnete Wachleute fragen uns, wo wir hinwollen. Nein, zur Baustelle könnten wir nicht, das sei verboten. Wir bitten den Wachmann, den leitenden Ingenieur anzurufen. Er hätte keine Zeit für uns, und alleine könnten wir nicht hinein, das sei zu gefährlich wegen der Baufahrzeuge. Schließlich gelingt es unserem honduranischen Kollegen, den Ingenieur selbst ans Telefon zu bekommen. Er verweist uns an die Unternehmensleitung, die unseren Besuch vorher genehmigen müsste. Da wir keine Zeit haben, erst eine schriftliche Anfrage zu stellen, fragen wir, ob wir ihn kurz am Telefon interviewen könnten. Nein, er sei zu müde.
Die Firma SEMSA gewährt keinen Zutritt zur Baustelle (C)JB

Eilaktion bei Avaaz.org gegen die geplanten Modellstädte in Honduras


Bitte mit deiner Unterschrift den obersten Gerichtshof von Honduras die Verfassungsreform und das Gesetz zu den Modellstädten für verfassungswidrig zu erklären. Deine Mithilfe ist wichtig, das neokonoliale Projekt der Sonderentwicklungszonen (Regiones Especiales para el Desarrollo - RED) oder auch Modellstädte genannt, bedroht die indigene Gemeinschaft der Garífuna in Honduras.

Angesichts der laufenden Gerichtsentscheidung des Obersten Honduranischen Gerichtshofes über den Einspruch gegen das Gesetzdekret N°4-283-2010 aus Gründen der Verfassungswidrigkeit und die Verfassungsreformen in Honduras, die die Einrichtung von Sonderentwicklungszonen (Regiones Especiales de Desarollo - RED) erlauben und die Vertreibung und Zerstörung einer Vielzahl von Dörfern, den Machtverlust der Legislative und den Verlust der territorialen Souveränität zur Folge haben, wurde bei Avaaz.org eine Unterschriftenaktion gestartet. Das Thema ist in Honduras gerade sehr wichtig und eine Vielzahl von Gruppen und Organisationen versuchen die geplante Errichtung der "Ciudades Modelos" zu verhindern.

Zur Petition auf Avaaz.org
 
Ein Hintergrundartikel zur Problematik der geplanten Ciudades modelos findet sich auf Amerika21.de

Montag, 20. August 2012

Eilaktion von Amnesty: LGBT-Aktivist Donny Reyes in Lebensgefahr

Zur Eilaktion von Amnesty

Am 5. Juli ist der prominente Menschenrechtler Donny Reyes, der sich für die Rechte sexueller Minderheiten engagiert, von einem bewaffneten Mann auf einem Motorrad bedroht worden. Ihm gelang die Flucht, doch er ist weiter in Lebensgefahr. Ungeachtet entsprechender Anordnungen der Interamerikanischen Menschenrechtskommission haben die Behörden Donny Reyes keinerlei Schutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt.
Donny Reyes ist Koordinator der Organisation Rainbow Association, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transgendern (engl. lesbian, gay, bisexual and transgender - LGBT) einsetzt. Am Morgen des 5. Juli verließ Donny Reyes seine Wohnung, um sich zu seinem Arbeitsplatz zu begeben. Dabei bemerkte er einen Mann auf einem Motorrad, der an einer Straßenecke nahe seines Hauses geparkt hatte. Als Donny Reyes losfuhr, folgte der Mann ihm. Aus Furcht um seine Sicherheit beschleunigte Donny Reyes und fuhr zum Hintereingang seines Hauses, um in das Gebäude zurückzukehren.
Als nach einer Stunde keine Anzeichen mehr darauf hindeuteten, dass sich der Mann in der Nähe des Hauses befand, begab sich Donny Reyes erneut auf den Weg zu den Büroräumen von Rainbow Association. Als er sich seinem Ziel näherte, erschien der Mann auf dem Motorrad ein weiteres Mal. Er fuhr neben Donny Reyes her und starrte ihn an, als er sein T-Shirt hob und nach einer an seiner Hose befestigten Pistole griff. Donny Reyes fuhr zu einer Polizeidienststelle. Der Mann verfolgte ihn, bis er kurz vor der Polizeistation das Weite suchte. Da Donny Reyes um seine eigene Sicherheit bangte, informierte er seine Arbeitsstelle und flüchtete in das Gebäude einer anderen LGBT-Organisation. Rechtsbeistände der Menschenrechtsorganisation Centro de Investigación y Promoción de los Derechos Humanos (CIPRODEH) informierten die Polizei und forderten sie auf, Donny Reyes an einen sicheren Ort zu begleiten. Die Polizei kam dieser Bitte jedoch nicht nach. Stattdessen erhielt Donny Reyes Hilfe von Angehörigen der Organisation CIPRODEH. Sie setzten sich mit der Menschrechtsabteilung des Innenministeriums in Verbindung und vereinbarten für den darauffolgenden Tag ein Treffen mit MitarbeiterInnen des Ministeriums, der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei. Eine halbe Stunde vor dem Termin wurde das Treffen abgesagt.
Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hat 2009 schon einmal Schutzmaßnahmen für Donny Reyes angeordnet. Die Behörden kamen damals den Anordnungen nicht nach und setzten Donny Reyes somit einer großen Gefahr aus. Seine Anfrage, man möge ihm Leibwächter zur Verfügung stellen, wurde aufgrund mangelnder Ressourcen abgelehnt.

Zur Eilaktion von Amnesty

Mittwoch, 15. August 2012

Honduras' indigene Völker wehren sich

neues deutschland, 14.08.2012

 

Bergbau, Plantagenwirtschaft und Drogenkrieg schränken die Lebensräume der Ureinwohner ein

Der sogenannte Drogenkrieg zieht in Honduras auch indigene Völker in Mitleidenschaft. Anfang August haben sich Vertreter sechs verschiedener indigener Völker in der Mosquitia versammelt, um ihre Menschenrechtssituation zu analysieren. ... Weiterlesen

Donnerstag, 9. August 2012

Von der JournalistInnen-Delegation 2012 - Bericht 15

COPINH trauert um seinen Taxifahrer und Freund Don Piro
Foto © NK
La Esperanza-Intibucá. Das strenge, um Jahre gealterte, wächserne Gesicht, das da im Fenster des Sarges zu sehen ist, hat nichts mehr mit dem fröhlichen Lachen von „Don Piro” zu tun, das uns noch vor ein paar Tagen entgegenstrahlte. Wir waren im Büro von COPINH, dem „Zivile Rat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras“ (COPINH) und es war spät geworden über den tausend Dingen, die noch zu besprechen waren für eine Reise in das abgelegene Urwaldgebiet der Moskitia. Spät ist es in der Stadt La Esperanza schon, sobald gegen 18 Uhr die Dunkelheit anbricht und alle Geschäfte Rollläden und Gittertüren fest verschlossen haben. Und entsprechend schwierig, hier um 19 Uhr noch einen Taxifahrer aufzutreiben, der bereit ist, uns über einen Feldweg zum außerhalb gelegenen COPINH-Schulungszentrum „Utopía“ zu bringen. An diesem Abend - wie an vielen - war „Don Piro“ zur Stelle. Weniger ehrwürdiger Don (Herr) als gut gelaunter und stets zu einem Scherz aufgelegter, jungenhafter Kumpel. Da sein Taxi gerade kaputt war, hatte er einen Freund mit dessen Privatauto angeheuert und wir waren erleichtert von einem „taxista de confianza“, einem Taxifahrer des Vertrauens, sicher nach „Utopía“ gebracht zu werden.

Von der JournalistInnen-Delegation 2012 - Bericht 14

Abenteuer Moskitia: Ein Voelkertreffen zwischen Lagune und Meer

Die Anreise zum Treffen der indigenen Gemeinschaften in der Moskitia (siehe auch Von der JournalistInnen-Delegation 2012 - Bericht 13 ) war ein Abenteuer für sich: erst ging es auf den Ladeflächen von Pick Ups über Rumpelstraßen, dann ueber Sandstrände, dann ueber Flussbetten via Schaukelfloß. In Batalla kommen schließlich die Vertreter der Tolupan, Pech, Maya Chortí, Garífuna, Lenca und Miskitu zusammen. Auf einmal wird nicht mehr (nur) Spanisch gesprochen. Mit etwa 35 Honduranern unterschiedlicher Muttersprache steigen wir in ein Boot, das uns mit wunderschönen Wasserpflanzen beschmückte Flusskanäle und Lagunen steuert - Mensch und Gepäck in Plastik verpackt, um nicht ganz durchnässt am direkt am Atlantik gelegenen Zielort Belén anzukommen.

Indigene in Honduras fordern ihre Rechte ein

Vertreter indigener Organisationen versammeln sich zur Koordination ihrer Arbeit. Organisierung gegen Landraub und Megaprojekte

Belén, Honduras. Rund 40 Vertreter von sechs indigenen Volksgruppen aus allen Regionen in Honduras haben sich im Regenwaldgebiet La Moskitia versammelt, um die Situation der indigenen Gemeinden zu analysieren. Während des dreitägigen Workshops stellten die Delegierten die Probleme ihrer Gemeinden vor und arbeiteten gemeinsame Handlungsmöglichkeiten aus.

 

Mittwoch, 8. August 2012

Von der JournalistInnen-Delegation 2012 - Bericht 13


Wo angeblich keine Menschen wohnen

„Wir würden gerne wissen, warum sie sagen, dass hier niemand wohnt, wenn hier doch Garífuna leben“, sagt Fany Solorzano von OFRANEH. Sie – das sind die Befürworter der Sonderentwicklungszone (RED) oder Charter-Stadt, die sich von Trujillo bis zum Río Sico erstrecken soll. Alleine zehn Garífuna-Gemeinden liegen entlang der Küste in dem als Sonderentwicklungszone (RED) ausgewiesenen Gebiet zwischen Trujillo und dem Río Sico. „Vielleicht liegt es daran, dass es hier unberührte Natur, Meer, Flüsse und Lagunen, also einen großen Reichtum gibt“, meint Solorzano weiter. Da die Sonderentwicklungszone autonom, quasi ein Staat im Staat sein soll, könnte sie von den verschiedenen Naturgütern profitieren. Auf unserer Reise zum Treffen der indigenen Gemeinschaften von Honduras in der Moskitia bekommen wir diesen natürlichen Reichtum Etappe für Etappe zu Gesicht und können uns davon überzeugen, dass die nordöstliche Küstenregion sehr wohl bewohnt ist.

Radio Waruguma in Trujillo (C) KB