Samstag, 18. April 2015

Veranstaltung in München: Grüne Energie auf wessen Kosten

Staudammprojekte in Brasilien und Honduras – und die Rolle europäischer
Konzerne


Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Verena Glass (Xingu Vivo
para Sempre, Brasilien) und Andrea Lammers (HondurasDelegation/Öku-Büro
München)

Wann? Dienstag, 21. April 2015, 19 Uhr
Wo? Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
Sprache? Deutsch und Portugiesisch (mit Übersetzung)

Im brasilianischen Amazonasgebiet entsteht der drittgrößte Staudamm der
Welt, Belo Monte am Fluss Xingu. In Honduras forderte die Repression gegen
den lokalen Widerstand gegen das Staudammprojekt Agua Zarca mehrere Tote.
Die Projekte werden trotz massiver nationaler und internationaler Kritik
mit dem Verweis auf die Vorteile „grüner" und „sicherer"
Stromproduktion in Zeiten des Klimawandels propagiert und gegen den
Widerstand Betroffener durchgesetzt. Sie werfen den Baukonzernen und
Regierungen Umweltzerstörung und Missachtung der Rechte der lokalen
Bevölkerung vor. Überdies komme der dort produzierte Strom der
exportorientierten Industrie sowie den Ballungszentren in den Ländern
zugute – die Bevölkerung vor Ort habe nichts davon.



Verena Glass von der Widerstandsbewegung Xingu Vivo para Sempre und Andrea
Lammers von der HondurasDelegation werden aktuelle und Hintergrundinfos zu
den Staudammprojekten geben.

Zudem werfen wir einen Blick hinter die Kulissen: Meist werden Staudämme
wie Belo Monte und Agua Zarca als einheimische Projekte angesehen. Aber
auch europäische und deutsche Firmen wie z.B. Siemens/Voith Hydro, die
Münchner Rück und die Allianz sind an den Vorhaben beteiligt. Sie liefern
Turbinen und elektromechanische Ausrüstung, sind Versicherer und
Rückversicherer – und verweisen gleichzeitig auf ihre „nachhaltige"
Wirtschaftsweise und die Einhaltung internationaler Menschenrechtsstandards.

Im Gespräch mit den beiden Referentinnen werden die verschiedenen
Interessen und Akteure, die globalen politischen und wirtschaftlichen
Verflechtungen sowie Anstöße zum solidarischen Handeln zur Sprache kommen.

Eine gemeinsame Veranstaltung von

urgewald, HondurasDelegation, Öku-Büro München, Kurt-Eisner-Verein für
politische Bildung in Bayern, Pro REGENWALD, GegenStrömung, Institut für
Ökologie und Aktions-Ethnologie – infoe, Dachverband der Kritischen
Aktionärinnen und Aktionäre, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt –
ASW, Kooperation Brasilien – KoBra, FDCL