Mittwoch, 23. Mai 2012

Informationsveranstaltung in Wien


CO²lonialismim Zeichen des Klimaschutzes
Indigener Widerstand gegen den Ausverkauf von Wasser, Wald und Land

Mittwoch 13.Juni, 19:30 Uhr, TÜWI Baracke, Peter-Jordan Straße 76, 1190 Wien
Mit Bertha Cáceres (COPINH), Honduras

Informationsveranstaltung mit anschließendem honduranischem Buffet
Bertha Cáceres vom indigenen Volk der Lenca, Koordinatorin des Rats der indigenen Völker von Honduras (COPINH) ist von 12. – 14. Juni in Wien zu Gast. In Anerkennung für ihren Einsatz für Menschenrechte, Frauenrechte und die Erhaltung der Biodiversität bekommt Bertha Cáceres am 16. Juni 2012 den Shalom-Preis für Gerechtigkeit und Frieden in Deutschland verliehen.


COPINH gehören 500 indigene Gemeinden an. Das Ziel ist die Selbstbestimmung und Selbstverwaltung der indigenen Dörfer. Immer häufiger muss sich COPINH gegen Projekte wehren, die die Lebensgrundlagen der Gemeinden zu zerstören drohen: Der Bau von Mega-Staudämmen, Privatisierung von Wasser, Flüssen und Wäldern, Abholzung und vieles mehr. Infolge des Staatsstreichs 2009 war COPINH tragendes Element der Nationalen Widerstandsfront gegen den Staatsstreich (FNRP).

Rio + 20, Green Economy und der lange Kampf für Indigene- und Menschenrechte
Von 20. bis 22. Juni wird in Brasilien der Rio+20 Gipfel stattfinden – 20 Jahre nach dem legendären Rio Gipfel 1992, bei dem das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung zum politischen Diskurs wurde. Der neue Diskurs, welcher im Juni in Rio de Janeiro Thema sein wird, ist Green Economy. Die Aufrechterhaltung des aktuellen wachstumsorientierten Wirtschaftssystems durch grüne Technologien ist sehr attraktiv, insbesondere auch aufgrund der aktuellen Finanzkrise: Kapital sucht neue Investitionsmöglichkeiten und findet diese in Landwirtschaft, Infrastruktur und Umweltschutz. Wenngleich sich der Diskurs in Richtung neuem Zugriff durch Kapital und Globalisierung bewegt, steht diesem der lange und andauernde Kampf einer Vielzahl von Gruppen um Menschenrechte und im besonderen für Rechte von Indigenen entgegen. Dies wird aktuell in Honduras besonders deutlich, das sich nach dem Putsch 2009 zum Land mit der höchsten Mordrate (bezogen auf die Bevölkerungszahl) entwickelt hat. Der Widerstand indigener, bäuerlicher und sozialer Bewegungen wird mit Gewalt, Repression und Straflosigkeit beantwortet. Bertha Cáceres wird von den Kämpfen der sozialen, bäuerlichen und indigenen Bewegungen und der aktuellen Lage in Honduras berichten.