Meldung auf amerika21.de
Tegucigalpa. Mitte dieser Woche hat die alternative
Wahrheitskommission in Honduras ihren Bericht über die
Menschenrechtsverletzungen während und nach dem zivil-militärischen
Putsch 2009 vorgestellt. An dem offiziellen Akt nahmen neben Vertretern
von politischen und sozialen Organisationen, internationalen Beobachtern
und Botschaftsvertretern auch zahlreiche der im Bericht erwähnten Opfer
teil.
Im Zeitraum von Juni 2010 bis August 2011 hat die alternative
Wahrheitskommission über 5.000 Fälle von Menschenrechtsverletzungen seit
Juni 2009 dokumentiert. Der Abschlussbericht
enthält zudem eine Untersuchung der Vorgänge des Putsches und eine
Reihe von Empfehlungen an den honduranischen Staat, dessen Institutionen
für eine Vielzahl der begangenen Menschenrechtsverletzungen
verantwortlich gemacht werden.
Die alternative Kommission der Wahrheit (Comisión de Verdad) wurde
von mehreren Menschenrechtsorganisationen im Juni 2010 ins Leben
gerufen. Sie ist eine Antwort auf die von De-facto-Präsident Porfirio
Lobo eingesetzte staatliche Wahrheitskommission (Comisión de la Verdad y
Reconciliación) und befasste sich im Gegenteil zur staatlichen
Kommission ausdrücklich auch mit den Menschenrechtsverletzungen in
Zusammenhang mit dem Putsch.