Kurzmeldung bei Amerika21.de
El Progreso. Über 300 Vertreter aus mehr als 40
sozialen und politischen Organisationen haben in Honduras einen Tag lang
über die aktuelle Situation in dem zentralamerikanischen Land
diskutiert. Bei dem Aktivistentreffen (Encuentro de Luchadores y
Luchadoras) Anfang November in der nördlichen Stadt El Progreso
debattierten sie über gemeinsame Aktionen sowie über Zukunft und
Struktur des Bündnisses FNRP. Die "Nationale Widerstandsfront" war aus
dem Widerstand gegen den zivil-militärischen Putsch 2009 hervorgegangen.
In den letzten Monaten bezog die FNRP als Bündnis nur noch selten
Stellung zu den sozialen Kämpfen im Land und blieb zunehmend
handlungsunfähig. Den Grund dafür sehen viele Aktivisten darin, dass die
Koordination der FNRP fast ausschließlich aus Anhängern der Partei
LIBRE besteht, welche ihre Kräfte vorwiegend in den Wahlkampf der Partei
stecken. Ziel des Treffens war es, der dadurch entstandenen wachsenden
Isolation der Kämpfe einzelner Organisationen entgegenzuwirken und die
FNRP als Bündnis wieder zu stärken.
Auf dem Treffen wurde mehrfach betont, dass ein Austausch der
aktuellen Koordination der FNRP nötig sei und das Bündnis unabhängiger
von LIBRE agieren müsse. Als erster Schritt wurde dazu eine gemeinsame
landesweite Mobilisierung am 27. November beschlossen. Diese wird wenige
Tage nach den internen Parteiwahlen in Honduras stattfinden und soll
aufzeigen, dass die sozialen Bewegungen nicht vom Wahlprozess abhängig
sind. Zudem wurde ein weiteres Treffen im Januar in Tocoa vereinbart,
bei dem auch eine Lösung für das aktuelle Strukturproblem der FNRP
gefunden werden soll.