"Honduras steht vor dem Ausverkauf"
Mirna Perla Jiménez von der Alternativen Wahrheitskommission über die Folgen des Putsches von 2009
Die Alternative Wahrheitskommission von Honduras bildet ein
zivilgesellschaftliches Gegengewicht zur von den Akteuren des Putsches
von 2009 ins Leben gerufenen »Kommission für Wahrheit und Versöhnung«.
Auf die Empfehlungen der Alternativen Wahrheitskommission hat die
De-facto-Regierung Porfirio Lobos bis heute nicht reagiert. Nun soll der
Putsch vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gebracht
werden. Mit Kommissionärin Mirna Perla Jiménez sprach für »nd« Kathrin
Zeiske.
Jiménez: Wir konnten herausstellen, dass es eine gezielte politische Verfolgung von Angehörigen der durch den Putsch zerschlagenen Regierung gab. Darüber hinaus eine massive Repression gegen Aktivisten und Aktivistinnen der friedlichen Widerstandsbewegung, die in den Monaten nach dem 28. Juni 2009 auf den Straßen präsent waren. Wir haben Hunderte von Zeugenaussagen im ganzen Land dokumentiert und Fälle von gravierenden und systematischen Menschenrechtsverletzungen recherchiert. Bis heute wurden die Täter von Morden, Folter und der Zersetzung eines ganzen Staates juristisch nicht zur Verantwortung gezogen.
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