Dienstag, 19. März 2013

Putsch soll vor den IStGH nach Den Haag


"Honduras steht vor dem Ausverkauf"

Mirna Perla Jiménez von der Alternativen Wahrheitskommission über die Folgen des Putsches von 2009

Die Alternative Wahrheitskommission von Honduras bildet ein zivilgesellschaftliches Gegengewicht zur von den Akteuren des Putsches von 2009 ins Leben gerufenen »Kommission für Wahrheit und Versöhnung«. Auf die Empfehlungen der Alternativen Wahrheitskommission hat die De-facto-Regierung Porfirio Lobos bis heute nicht reagiert. Nun soll der Putsch vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gebracht werden. Mit Kommissionärin Mirna Perla Jiménez sprach für »nd« Kathrin Zeiske. 

nd: Frau Perla, was konnte die Alternative Wahrheitskommission in ihrem Bericht über den Putsch in Honduras ans Tageslicht bringen?
Jiménez: Wir konnten herausstellen, dass es eine gezielte politische Verfolgung von Angehörigen der durch den Putsch zerschlagenen Regierung gab. Darüber hinaus eine massive Repression gegen Aktivisten und Aktivistinnen der friedlichen Widerstandsbewegung, die in den Monaten nach dem 28. Juni 2009 auf den Straßen präsent waren. Wir haben Hunderte von Zeugenaussagen im ganzen Land dokumentiert und Fälle von gravierenden und systematischen Menschenrechtsverletzungen recherchiert. Bis heute wurden die Täter von Morden, Folter und der Zersetzung eines ganzen Staates juristisch nicht zur Verantwortung gezogen.

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