Dokumentarfilm im Globale Filmfestival
(28.01.-31.01.2016)
Honduras 2015 / 46 Minuten / span mit dt. UT
Am 28.01.2016 um 16.00 Uhr
im Moviemento Kino, Kottbusser Damm 22, 10967
Berlin
Im Anschluss Gespräch mit den Filmemacher*innen
von Ocote-Films - Mitglieder des Kollektivs CADEHO
Im April 2013 begann der Widerstand der
indigenen Lenca
Gemeinden gegen das geplante Wasserkraftwerk “Agua Zarca”.
Seit
dem Putsch 2009 in Honduras sind zahllose private Projekte zur
Gewinnung
von erneuerbarer Energie aus dem Boden gestampft worden. Sie
gehen einher
mit Kriminalisierung der Proteste, Repression, Bedrohung, bis
hin zu Mord;
staatliche Sicherheitskräfte und private Akteure arbeiten
zusammen, um
die Projekte durchzusetzen.
Der Dokumentarfilm begleitet ein Jahr lang die
Gemeinden,
die sich gegen den Bau des Staudamms auf ihrem Territorium in
Rio Blanco
wehren, und mit vielfältigen Protesten versuchen, sich Recht
zu
verschaffen: Durch die Blockierung einer wichtigen
Zufahrtsstraße,
Demonstrationen, Beschwerden auf nationaler und
internationaler Ebene, um
die verantwortlichen Konzerne und finanzierenden Banken auf
die Situation
aufmerksam zu machen. Zwar konnten damit der Bau um mehr als
ein Jahr
verzögert werden und auch die chinesische Baufirma SINOHYDRO
zog sich
aus dem Projekt zurück, die Repression geht aber weiter.
Gemeindemitglieder werden bedroht und kriminalisiert, die
Region wurde
militarisiert; im Juli 2013 wurde der Lenca-Indigene Tomas
Garcia
während einer friedlichen Demonstration von einem
Militärangehörigen getötet.
Im Juli 2015 wurden die Bauarbeiten wieder
aufgenommen, doch der
Widerstand der Gemeinde geht weiter, trotz ständiger
Bedrohung.
Normalerweise haben Wasserkraftprojekte ein
gutes Image,
für die indigenen und bäuerlichen Gemeinden, die in den
Projektregionen leben, sind die Auswirkungen aber nicht selten
gravierend.
In Honduras und anderen Ländern des Globalen Südens werden im
Namen von „grüner“ und „sauberer“ Energie
Projekte autoritär und gewalttätig durchgesetzt, die
vorherige,
freie und informierte Konsultation wird nicht garantiert. Die
Gemeinden
werden in ihrer territorialen Autonomie bedroht und ihre
Lebensgrundlagen
zerstört.
Weitere Informationen: www.globale-filmfestival.org