Andrea Lammers zu Menschenrechtsverletzungen in Honduras
Dienstag, 20. Februar 2018
Saubermann Siemens?
Am 2. März 2016 wurde die Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres in
Honduras ermordet. Sie wurde Opfer eines Komplotts zur Beseitigung des
friedlichen Widerstandes gegen das Wasserkraftwerk Agua Zarca. In dem
Komplott agierten führende Mitarbeiter von Voith Hydros honduranischem
Vertragspartner Desarollos Energéticos S.A. (DESA) als Hauptbeteiligte.
Siemens war seit Anfang 2014 gewarnt und wusste spätestens im Frühjahr
2015, dass Agua Zarca weder internationalen Standards, noch eigenen
internen Maßstäben genügte. Siemens wusste auch, dass Voith Hydro nicht
nach diesen Standards handelte, sondern sich ganz offensichtlich auf
Aussagen eines honduranischen Geschäftspartners verließ, der im Verdacht
krimineller Praktiken stand. Nach dem Mord begrüßte Siemens zwar die
Suspendierung der Turbinenlieferung, war aber offenbar nicht in der
Lage, wirkungsvolle Schritte zu unternehmen, was die weiterbestehende
skandalöse Geschäftsbeziehung Voith Hydro – DESA anging. Erst nach dem
endgültigen Ausstieg der europäischen Entwicklungsbanken im Sommer 2017
wurde die bis dahin sakrosankte Vertragsbeziehung beendet.
Andrea Lammers zu Menschenrechtsverletzungen in Honduras
Andrea Lammers zu Menschenrechtsverletzungen in Honduras