Kurzmeldung auf Amerika21.de
Washington/Tegucigalpa. In einem Brief
haben 84 Mitglieder des US-Kongresses die US-Außenministerin Hillary
Clinton gebeten, die honduranische Regierung zur Aufklärung über die
Mordwelle gegen LGBT-Aktivisten in dem mittelamerikanischen Land zu
drängen. Der Brief von Ende Juni nimmt Bezug auf einen
Menschenrechtsbericht des US-Außenministeriums. Darin werden die
honduranischen Sicherheitskräfte mit Menschenrechtsverletzungen in
Verbindung gebracht und auf die starke Korruption und den
Machtmissbrauch innerhalb der Polizei hingewiesen. Eine der
gesellschaftlichen Gruppen, die davon besonders betroffen sind, ist die
LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual und Trans) -Gemeinschaft.
Laut einem
aktuellen Bericht der Organisation Catrachas wurden zwischen September
2008 und März 2012 75 Angehörige der LGBT-Gemeinschaft in Honduras
ermordet. Vor allem in der Zeit nach dem zivil-militärischen Putsch sind
die Übergriffe und Aggressionen gegen Lesben, Schwule, Bi- und
Transsexuelle stark angestiegen. Laut Zeugen und Opfern sind daran
oftmals auch staatliche Sicherheitskräfte beteiligt.
Die USA
sowie auch die europäische Union unterstützen den honduranischen
Sicherheitsapparat mit technischer Ausstattung und bei der Ausbildung
von staatlichen Sicherheitskräften. Kritiker prangern immer wieder an,
dass damit genau der Sektor unterstützt würde, der für eine Vielzahl von
Menschenrechtsverletzungen im Land verantwortlich gemacht wird.