La Esperanza
„Muuuuuoh,
muuuuoh“ - das ist das erste, was ich höre, als ich am ersten
Morgen nach unserer Ankunft in La Esperanza aufwache. Wir sind zu
dritt in „Utopia“ untergebracht, einem Bildungszentrum der
indigenen Organisation COPINH, wenige Kilometer von La Esperanza
entfernt. Ringsherum liegen saftig grüne Wiesen, die von hübschen
schwarzweißen oder braunen Milchkühen beweidet werden. Mittendrin
ein Sendemast: das Signal des Radios La Voz Lenca wird hier verstärkt
und weitergeleitet, so dass es bis zur Grenze von El Salvador zu
hören ist.
Außer einem großen, überdachten Versammlungsort unter freiem Himmel, den kürzlich 350 VertreterInnen indigener Gruppen für ein Treffen genutzt haben, gibt es mehrere Schlafsäle und Seminarräume. An diesem Wochenende finden ein Theaterworkshop und ein Krankenpflegekurs statt. Neben dem Innenhof voller blühender Büsche türmen sich Matratzen meterhoch bis zur Decke, dieser Ort wird von zahlreichen Menschen genutzt, das ist zu spüren.
Gekocht wird auf einem traditionellen Holzofen neben dem Haus, die Tortillas für das Frühstück werden direkt auf der heißen Metallplatte geröstet und der Kaffee in großen Töpfen für alle gemeinsam mit Zucker aufgekocht. Neben dem Ofen lauern die Kätzchen auf das, was daneben fällt. Und was diese übriglassen, picken die Hühner auf.
Außer einem großen, überdachten Versammlungsort unter freiem Himmel, den kürzlich 350 VertreterInnen indigener Gruppen für ein Treffen genutzt haben, gibt es mehrere Schlafsäle und Seminarräume. An diesem Wochenende finden ein Theaterworkshop und ein Krankenpflegekurs statt. Neben dem Innenhof voller blühender Büsche türmen sich Matratzen meterhoch bis zur Decke, dieser Ort wird von zahlreichen Menschen genutzt, das ist zu spüren.
Gekocht wird auf einem traditionellen Holzofen neben dem Haus, die Tortillas für das Frühstück werden direkt auf der heißen Metallplatte geröstet und der Kaffee in großen Töpfen für alle gemeinsam mit Zucker aufgekocht. Neben dem Ofen lauern die Kätzchen auf das, was daneben fällt. Und was diese übriglassen, picken die Hühner auf.
Am
späten Samstagvormittag treffen wir in La Esperanza zum ersten Mal
die MitarbeiterInnen und RadiomacherInnen von COPINH. Etwas außerhalb
der Kleinstadt hat COPINH inzwischen ein eigenes Haus, in dem die
Organisation und das Radio gemanagt werden. Das Programm von La Voz
Lenca läuft täglich von fünf Uhr morgens bis neun Uhr abends, auch
am Wochenende, dann werden allerdings nur Musik und vorproduzierte
Textblöcke gesendet. Als wir uns im Studio niederlassen, spielt Oved
honduranischen Reggae vom Feinsten von „Sol Caracol“ und
anschließend einen Wortbeitrag zum Thema Frauenrechte. Auch die
Delegation ist an diesem Morgen ein Thema, Andrea wird spontan zum
Zweck unserer Reise interviewt.
Immer
wieder erhalten wir Informationen, aus denen die Repression in
Honduras deutlich wird – auch wenn sie für uns im Alltag bisher so
gut wie gar nicht spürbar ist. Am 1. Juli 2012 hatte die
neugegründete Partei LIBRE mit ihrer Kandidatin Xiomara Castro, der
Ehefrau des weggeputschten Präsidenten „Mel“ Zelaya, den Auftakt
ihrer Präsidentschaftskampagne in Santa Barbara. Ein Theatermacher
von den Artistas en Resistencia, den wir treffen, erzählt uns, dass
Tausende nach Santa Barbara gekommen sind. Er schätzt, dass es
150.000 Menschen waren, viele von ihnen sind gelaufen, andere gar
nicht durchgekommen. Niemals zuvor habe es eine so große politische
Versammlung in Honduras gegeben, aber diese sei von den
traditionellen Medien einfach totgeschwiegen oder kleingeredet
worden. Er zeigt uns die Fotos, die er in Santa Barbara gemacht hat:
ein Meer roter Fahnen und wirklich sehr, sehr viele Menschen –
seine Version der Geschichte scheint zu stimmen.