Die honduranische
Menschenrechtsorganisation COFADEH hat erneut Anzeige im Fall der
Menschenrechtsverteidigerin und Journalistin Dina Meza gestellt. Eine
nicht abreißende Serie von Verfolgungen und zuletzt die unmittelbare
Bedrohung eines ihrer Söhne durch einen offenbar Bewaffneten in
einem Bus in Tegucigalpa lassen um das Leben Mezas und die Sicherheit
ihrer Familie fürchten. Das Komitee der Familienangehörigen
Verhaftet-Verschwundener hatte im April dieses Jahres Anzeige bei
der Sonderstaatsanwaltschaft für Menschenrechte erstattet, nachdem
Meza Todesdrohungen per sms und Telefon erhalten hatte und von
Unbekannten verfolgt und fotografiert worden war. Meza arbeitet als
Redakteurin der online-Plattform defensores en linea und ist
bekannt für ihr Engagement zugunsten der Rechte und gegen die
Kriminalisierung der Bauern und Bäuerinnen in der Region Bajo Aguán.
Am 22. August 2012 wurde der Anwalt der Bauern und Bäuerinnen, José
Antonio Trejo Cabrera von einem professionellen Killerkommando mit
einer Vielzahl von Schüssen exekutiert. Eine erste Serie von
Morddrohungen hatte Meza bereits 2005 erhalten, als sie über private
Sicherheitsfirmen recherchierte. Damals war der Anwalt Dioniso Díaz
García, der sie sehr unterstützt hatte, ermordet worden. Ein
ehemaliger Angestellter einer Sicherheitsfirma und ein Ex-Mitglied
eines staatlichen Geheimdienstes waren für die Tat verurteilt
worden, das Urteil wurde jedoch im Juni 2012 aufgehoben und die
beiden mutmaßlichen Täter kamen dem Vernehmen nach frei. COFADEH
fordert nun die Sonderstaatsanwaltschaft für Menschenrechte auf,
endlich Ermittlungen im Fall der Bedrohung von Dina Meza und ihrer
Familie aufzunehmen und darüber Bericht zu erstatten.