Protestmarsch in La Esperanza, CC JS |
Honduras.
Unter dem Motto, “Schritt für Schritt für die Würde und die Souveränität” marschieren seit dem 25. Februar landesweit mehrere
honduranische Organisationen und Kollektive in die Hauptstadt
Tegucigalpa. Grund für die zirka zweiwöchige Protestaktion ist der
von der honduranischen Regierung massiv vorangetriebene Ausverkauf
der natürlichen Ressourcen und Gemeingüter. Im Januar verabschiedete der
honduranische Kongress ein neues Bergbaugesetzes und das Gesetzes der
Sonderentwicklungsregionen. Zudem fordern die Organisationen die
Freilassung des politischen Gefangenen Isabel Morales “Chavelo”,
der als Symbol für den Kampf der Kleinbauern gilt.
Im
Norden des Landes versammelten sich am Montag Aktivist_innen in der
Stadt El Progreso und begannen nach einer Auftaktkundgebung den
Fußmarsch in die Hauptstadt. An dem Marsch aus El Progreso beteiligen
sich unter anderem die Organisationen MADJ, OFRANEH, CODEMUH und
verschiedene Kleinbauernorganisationen aus Bajo Aguán. Zur gleichen
Zeit machten sich zirka 150 Aktivist_innen der indigenen Organisation
COPINH in La Esperanza im Westen des Landes zu Fuß in Richtung Siguatepeque auf, um sich dort den
Teilnehmer_innen der Karawane aus dem Norden anzuschließen. Eine
weiterer Marsch formierte sich in Pitosolo im Departement
Santa Barbara.
Protestmarsch in La Esperanza, CC JS |
Auf dem Weg planen
die beteiligten Organisationen mehrere Zwischenstopps mit
Kundgebungen, Informations- und Kulturveranstaltungen. Geplant ist,
sich am 8. März in Tegucigalpa zusammen mit Organisationen aus dem
Süden und Osten Honduras der Demonstration zum internationalen
Frauenkampftag anzuschließen. Zudem kündigten die beteiligten
Organisationen an, nach dem Marsch ein unbefristetes Protestcamp in
Tegucigalpa aufzubauen.
Das neue
Bergbaugesetzes und die Sonderentwicklungsregionen, die ein
Nachfolgeprojekt der im Oktober für Verfassungswidrig erklärten
Modellstädte sind, verstoßen laut Gegnern gegen die nationale
Souveränität und bedeuten die Vertreibung und Enteignung einer
Vielzahl von Dörfern. Bereits jetzt existieren aufgrund der
ungleichen Landverteilung in Honduras und geplanter Megaprojekte wie
Staudämme und große Tourismusprojekte eine Vielzahl von
Landkonflikten.
Aktuelle Berichte über den weiteren Verlauf des Protestmarsches erscheinen in den nächsten Tagen auf: