Montag, 25. Februar 2013

Basisorganisationen in Honduras starten Protestmarsch nach Tegucigalpa

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Protestmarsch in La Esperanza, CC JS
Honduras. Unter dem Motto, “Schritt für Schritt für die Würde und die Souveränität” marschieren seit dem 25. Februar landesweit mehrere honduranische Organisationen und Kollektive in die Hauptstadt Tegucigalpa. Grund für die zirka zweiwöchige Protestaktion ist der von der honduranischen Regierung massiv vorangetriebene Ausverkauf der natürlichen Ressourcen und Gemeingüter. Im Januar verabschiedete der honduranische Kongress ein neues Bergbaugesetzes und das Gesetzes der Sonderentwicklungsregionen. Zudem fordern die Organisationen die Freilassung des politischen Gefangenen Isabel Morales “Chavelo”, der als Symbol für den Kampf der Kleinbauern gilt.


Im Norden des Landes versammelten sich am Montag Aktivist_innen in der Stadt El Progreso und begannen nach einer Auftaktkundgebung den Fußmarsch in die Hauptstadt. An dem Marsch aus El Progreso beteiligen sich unter anderem die Organisationen MADJ, OFRANEH, CODEMUH und verschiedene Kleinbauernorganisationen aus Bajo Aguán. Zur gleichen Zeit machten sich zirka 150 Aktivist_innen der indigenen Organisation COPINH in La Esperanza im Westen des Landes zu Fuß in Richtung Siguatepeque auf, um sich dort den Teilnehmer_innen der Karawane aus dem Norden anzuschließen. Eine weiterer Marsch formierte sich in Pitosolo im Departement Santa Barbara.

Protestmarsch in La Esperanza, CC JS
Auf dem Weg planen die beteiligten Organisationen mehrere Zwischenstopps mit Kundgebungen, Informations- und Kulturveranstaltungen. Geplant ist, sich am 8. März in Tegucigalpa zusammen mit Organisationen aus dem Süden und Osten Honduras der Demonstration zum internationalen Frauenkampftag anzuschließen. Zudem kündigten die beteiligten Organisationen an, nach dem Marsch ein unbefristetes Protestcamp in Tegucigalpa aufzubauen.

Das neue Bergbaugesetzes und die Sonderentwicklungsregionen, die ein Nachfolgeprojekt der im Oktober für Verfassungswidrig erklärten Modellstädte sind, verstoßen laut Gegnern gegen die nationale Souveränität und bedeuten die Vertreibung und Enteignung einer Vielzahl von Dörfern. Bereits jetzt existieren aufgrund der ungleichen Landverteilung in Honduras und geplanter Megaprojekte wie Staudämme und große Tourismusprojekte eine Vielzahl von Landkonflikten. 


Aktuelle Berichte über den weiteren Verlauf des Protestmarsches erscheinen in den nächsten Tagen auf: