Donnerstag, 14. November 2013

Eilaktion zu Rio Blanco


Honduras, 13. November 2013

Eskalation der Gewalt in der Region Río Blanco. Honduranische Polizei droht mit Blutbad in dem indigenen Dorf La Tejera, Río Blanco, Intibucá.

Video mit Interviews mit den Dorfbewohner_innen

Llamada Alerta Urgente (spanisch)

An die Kommunikationsmedien
An die Menschenrechtsorganisationen
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft

Am 1. November stürmten schwerbewaffnete und zum Teil vermummte Polizeieinheiten der nationalen Polizei und des Polizeipostens des Dorfes El Barrial Häuser des Dorfes La Tejera. Ein Großteil der Dorfbewohner_innen befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Friedhof, um die Tochter eines Mitglieds des Ältestenrates des Dorfes zu beerdigen. Die Polizisten, die auf der Suche nach dem Vorsitzenden des indigenen Rates des Dorfes waren, brachen Haustüren auf und bedrohten anwesende Kinder und Senior_innen mit ihren Waffen.


Die staatlichen Sicherheitskräfte hatten keinen Durchsuchungsbefehl, stattdessen erklärten sie, dass sie einen „Befehl zum Töten“ hätten und dass ein weiteres Polizeikontingent aus Tegucigalpa bereit stände, um ein Blutbad im Dorf anzurichten. Während der Polizeioperation wurden die Häuser von Francisco Sánchez García, Marcelino Gonzalez, Ceferina Sánchez García und Irene González Gutiérrez gestürmt.

Dieser Vorfall reiht sich ein, in eine andauernde Kriminalisierung der indigenen Lenca von Río Blanco, die den Stop des Staudammprojektes Agua Zarca fordern. Für das Projekt wird der Fluss Gualcarque über einen Zeitraum von 20 Jahren privatisiert und an das Unternehmen Desarrollo Energético DESA und die Bank FICOHSA verpachtet. Unterstützt wird das Projekt mit Geldern der interamerikanischen Entwicklungsbank (BCIE), der Weltbank und der holländischen Entwicklungsbank FMO. Die Turbinen für das Projekt Agua Zarca werden von der Deutschen Firma Voith Hydro GmBH gebaut.

Seit dem 1. April dieses Jahres halten Bewohner_innen der Region Río Blanco ein Protestcamp gegen das Projekt Agua Zarca aufrecht. Laut den Einwohner_innen verletzt das Projekt ihr Recht auf Konsultation, welches im Abkommen 169 der internationalen Arbeitsorganisation festgeschrieben ist. Honduras ratifizierte das Abkommen 1995 und unterzeichnete 2007 ebenfalls die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker.

Angesichts der drohenden Eskalation der polizeilichen und militärischen Gewalt gegen die indigenen Dörfer von Río Blanco in den nächsten Tagen rufen wir die nationale und internationale Zivilgesellschaft dazu auf, ihre Besorgnis über die Ereignisse auszudrücken und den honduranischen Staat dazu aufzufordern die indigenen und Menschenrechte der Dörfer zu respektieren.

Briefe und Anrufe an:
Porfirio Lobo Sosa, Präsident der Republik Honduras
Email:info@presidencia.gob.hn/ Fax +504 2290 5088

Martiniano Domínguez Meza, Bürgermeister von Intibuca
Tel. :783-0660/0069

Luis Green, Minister für Ethnien
Email:luisgreen65@yahoo.es

Ana Pineda, Ministerin für Menschenrechte
Email: apineda@sjdh.gob.hn / Tel.: (504) 9982-6801 y (504) 2235-6119

Polizeistation der Polizei von Intibucá: (504) 9711-8034 y (504) 2783-1006

Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender Voith GmbH,
über Lars Rosumek, Leiter Konzern-Kommunikation
lars.rosumek@voith.com / Tel.: (+49) 7321 37 3879 / Fax: (0049) 7321 37 7107

Kopien an: cadeho@riseup.net; copinh@copinh.org

Video mit Interviews aus La Tejera: http://www.youtube.com/watch?v=KNj0FeGFhos

CADEHO
Cadena de Derechos Humanos
Honduras - Alemania
www.cadeho.blogspot.com