Tegucigalpa. Der
Sprecher der Internationalen Unterstützungsmission gegen Korruption und
Straflosigkeit in Honduras (MACCIH), Juan Jiménez Mayor aus Peru, ist
zurückgetreten. Auch der Antikorruptionsanwalt Julio Arbizu (Peru) und
der Richter Daniel Urrutia (Chile) haben ihre Mitarbeit bei der Mission
der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) beendet. Jiménez
begründete seinen Schritt in einer
Erklärung.
Darin beklagt er unter anderem die mangelhafte Kommunikation mit
OAS-Generalsekretär Luis Almagro. Am 30. Januar sei Jiménez nach
Washington gereist, um über aktuelle Korruptionsermittlungen zu
informieren und stärkere Unterstützung durch die OAS einzufordern, sei
aber von ihm nicht empfangen worden.
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"Alle gegen die Korruption": Das Team der Internationalen Unterstützungsmission gegen Korruption und Straflosigkeit in Honduras Quelle:
@OEA_MACCIH
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Die MACCIH ist in Honduras unter Druck geraten, seit sie ein
Korruptionsnetzwerk von fünf Abgeordneten aufgedeckt und angekündigt
hat, gegen mehr als 60 weitere Abgeordnete, darunter auch
Parlamentspräsident Mauricio Oliva, zu ermitteln. Der Kongress hatte
daraufhin ein Gesetz verabschiedet, dass die Kontrolle über staatliche
Ausgaben rückwirkend der Obersten Rechnungsbehörde unterstellt und damit
weitere Ermittlungen von außen unmöglich macht. Der Oberste Gerichtshof
hatte die Mission zudem beschuldigt, die Souveränität des
honduranischen Staates zu untergraben.
Neben einer besseren personellen Ausstattung der MACCIH und einem
sinnvolleren Einsatz ihrer finanziellen Mittel forderte Jiménez
Generalsekretär Almagro auf, sich hinter die Arbeit der
Antikorruptionsmission zu stellen: "Es ist wichtig, dass der
Generalsekretär öffentlich aber auch intern seine Unterstützung für die
MACCIH ausspricht. Er sollte uns nicht alleine lassen.“
Dagegen schrieb Almagro an Präsident Juan Orlando Hernández, dass die
OAS-Mission nicht die gewünschten Ermittlungserfolge bringe. Er strebt
einen Dialog zwischen der MACCIH und der Regierung Hernández an, um die
Arbeit der Mission neu auszuloten. Auch mit der Forderung, die Mission
solle den Einfluss krimineller Banden, der Maras, auf den Wahlprozess
untersuchen, nähert sich Almagro dem Diskurs von Hernández an. Letzterer
behauptet, die Oppositionsallianz sei bei den Wahlen von den Maras
unterstützt worden.
In einer
Kleinen Anfrage
haben Abgeordnete der Linksfraktion indes um Auskunft ersucht, was die
Bundesregierung unternehmen wird, um die Arbeit der MACCIH weiterhin zu
gewährleisten. Deutschland gehört zu den Geldgebern der
Antikorruptionsmission.