Samstag, 27. September 2014

Ex-Polizist deckt Vorgehen von Todeschwadronen in Honduras auf

Von , amerika21.de

Tegucigalpa. Der Ex-Mitarbeiter der Nationalpolizei von Honduras, Romero Ellner, hat die Arbeitsweisen von Todesschwadronen innerhalb dieser Sicherheitsbehörde offengelegt. Dies gab der Direktor des Rundfunksenders Radio Globo, David Romero bekannt. Er bezog sich auf ihm vorliegende Dokumente, die hohe Funktionäre verschiedener Sicherheitsbehörden belasten.

Ellner, Romeros Informant, hatte für mehrere Jahre bei der Ermittlungsabteilung gearbeitet und versichert, über die von ihm genannten Vorgänge Bescheid zu wissen, da er bei jedem von ihnen persönlich beteiligt war.

Machterhalt erfolgreich gesichert

Interview mit dem oppositionellen Abgeordneten Jari Dixon Herrera über die Beschneidung der Rechte des honduranischen Parlaments


Bei den honduranischen Wahlen im November 2013 konnte die Nationale Partei (PN) mit Juan Orlando Hernández einen Sieg der oppositionellen Präsidentschaftskandidatin Xiomara Castro durch Wahlbetrug und Wahlfälschung verhindern (LN 475). Castros Partei für Freiheit und Neugründung (LIBRE) wurde jedoch zweitstärkste Partei im Parlament. Erstmals seit 100 Jahren wurde das Zweiparteiensystem in Honduras aufgebrochen, womit sich seitens der Opposition wie der EU-Wahlbeobachter_innen große Hoffnungen verbanden. Nach acht Monaten zeigt sich, dass die beiden traditionellen Parteien PN und PL (Liberale Partei) die parlamentarischen Rechte der drei Oppositionsparteien einschränken. Die LN sprachen mit dem LIBRE-Abgeordneten Jari Dixon Herrera über die Arbeit im Kongress. 



Jari Dixon Herrera
Wie ist aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Opposition im neu gewählten Nationalen Kongress?
Die beiden traditionellen Parteien, die PN und die PL, wählten den Kongressvorstand gemeinsam. LIBRE machte zusammen mit zwei weiteren Oppositionsparteien einen Vorschlag für mögliche eigene Kandidaten, den Innenminister Áfrico Madrid jedoch ohne weitere Erklärung abehnte. Das gleiche passierte bei der Wahl des Kongresspräsidenten. Der aktuelle Kongressvorstand besteht jetzt zu 90 Prozent aus Abgeordneten der PN, Kongresspräsident Mauricio Oliva ist ebenfalls von der PN.

Mittwoch, 24. September 2014

Neue deutsche Botschafterin in Honduras vorgestellt

Verhandlungen über neue Art der Kooperation. Kritik an deutscher Entwicklungszusammenarbeit

Von , amerika21.de

Tegucigalpa. In Honduras hat die neue deutsche Botschafterin Beatrix Christina Kania das Amt übernommen. Die Außenministerin des mittelamerikanischen Landes, Mireya Agüero, empfing die Diplomatin und nahm deren Beglaubigungsschreiben entgegen. Kania war zuvor unter anderem in Kuwait und Ankara tätig. Für die KFOR im Kosovo arbeitete sie als politische Beraterin.

Laut honduranischen Medien befindet sich Honduras und Deutschland aktuell in einem Revisionsprozess hinsichtlich der laufenden Projekte der Zusammenarbeit. Bei der Überprüfung soll der Fortschritt der Projekte evaluiert und bestehende Hürden identifiziert werden, welche die Umsetzung erschweren. Zudem sollen am 23. und 24. September zwischenstaatliche Verhandlungen für eine neue Kooperationsstrategie der beiden Länder stattfinden. Der Schwerpunkt wird dabei auf den Themen Bildung, Umwelt, Klimawandel und Staatsführung liegen.

Donnerstag, 11. September 2014

Die Macht der Kartelle

Seit dem Putsch im Jahr 2009 hat der Drogenhandel zwischen den Anbaugebieten in Südamerika und dem Markt in den USA in Honduras an Bedeutung gewonnen. Die Drogenkartelle konnten sich zwischen korrumpierten Staatsinstitutionen und einer Wirtschaftsoligarchie, die über Leichen geht, etablieren.

von Kathrin Zeiske, erschienen in der jungle world

Fast drei Jahre nach dem Mord an ihrem Mann hat Hilda Caldera nachgefragt, welche Ermittlungsergebnisse die Staatsanwaltschaft inzwischen vorweisen könne. Alfredo Landaverde, Chef der Nationalen Antidrogenbehörde (DNL) von Honduras und unermüdlicher Kämpfer gegen die Korruption, war im Dezember 2011 ermordet worden. Seine Witwe, Hilda Caldera, überlebte schwerverletzt die Schüsse der Auftragsmörder auf den Wagen ihres Mannes. Es gebe keine Ermittlungsergebnisse, so die lakonische Antwort der Behörden. Kurz vor seinem Tod hatte Landaverde öffentlich die enge Zusammenarbeit zwischen Politikern, Polizei und Drogenbossen in Honduras angeprangert. »Mit dem Mord an Landaverde setzte der Drogenhandel in Honduras eindeutige Zeichen«, sagt Edgar Soriano, ein honduranischer Analytiker, mit blick auf die historischen wie aktuellen Fakten. »Es war eine klare Ansage: Mischt euch nicht ein.«

Dienstag, 2. September 2014

Honduras: Bauernaktivistin Margarita Murillo ermordet

Von , amerika21.de
 
Die ermordete Bauernaktivistin Margarita Murillo
Tegucigalpa. In Villanueva nahe der Stadt San Pedro Sula im Nordwesten von Honduras wurde ein Attentat auf eine der bekanntesten Vertreterinnen der honduranischen Widerstandsbewegung verübt. Margarita Murillo arbeitete auf einem Stück Land ihrer Bauerngemeinschaft, als eine Gruppe schwerbewaffneter und vermummter Männer sie am Morgen des 27. August erschoss. Die Interamerikanische Kommission hatte zuvor vergeblich von der Regierung von Honduras Maßnahmen zum Schutz von Murillo gefordert, da diese seit dem Putsch vom 28. Juni 2009 immer wieder das Ziel von Bedrohungen geworden war.