Montag, 27. Februar 2017

Kundgebung: Wenn "Entwicklung“ tödlich ist - Solidarität mit den Kämpfen um Land und Selbstbestimmung in Lateinamerika-


In der Nacht vom 2. zum 3. März 2016 wurde Berta Cáceres ermordet - Menschenrechtsverteidigerin der Lenca - ein Volk, das um die Erhaltung fundamentaler Rechte in Honduras kämpft. "Nach einem Jahr ihrer Aussaat. Berta lebt - COPINH kämpft weiter"

Freitag, 24. Februar 2017

Honduras – indigener Widerstand gegen Unterdrückung und Gewalt

Erfahrungsberichte zur indigenen Verteidigung von Territorium und Autonomie sowie zur Schulbildung. Menschenrechtslage verbessert?

16. März 2017 Vortrag und Diskussion mit Ursula Klesing-Rempel, Rita Trautmann, Dr. Ilse Schimpf-Herken und Daniel Kempken in der Reihe „Quo Vadis Lateinamerika“

Ort: LAF Berlin Bismarckstr. 101, 5. Etage bei SEKIS

"Berta no murió - se multiplicó"
Der kritische Blick: Vor einem Jahr wurde Berta Cáceres, eine indigene Aktivistin und politische Visionärin, in Honduras ermordet. Seitdem hat sich die ohnehin schlechte Menschenrechtslage verschärft. Davon lassen sich indigene Bewegungen nicht einschüchtern, denn ihr Widerstand gegen die neoliberale Politik ist ein Kampf um ihre Existenz. Aber auch Lehrer*innen zeigen auf ihre Weise in der Schulbildung Alternativen gegen Gewalt und Unterdrückung. Das solidarische Netzwerk HondurasDelegation und das Paulo-Freire-Institut berichten von ihren Begegnungen mit den Menschen im Widerstand. 

„Wir geben unser Land nicht auf“



Reportage über den schwierigen Kampf der Garifuna, ihr Land zurückzugewinnen

Gemeinde Guadelupe, Quelle: HondurasDelegation
Mit Landbesetzungen und Selbstverwaltung wehren sich die Garifuna gegen den illegalen
Verkauf ihres Territoriums. Ihre Gegner*innen versuchen, den Protest zu kriminalisieren, Drohungen und Räumungsversuche sollen den Widerstand brechen. Die HondurasDelegation hat sich die Situation vor Ort angesehen.


Mittwoch, 22. Februar 2017

Wieder indigener Aktivist in Honduras ermordet, Global Witness kritisiert Straflosigkeit

Führendes Gemeindemitglied der Tolupán getötet. Landkonflikte in indigenem Schutzgebiet. Achter Tatverdächtiger im Mordfall Berta Cáceres festgenommen 
 Daniela Dreißig, amerika21
José de los Santos Sevilla
Tegucigalpa. Am 17. Februar ist José de los Santos Sevilla, in seinem Haus in der Region erschossen worden. Sevilla war Lehrer und führendes Gemeindemitglied der indigenen Tolupán-Gemeinschaft, der circa 20.000 Menschen angehören. Die polizeilichen Ermittlungen konnten bisher weder Zusammenhänge noch Tatverdächtige ermitteln. Derzeit sei nur bekannt, dass fünf Schwerbewaffnete in den Morgenstunden in Sevillas Haus eindrangen und ihn in Gegenwart seiner Familie erschossen. Der Beauftragte der honduranischen Regierung für Menschenrechte, Roberto Herrera Cáceres, forderte nun spezielle Schutzmaßnahmen für die Bewohner zweier Gemeinden dieser Region. Nach Aussagen des Regierungsfunktionärs mussten wegen vorheriger bedrohlicher Vorfälle die Kinder dieser Gemeinden bereits der Schule fern bleiben. Die Tolupán-Gemeinden sehen sich mit territorialen Konflikten durch illegalen Holzeinschlag und Bergbautätigkeiten nationaler und transnationaler Unternehmen konfrontiert. Montania de la Flora liegt in einem geschützten Reservat, die Tolupanes besitzen Landtitel dort.
Montaña de la Flor im Department Francisco Morazan

Freitag, 17. Februar 2017

Aufruf des Zivilen Rates der Basis- und indigenen Organisationen Honduras COPINH


A 1 Año de su Siembra: Berta vive, COPINH sigue!

 Ein Jahr nach ihrer Aussaat: Berta lebt, COPINH macht weiter!“

Am 2. März 2016 haben sie unsere Schwester Berta Cáceres ermordet. Sie haben geglaubt, dass sie auf die Art und Weise nicht nur die in Lateinamerika und weltweit bekannte Anführerin vernichten, sondern zugleich auch die Idee, den Kampf,
das politische Projekt
und die Organisation COPINH, dessen Mitbegründerin und Tochter Berta war. Sie wollten uns von ihrer Klarheit und ihrer Führungsstärke fortreissen, aber ein Jahr nach dem Verbrechen sind wir hier. Wir, die Völker der Welt, die Bertas Vermächtnis kennen, die auf ihren Spuren wandern und die uns dem kapitalistischen, patriachalen, rassistischen und kolonialen System entgegenstellen, dass sie uns aufdrängen.


Fast ein Jahr ist das Verbrechen her, dass der körperlichen Existenz unserer compañera Berta Cáceres ein Ende setzte. Grausame Interessen verschworen sich, um die Tat zu planen und auszuführen, mit der sie die Stimme einer Anführerin zum Schweigen bringen wollten, die ein wahrhaftiges Beispiel für den uralten indigenen und honduranischen Widerstand war.


Noch immer versuchen die honduranischen Behörden ihre Unfähigkeit zu rechtfertigen, diejenigen zu fassen, die von ihren bequemen Posten aus den Mord an Berta Cáceres befohlen haben. Sie argumentieren, dass sie 4 jugendliche Auftragsmörder
und 3 Mittels
männer, darunter die Geldgeber, festgenommen und dem Gericht vorgeführt haben. Wir machen darauf aufmerksam, dass dieser Fall von hohen Kreisen aus manipuliert wird und das die Anklageschriften auf keiner angemessen und verantwortungs-
volle
n Analyse basieren. Die gesamte Untersuchung spricht für die Straflosigkeit.


Im März erinnern wir nicht nur unter Schmerzen an dieses schreckliche Verbrechen, sondern feiern vor allem das Leben: das von Berta, die am 4. März geboren wurde und das des Zivilen Rates de Basis und inigenen Organisationen Honduras - COPINH,
der am 27. März vor 24 Jahren gegründet wurde.


An diesem 2. März 2017 , ein Jahr nach ihrer Aussat, rufen wir dazu auf, dass die Welt vibriert unter dem Ruf: Berta vive, COPINH sigue!



Schick deine Fotos, Videos und Audios von den Aktionen gern an:

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Twitter: @COPINHHONDURAS

Freitag, 10. Februar 2017

Menschenrechte und Territorialkonflikte in Honduras

Teilnehmende der Delegationsreise 2016 berichten

Quelle: HondurasDelegation
Indigene Bewegungen und Menschenrechtsaktivist*innen in Honduras benötigen heute mehr denn je eine internationale Öffentlichkeit und internationale Solidarität, um einen Mindestschutz vor der Willkür des Staates zu haben. In einer jünst erschienenen Studie erklärte Global Witness Honduras zum weltweit gefährlichsten Land für Umweltaktivist*innen.

Das solidarische Netzwerk HondurasDelegation organisiert Reisen nach Honduras, um über die bedrohliche Situation von Menschenrechtsverteidiger*innen zu berichten, da die kontinuierlichen Menschenrechtsvergehen meist Abseits der internationalen Aufmerksamkeit stattfinden. Im November und Dezember 2016 war eine 6-köpfige Delegation vor Ort. Das Hauptinteresse dieser Reise lag auf den territorialen Konflikten der indigenen Bevölkerung. Wir besuchten Gemeinden der Garífuna, Lenca und Tolupanes, deren Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen auf unterschiedliche Weise von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren beeinträchtigt wird. Auf der Reise haben wir erfahren, wie sie sich dem entgegenstellen und welchen Bedrohungen sie dadurch ausgesetzt sind. Wir werden mit Fotos und Videoausschnitten von unseren Reiseeindrücken berichten.

Wann? Freitag, der 17.02.2017 / 18:00 Uhr
































































Wo? FDCL, Gneisenaustraße 2a, Veranstaltungsraum im FDCL / Mehringhof, 3. Aufgang, 5.Stock
10961 Berlin

Donnerstag, 9. Februar 2017

Kritik und Proteste bei Aktionärsversammlung der Siemens AG

 Daniela Dreißig, in amerika21.de
Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen durch Konzern-Projekte angeprangert. Copinh-Sprecher: Siemens ist Komplize beim Mord an Berta Cáceres 

München. Ein Bündnis von Nichtregierungsorganisationen hat die Siemens AG bei der diesjährigen Hauptversammlung aufgefordert, ihre unternehmerische Selbstverpflichtung zur Wahrung der Menschenrechte in allen Bereichen der Liefer- und Abnehmerkette einzuhalten. Siemens steht in vielen Ländern durch die Lieferung an Energieprojekte wie Agua Zarca in Honduras, Belo Monte und Jirau in Brasilien sowie an Windenergieanlagen in Mexico und in der Westsahara in der Kritik. Sogenannte "grüne Energieprojekte", an denen der Konzern durch seine Beteiligung eine Mitverantwortung an Menschenrechtsverletzungen und Landraub habe, so die gemeinsame Pressemitteilung.
Dem Bündnis gehören der Dachverband Kritische Aktionäre, Pro Regenwald, Gegenströmung, Medico International, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit und Western Sahara Resource Watch an.

Siemens liefert mit dem Wasserkraftturbinenhersteller Voith Hydro, an dem der Konzern einen Anteil von 35 Prozent hält, nach Lateinamerika und Afrika Turbinen, Windkraftanlagen und ganze Transformatoren-stationen. Auf ihren Webseiten wird mit ökologisch sauberem und fairem Wirtschaften geworben.

Dies klinge in Anbetracht der Ermordung von Berta Cáceres in Honduras zynisch, so das Bündnis. Cáceres, eine international renommierten Menschenrechtsaktivistin war im März 2016 in ihrem Haus in La Esperanza erschossen worden. Sie stellte sich zusammen mit den indigenen Gemeinden in Rio Blanco gegen den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca. Tomás Gómez, aktueller Koordinator der indigenen Organisation COPINH, zeigte in seiner Rede bei der Jahreshauptversammlung die direkten Verbindungen auf, die zwischen den bisher Verhafteten im Mordfall Cáceres und dem Voith Hydro-Vertragspartner und Betreiber des Wasserkraftwerks Desa bestehen. Gómez unterstrich, dass Siemens sich durch sein Nicht-Handeln zum Komplizen bei dem Mord gemacht habe. Es sei bereits die vierte Jahreshauptversammlung, in der der Konzern über die Situation in Rio Blanco und die Praktiken der Desa detailliert informiert werde.

Gegenüber amerika21 erklärt Andrea Lammers vom Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit, dass sich der weltgrößte Staudammbauer Sinohydro nach der Ermordung des Agua Zarca- Gegners Tomás García 2013 wenig später aus dem Vorhaben zurückgezogen habe. Die Ermordung Cáceres hätte der Wendepunkt sein können, stattdessen habe Siemens gerade mal die vorläufige Suspendierung des Projektes begrüßt. Gómez und Lammers fordern den sofortigen Rückzug, die Einhaltung internationaler Abkommen als auch der eigenen unternehmerischen Sorgfaltspflicht. Agua Zarca stehe emblematisch für Energiegroßprojekte, mit denen die indigenen Rechte und das Recht auf Leben verletzt würden.

Joe Kaeser, der Vorstandvorsitzende der Siemens AG, wies den Vorwurf der Komplizenschaft als "unfair"zurück: das Unternehmen sei nicht direkt an Agua Zarca beteiligt. Er glaube aber, dass Siemens insofern eine Mitverantwortung habe, dass der Konzern nicht mit einer blutbefleckten Maschinerie in Verbindung gebracht werden wolle.
Protestaktion von Robin Wood-Aktivisten waren an der Olympiahalle
Laut Pressemeldung des Bündnisses mische Siemens jedoch auch auf dem afrikanischen Kontinent in zweifelhaften Projekten mit. So liefere das Unternehmen E-House-Transformator-stationen nach Namibia, Siemens verschweige den Namen der dortigen Uranmine, so Christian Russau vom Dachverband Kritische Aktionäre, Deutsche Firmen würden trotz des in Deutschland propagierten Atomausstiegs weiter am globalen Atomgeschäft partizipieren, so Russau weiter. In der Westsahara, die von Marokko seit 1975 besetzt ist, gehe Siemens mit einer Energiefirma im Besitz des marokkanischen Königs Großverträge um Windkraftanlagen ein. Erik Hagen von Western Sahara Resource Watch erklärte, dass die saharauische Bevölkerung ihr Einverständnis zu diesen Projekten nicht gegeben habe, darüber hinaus unterminierten sie die Bemühungen der Vereinten Nationen bei der Lösung des Jahrzehnte währenden Konfliktes.
Aktivisten erinnerten vor dem Eingang der Olympiahalle an Berta Cáceres
Am Morgen der Hauptversammlung kletterten Aktivisten von Robin Wood auf die Olympiahalle in ermordet wurde. Robin Wood solidarisiere sich mit Menschen, die in Honduras und weltweit gegen korrupte und fehlgeleitete Energie- und Entwicklungspolitik kämpfen, so eine Aktivistin der Initiative.
München und befestigten ein Transparent mit der Aufschrift "Siemens geht über Leichen, Staudamm Agua Zarca Stoppen". Auf einem anderen Transparent war William Rodriguez abgebildet, ein Agua Zarca-Gegner und Mitglied von COPINH, der im Mai 2014 in Rio Blanco
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Mittwoch, 1. Februar 2017

Gemeinsame Pressemitteilung: Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten? Fehlanzeige!



                                                      Berlin/Frankfurt-M./Köln/München, 25.01.2017
NGO prangern im Vorfeld der Siemens-Hauptversammlung am 1. Februar 2017 erneut die Mitverantwortung des Konzerns für Menschenrechtsverletzungen und Landraub in zahlreichen Ländern des globalen Südens an. Im Fokus der Kritik stehen so genannte “Grüne Energie”-Projekte. Dazu informiert ein internationales Diskussionspanel am 31. Januar 2017 in München.


Global Witness Bericht Honduras

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