Donnerstag, 19. Dezember 2013

Spendenkampagne für den Aufbau eines Gemeindehauses und Menschenrechtsbeobachtungscamps in Río Blanco, Honduras.

Danke an alle Spender und Spenderinnen.
Insgesamt konnten wir 3000 Euro für den Bau des Gemeindehauses und MRB-Camps an den COPINH und das Dorf La Tejera weiterleiten.

Zur Unterstützung der Arbeit des COPINH kann weiterhin unter dem Verwendungszweck "Spende COPINH" an das unten aufgeführte Konto des öku-Büros gespendet werden.


Wir bitten die internationale Zivilgesellschaft um Solidarität und Unterstützung für den Aufbau eines Gemeindezentrums und Menschenrechtsbeobachtungscamps in dem indigenen Dorf La Tejera, im Departement von Intibucá, Honduras.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Eilaktion von Amnesty - Journalist erschossen

Am 7. Dezember haben zwei Unbekannte den honduranischen Journalisten Juan Carlos Argeñal in seinem Haus erschossen. JournalistInnen, RechtsanwältInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen sind in Honduras hochgradig gefährdet. Es sollte umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung zu der Tat eingeleitet werden.
Am 7. Dezember suchten Berichten zufolge zwei Männer Juan Carlos Argeñal gegen 15 Uhr in seinem Haus auf und gaben zwei Schüsse auf ihn ab. Juan Carlos Argeñal war Korrespondent von Radio Globo und TV Globo und darüber hinaus Besitzer eines lokalen Fernsehsenders. Er war zudem Anhänger der 2011 gegründeten Partei LIBRE (Partido Libertad y Refundación), die sich im November 2013 zur Wahl gestellt hat. In den Monaten vor seiner Erschießung hatte Juan Carlos Argeñal über Korruption bei der lokalen Regierung berichtet.
Weiterlesen und Email senden

Samstag, 14. Dezember 2013

Eine entscheidende Wahl in Honduras – und von wem sie entschieden wird

Ein Bericht von Andrés Schmidt, Mitglied der Arbeitsgruppe HondurasDelegation und Mitglied der Menschenrechtsdelegation zur Wahl im November
erschienen bei der Grünen Bildungswerkstatt Wien 
Die Widerstandsbewegung gegen den Putsch gegen Präsident Manuel Zelaya im Jahr 2009 sorgte für einen demokratischen Aufbruch in dem von Gewalt, Korruption und Ungleichheit gezeichneten Land. Die Wahl vom 24. November 2013 stand im Zeichen der Herausforderung des traditionellen Zweiparteiensystems durch die neu gegründete Partei LIBRE.

Die Gründung der Partei „Libertad y Refundación“ (Freiheit und Neugründung, LIBRE), war innerhalb der Widerstandsbewegung scharf kritisiert worden: „Wozu bei Wahlen antreten gegen eine Oligarchie, die sich sämtlicher staatlicher Strukturen bemächtigt hat und vor einem Putsch nicht zurückschreckte?“, fragte damals Lorena Zelaya, Vertreterin des basisdemokratischen Flügels der Bewegung. Allzu wahrscheinlich schien es, dass die Rechte sich mit einem Wahlbetrug durchsetzen würde. Die mittlerweile vierte Delegationsreise der überregionalen Arbeitsgruppe HondurasDelegation hatte zum Ziel, die Menschenrechtssituation vor, während und nach der Wahl zu beobachten.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Wahlbetrug und Todesliste in Honduras

Bei den Präsidentschaftswahlen in Honduras am 24. November hat es offensichtlich massiven Wahlbetrug gegeben. Doch noch ist eine Neubewertung der abgegebenen Stimmen möglich.

Warum haben internationale Beobachtungsdelegationen das offiziell verkündete Wahlergebnis so schnell anerkannt? Gibt es eine Chance für eine erneute Auszählung? Was ist bekannt über eine aus Militärkreisen bekannt gewordene "Todesliste"?
mit: Daniela Dreißig, und Rita Trautmann (CADEHO),
Jutta Blume (Hondurasdelegation),
Felix Molina (Journalist bei Radio Progreso und Radio Globo).

zur Sendung von Ute Löhning auf Radio onda

Montag, 9. Dezember 2013

Eilaktion: Drohende bewaffnete Aggression in Río Blanco.




Video auf Youtube:  http://www.youtube.com/watch?v=fs3dHo1nkYg&feature=youtu.be
Video mit englischen Untertiteln: https://www.youtube.com/watch?v=iis4kr54IJo
 
Wie mehrere Organisationen Anfang November informierten, ist die Repression gegen die Dörfer im Widerstand gegen den illegalen und illegitimen Bau eines Staudammes in Río Blanco (Intibucá) weiter eskaliert.

Am ersten November dieses Jahres stürmten bewaffnete und vermummte Einheiten der honduranischen Polizei mehrere Häuser des indigenen Dorfes La Tejera. Die Polizisten brachen auf der Suche nach dem Vorsitzenden des indigenen Rates Haustüren auf und bedrohten anwesende Kinder und Senior_innen mit ihren Waffen. Dieses Ereignis summiert sich zu den Aggressionen durch die der honduranische Staat die im COPINH (ziviler Rat der Basis und indigenen Organisationen von Honduras) organisierten indigenen Dörfer kriminalisiert und verfolgt.

Samstag, 7. Dezember 2013

Reisebericht, letzter Teil: EU - Assoziierungsabkommen und Entwicklungshilfe für den Sicherheitssektor

Zu Besuch bei der Botschaft der EU in Tegucigalpa

Während die Ereignisse um die Wahl und den von den Parteien LIBRE und PAC vermuteten Wahlbetrug langsam aber stetig ihren Lauf nehmen, wenden wir uns zwei Themen zu, die wir als Honduras-Delegation schon zu lange nicht verfolgt hatten. Die Botschaft der EU in Tegucigalpa ist eine Villa mit recht schönem Ausblick, die über drei bemannte Sicherheitsschleusen zugänglich ist. Wir werden empfangen von den beiden Zuständigen für die Entwicklungszusammenarbeit und vom Botschafter der EU, Ketil Karlsen. Der Botschafter gibt seiner Erleichterung Ausdruck, dass wir nicht wegen der Wahlen und der EU-Beobachtungsmission gekommen sind. Wir wissen nicht genau, ob er unseren offenen Brief an die EU-Beobachtungsmission gelesen hat, aber seiner Mitarbeiterin ist anzumerken, dass sie über die Frage nach dem Projekt zur Stärkung des Sicherheitssektors PASS nicht gerade begeistert ist. Der Botschafter würde eigentlich gerne mit uns über die Menschenrechte sprechen, immerhin sind wir ja eine Menschenrechtsdelegation, und er hat seinerseits auch schon gewisse Anstrengungen in diesem Bereich unternommen, indem er in einem Brief an die honduranische Regierung zu den Fällen des Campesino-Rechtsanwaltes Trejo, der Entführung zweier europäischer Menschenrechtsbeobachter_innen in Nueva Esperanza und der Bedrohung der COPINH-Direktorin Berta Caceres Stellung bezog. Angesichts dessen, was wir von den Regierungen nördlicher Länder kennen, ist das schon eine erfrischende Information. Unsere Fragen beziehen sich aber auf andere Aktivitäten der EU.

Zwischen Enttäuschungen und Protesten - Soziale Bewegungen in Honduras nach den Wahlen

Informationsveranstaltung am 17. Dezember, um 19:30 im FDCL
Im Mehringhof, Aufgang 3, 5.Stock, Gneisenaustraße 2a, Berlin


Studentenproteste in Tegucigalpa
(Foto: Jutta Blume) 
Am 24. November wurde in Honduras gewählt. Nach offiziellen Ergebnissen hat die Nationale Partei gewonnen. Doch das Land ist in Aufruhr: Die Oppositionspartei LIBRE und die Antikorruptionspartei PAC erkennen das Wahlergebnis nicht an. Tausende Menschen protestieren gegen den Wahlbetrug.
Seit dem Staatsstreich gegen die zuletzt demokratisch gewählte Regierung von Präsident Manuel Zelaya Ende Juni 2009 sind in Honduras kaum mehr rechtsstaatliche Verhältnisse eingekehrt. Kriminalisierungen sozialer Bewegungen, Morde an Menschenrechtsverteidiger_innen, kritischen Journalist/-innen oder Kleinbäuer_innen gehören seit dem Putsch zum traurigen Alltag. Nach der enttäuschten Hoffnung auf einen politischen Wandel bedeutet der Wahlausgang auch für die sozialen Bewegungen Angst vor einer neuen Welle der Repression.
Während die EU-Wahlbeobachtungsmission die Wahlen als transparent bezeichnet hat, haben mehrere internationale Delegationen hingegen Wahlbetrug, Repression und eine enorme Militarisierung beobachtet.


Die Journalistin Jutta Blume war als Teil einer Menschenrechtsdelegation während der Wahlen vor Ort und wird von der Situation vor, während und nach den Wahlen mit dem Fokus auf soziale Bewegungen berichten.

Veranstalter: CADEHO, Hondurasdelegation, FDCL
Die Reise von Jutta Blume wurde „Gefördert aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst“

Honduras-Veranstaltung zum Internationalen Tag der Menschenrechte



Die Organisation COFADEH (Comité de Familiares de Detenidos-Desaparecidos en Honduras) setzt sich für die Familienangehörigen von Inhaftierten und "Verschwundenen" ein und zählt zu den wichtigsten Menschenrechtsorganisationen in Honduras.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Honduras: Soziale Bewegungen zwischen Wahlspektakel und Repression


5.12.2013, 19:30  
Vortrag und Diskussion

Centro Sociale, Sternstr. 2, Hamburg

mit Jutta Blume (HondurasDelegation)


Während die Oligarchie mit allen Mitteln versucht, ihren Sieg bei den allgemeinen Wahlen im November zu sichern, setzt die oppositionelle Bewegung auf eine Veränderung des ökonomischen und politischen Kurses des Landes und eine Versöhnung der seit dem Putsch 2009 gespaltenen Gesellschaft.
Ob dies über eine Wahlbeteiligung zu erreichen ist, wird bei den sozialen Bewegungen kritisch gesehen, auch weil sie in den Wahlzeiten verstärkt der Repression ausgesetzt sind, wie z.B. die indigene Organisation COPINH, die gegen Wasserkraft- und Bergbauprojekte in ihrer Region kämpft. Gibt es Raum zu einer autonomen Organisierung in Honduras?

Veranstalter: zapapres Mexiko-Nachrichten-Import, Café Libertad Kollektiv, peace brigades international (pbi), Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg

Montag, 2. Dezember 2013

Weitere Proteste gegen Wahlbetrug in Honduras


Morde an zwei Aktivisten überschatten die Demonstration in Tegucigalpa. Tausende ziehen vor Sitz der Wahlbehörde in der Hauptstadt

Von Jutta Blume, Tegucigalpa, amerika21.de



Tegucigalpa. Am Sonntag haben in der honduranischen Hauptstadt Honduras erneut tausende Menschen gegen eine mutmaßliche Manipulation des Ergebnisses der Präsidentschaftswahlen vor einer Woche demonstriert. "Sie haben uns den Triumph gestohlen" und "Betrug" skandierten die Demonstrierenden, die sich weitgehend aus den Reihen der Partei LIBRE rekrutierten. Harsche Kritik richtete sich auch an die internationalen Wahlbeobachter. "An die internationalen Beobachter: In Honduras war nichts transparent", war auf Plakaten zu lesen. Die Demonstration zog von der Universität zum Sitz des Wahlgerichts (TSE). "Wir haben alle legalen Wege ausgeschöpft. Wenn heute die Richter nicht hier sind, um unsere Anzeige des Wahlbetrugs entgegenzunehmen, werden wir weiter an die Türen des Wahlgerichts TSE klopfen", sagte LIBRE-Kandidatin Xiomara Castro auf der Demonstration. Am Montag werde LIBRE de Revision aller Wahlurnen und aller Auszählungslisten beim TSE beantragen, so Parteichef Manuel Zelaya. Sollte das TSE der Revision nicht stattgeben, werde man am Freitag das Wahlergebnis auf anderem Weg juristisch anfechten.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Honduras: Partei LIBRE fordert Neuauszählung der Stimmen

Von amerika21.de

Tegucigalpa. Am vergangenen Freitag haben die Linkspartei LIBRE und ihre Präsidentschaftskandidatin Xiomara Castro de Zelaya bei einer Pressekonferenz in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa erneut die Neuauszählung der Stimmen gefordert.

Die Partei LIBRE wirft der obersten Wahlbehörde TSE vor, es habe mindestens bei zwölf Prozent der Wahlurnen Übertragungsprobleme gegeben und mehr als 800.000 Stimmen seien manipuliert worden. Außerdem habe es Probleme bei den Wahlregistern gegeben, wie auch die Beobachtergruppe der Internationalen Föderation für Menschenrechte (FIDH) versicherte habe. "Weder akzeptiert die Partei noch anerkennt sie die Ergebnisse der Wahlkommission (TSE)", so eine LIBRE-Sprecherin.
Aufgrund der zahlreichen Probleme fordert die Partei eine Neuauszählung der Stimmen auf der Grundlage der Originalunterlagen, da es Differenzen zwischen diesen und den Daten des TSE gebe. Darüber hinaus fordert LIBRE den Zugang zu dem Computersystem des TSE. Am Tag zuvor war der Partei, im Gegensatz zu anderen, der Zugang zum TSE verwehrt worden. Castro betonte, sie gehe davon aus, dass sie die Mehrheit der Stimmen erhalten habe und sie werde sich den Sieg nicht stehlen lassen.

Samstag, 30. November 2013

Leo Gabriel: "Wahlen in Honduras nicht transparent"

Von
Tegucigalpa. Der österreichische Journalist und Anthropologe Leo Gabriel, der an der Wahlbeobachtungsmission der Europäischen Union in Honduras teilgenommen hat, hat den vorläufigen Bericht der Gruppe kritisiert. Darin waren die Wahlen als transparent und fair bezeichnet worden.
"Die Diskrepanz besteht darin, dass die Mission geäußert hat, dass diese Wahlen transparent waren, was die Auszählung und die Stimmenabgabe betrifft, obwohl sie auch einige Kritiken angemeldet hat. Dieses Image, dass vor allem in den honduranischen Medien wiedergegeben wurde, kommt einer Absegnung der Wahlen gleich. Diese ist nicht gerechtfertigt, da wir bis heute so viele Irregularitäten haben, dass man nicht von transparenten Wahlen sprechen kann", sagte Gabriel vor seinem Abflug aus Tegucigalpa am 29. November.

Donnerstag, 28. November 2013

Offener Brief an die Wahlbeobachtungsmission der Europäischen Union für Honduras

Sehr geehrte Frau Lunacek,
sehr geehrte Mitglieder der EU-Wahlbeobachtungsmission für Honduras,

die überregionale Arbeitsgruppe HondurasDelegation ist bestürzt über den am Dienstag, 26.11.2013 erschienenen vorläufigen Bericht der EU-Beobachtungsmission zur Wahl in Honduras.

Der Bericht wurde von den honduranischen Medien als Bestätigung des Wahlergebnisses aufgenommen. Er stellt einen Schlag ins Gesicht der honduranischen Wähler_innen und insbesondere für die Parteien LIBRE und PAC dar. Letztere hatten bereits in der Nacht zum Montag das bis dato vom obersten Wahlgericht (TSE) präsentierte Ergebnis angefochten und einen Vergleich der Kopien der Auszählungslisten der Wahlurnen mit den vom TSE präsentierten Ergebnissen der einzelnen Wahllokale gefordert. Diese Forderung ist durch das Wahlgesetz abgedeckt und aufgrund zahlreicher - teilweise sogar in Ihrem eigenen Bericht erwähnter - Unregelmäßigkeiten überaus berechtigt. Durch die verfrühte und sachlich nicht haltbare Anerkennung der Wahlen als “transparent” und “friedlich” wurde ihr seitens der EU-Mission jedoch jegliche Unterstützung entzogen.

Dienstag, 26. November 2013

HondurasDelegation: Wo staatliche Institutionen systematisch Menschenrechtsverletzungen zugunsten von Partikularinteressen begehen, sind freie und faire Wahlen nicht denkbar

Pressemitteilung vom 26.11.2013

Die internationale Arbeitsgruppe HondurasDelegation arbeitet seit dem Putsch 2009 in den Bereichen Menschenrechte und Journalismus zu Honduras. Unsere diesjährige Delegationsreise hat das Ziel, die Menschenrechtslage um den Zeitpunkt der Wahl zu erfassen. Dabei steht die Situation sozialer Bewegungen im Vordergrund, die ihre Landrechte verteidigen. Zu diesem Zweck bereisten wir in den zwei Wochen vor der Wahl verschiedene Regionen in Honduras. Wir dokumentieren eine Auswahl der uns geschilderten Vorfälle:
  • In der Gemeinde Nueva Esperanza, im Departamento Atlandida setzt sich die Bevölkerung gegen ein Minenvorhaben der honduranischen Gesellschaft „Minerales Victoria“ zur Wehr. Vor gut einem halben Jahr errichteten bewaffnete „Sicherheitskräfte“ der Minengesellschaft unter dem Schutz der lokalen Polizei einen Stützpunkt in der Gemeinde. Seitdem werden Gemeindemitglieder bedroht, eine Familie musste fliehen, zwei Menschenrechtsbeobachter aus Frankreich und der Schweiz wurden Ende Juli kurzzeitig entführt und erhielten Morddrohungen. In diesem Fall wurde ein Haftbefehl ausgesprochen, der bisher nicht vollstreckt wird. Alle anderen Vorfälle werden von der Staatsanwaltschaft nicht verhandelt.
    Vor der Wahl drohte der Eigentümer von Minerales Victoria, Lenir Perez, im Falle eines Wahlsiegs von Juan Orlando mit dem Einmarsch der Militärs in die Gemeinde.

LIBRE und PAC beklagen Wahlbetrug in Honduras

Parteien führen zahlreiche Unregelmäßigkeiten an. Militär schließt Staatsanwaltschaft. EU-Beoachter sehen keine Probleme

Von , Tegucigalpa, amerika21.de
Soldaten besetzen das Gebäude der Staatsanwaltschaft in Tegucigalpa
Tegucigalpa. Auf einer Pressekonferenz am Montagnachmittag (Ortszeit) hat die honduranische Linkspartei LIBRE (Libertad y Refundación) die vorläufigen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Honduras angezweifelt. Der Kandidat der Antikorruptionspartei PAC, Salvador Nasralla zweifelt die Hochrechnungen des obersten Wahlgerichtes TSE ebenfalls an.

Nach Auszählung mehr als der Hälfte der abgegebenen Stimmen durch das TSE führt der Kandidat der nationalen Partei Juan Orlando Hernández mit 34,19 Prozent vor Xiomara Castro, der Kandidatin der Partei LIBRE, auf die demnach 28,84 Prozent entfallen. Manuel Zelaya machte auf der Pressekonferenz deutlich, dass LIBRE nicht über das Wahlergebnis verhandeln wird und gab den Rückzug der Partei aus dem Konsultationsrat des TSE bekannt. "Wenn es nötig ist, werden wir die Wählerstimmen auf der Straße verteidigen" erklärte der Vorsitzende der Partei LIBRE am Montagmorgen.

ondaviva live: Honduras | Perspektiven nach der Wahl


Live-Radiosendung, Mittwoch, 27. November 2013, 20 – 21 Uhr


Über Verlauf und Ergebnisse der Wahlen, über Reaktionen und mögliche Perspektiven nach der Wahl wollen wir sprechen mit:
Daniela Dreissig und Rita Trautmann von der Menschenrechtskette Honduras / CADEHO und mit Jutta Blume, die z.Zt. mit einer Menschenrechtsdelegation in Honduras ist.

Honduras: Nach der Wahl die Qual der Zahl

Ein Sieg von Juan Orlando Hernández wird von seinen Konkurrenten bestritten

Der Konservative Juan Orlando Hernández führt nach Auszählung der Hälfte der Stimmen bei der Präsidentenwahl in Honduras. LIBRE und Antikorruptionspartei erkennen die Zahlen nicht an. 

Sonntag, 24. November 2013

NEWSTICKER zum Wahltag in Honduras

Aufgrund der Vielzahl der Ereignisse und Meldungen in den letzten Stunden vor den Wahlen eröffnen wir einen Newsticker und eine Chronologie mit Links für den Wahltag in Honduras. Durch die Linksammlung wollen wir die Geschehnisse am Wahltag dokumentieren und einen Überblick darüber geben. Die Zeitangaben sind in Honduranischer Zeit. Wir werden den Ticker ab 7 Uhr mit aktuellen Meldungen bestücken.


Montag, 25. November 

13:31 Uhr
Aus San Pedro Sula gibt es ebenfalls Meldungen über spontane Versammlungen von Libre-Aktivist_innen

13:24 Uhr
Erste Proteste von Libre-Aktivist_innen in Tegucigalpa. Nach der Pressekonferenz der Partei Libre formierte sich ein Demonstrationszug zum Präsidentenpalast. Aufgrund der drohender Repression durch die Präsidentengarde und die nationale Polizei zogen sich die Demonstranten zurück und sind nun auf dem Weg zum Obersten Wahltribunal.
Livemeldung von Radio Globo

12:30 Uhr
Manuel Zelaya und führende Aktivist_innen der Partei LIBRE sprechen auf einer Pressekonferenz in Tegucigalpa von einem Wahlbetrug und erklären die Wählerstimmen falls nötig, auch auf der Straße zu verteidigen.
Übertragung von Radio Globo

Polizei geht gegen Wahlbeobachter in Honduras vor

Einschüchterung von internationalen Vertretern. Militärpolizei stürmt kurz vor Wahl Büro der Linkspartei LIBRE

Von Jutta Blume,Tegucigalpa

Reisebericht, achter Teil: Gewaltsame Vertreibung von Einwohner_innen aus La Nueva Esperanza


Arizona


In Arizona, einem Städtchen zwischen Tela und La Ceiba an der Nordküste treffen wir uns mit Einwohner_innen aus La Nueva Esperanza, die seit März von dem Bergbauunternehmen Minerales Victoria S.A. terrorisiert werden, mit dem Ziel, sie von ihrem Land zu vertreiben, das einem Tagebau weichen soll. La Nueva Esperanza liegt abgelegen in den Bergen, die Reise dorthin dauert mehrere Stunden mit dem Bus und eine weitere Stunde zu Fuss, die Straße ist zu schlecht für unseren Kleinbus.
Unsere Delegation ist inzwischen auf über 20 Leute angewachsen, bzw. setzt sich an diesem Morgen aus der HondurasDelegation und einer kanadischen Delegation zusammen. Letztere interessiert sich besonders für die Bergbauprojekte im Land, da hinter den meisten kanadische Investoren stehen. Das Treffen findet in der Pfarrgemeinde Nuestra Señora de Pilar statt, die die Einwohner_innen von La Nueva Esperanza in ihrem Kampf gegen den Bergbau unterstützt.

Freitag, 22. November 2013

Reisebericht, siebter Teil: MADJ – Anwälte für Landrechte und Naturressourcen

Es ist ungewöhnlich, dass Rechts- und Staatsanwälte sich zu einer Organisation zusammenschließen, die sich die Verteidigung der Landrechte zum Ziel gesetzt hat. Ungewöhnlich ist auch die Entstehungsgeschichte der Gruppierung MADJ ("Breite Bewegung für Würde und Gerechtigkeit"): Im Jahr 2008 hatten sich 60 Staatsanwälte zu einem öffentlichen Hungerstreik gegen die Korruption zusammengefunden. Der Streik markierte einen Neubeginn der sozialen Bewegungen in Honduras und zog die Gründung der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit, der MADJ, nach sich. Die Organisation arbeitet heute in 28 Landkreisen der nördlichen Departamentos und unterstützt unter anderem Gemeinden, die sich gegen Minenkonzerne, Staudammprojekte und Großgrundbesitzer zur Wehr setzen um ihre Landrechte zu verteidigen.

Zwischen Angst und Hoffnung

In Honduras versuchen die traditionellen Eliten mit allen Mitteln, einen Wahlsieg der Linken zu verhindern

erschienen in analyse&kritik Nr. 588, von Johannes Schwäbl


Am 24. November finden in Honduras Präsidentschaftswahlen statt. Das kleine mittelamerikanische Land befindet sich seit dem zivil-militärischen Putsch im Juni 2009 in einer tiefen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Krise. Demokratische Grundrechte wurden stückweise eingeschränkt, das Land zunehmend militarisiert und die staatliche Gewaltenteilung teilweise ausgehebelt.

Auf dem Weg zu einem Korridor des Todes

Jesuitenpater Ismael Moreno über die Entwicklung in Honduras seit dem Putsch 2009



Der Jesuitenpater Ismael Moreno ist seit 2001 Direktor des regierungskritischen Senders Radio Progreso in Honduras. Moreno ist eine wichtige Stimme der nach dem Putsch 2009 entstandenen Widerstandsbewegung. Über die Chancen auf eine politische Veränderung sprach mit ihm Jutta Blume.

Neues Deutschland 22.11.2013

Donnerstag, 21. November 2013

Reisebericht, sechster Teil: Kooperativen im Kampf um Landrechte

El Progreso. Wir besuchen Magdalena Morales, die Generalsekretärin der CNTC. In der CNTC – der Nationalen Gewerkschaft der Landarbeiter_innen – sind Kleinbäuer_innen organisiert, die für das Recht auf Land kämpfen. Viele Kleinbäuer_innen in der Region haben kein eigenes Land. Sie arbeiten für Großgrundbesitzer oder in Fabriken, leben in prekären Verhältnissen an Flussufern. Durch die CNTC konnten bereits 45 Kooperativen in der Region El Progreso gegründet werden. Jede Kooperative wird von mehreren Familien verwaltet und auch das Land wird gemeinsam bewirtschaftet. Magdalena gehört der Kooperative „La Cosecha“ an, 30 Familien pflanzen hier Bohnen, Mais, Yucca und Kochbananen, die Grundnahrungsmittel in Honduras. Ernährungssicherheit ist ein wichtiges Thema. Die CNTC unterstützt Kleinbäuer_innen auch mit Bildungsangeboten zu juristischen Themen oder zur Finanzplanung. Magdalena erklärt uns, es ginge darum, durch Selbstorganisation der Leute der Armut zu entkommen. Sie selbst habe früher auch in einer Fabrik gearbeitet, die billige Kleidung für den Export produzierte.

Reisebericht 5. Teil: Warum sich bisher niemand für Honduras interessierte

Der jesuitische Publizist Ismael Moreno erläutert uns Wissenswertes über die honduranische Geschichte

In dem sehr gepflegten und weitläufigen Areal der Jesuiten in der Stadt El Progreso ist Ismael Moreno, bekannt als Padre Melo, die zentrale Figur. „Für was bin ich gut?“ fragt er in die Runde unserer Delegation. Wir wollen gern mit ihm über seine Analyse des aktuellen politischen Panoramas sprechen. Als Herausgeber der Zeitschrift Envío und Redakteur von Radio Progreso ist er landesweit bekannt als eine der bestinformiertesten Stimmen der Linken. Melo setzt jedoch völlig anders an: Dass hier Hunderte von ausländischen Beobachter_innen kommen, um eine Wahl zu verfolgen, hat es soweit er sich entsinnen kann in Honduras noch nicht gegeben. Woran liegt das?

Dienstag, 19. November 2013

Reisebericht vierter Teil: 18. November

Santa Barbara. Mit einer buntgemischten Gruppe internationaler Beobachter_innen stehen wir heute im Innenhof des Justizgebäude von Santa Barbara. Wir warten auf eine sogenannte „Versöhnungsverhandlung“. Schließlich erscheinen der Anwalt der Angeklagten Berta Cáceres, sie selbst taucht allerdings nicht auf. Wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen.

Berta Cáceres ist die Generalkoordinatorin des COPINH, dem Zivilen Rat der Basis und indigenen Organisationen von Honduras , in dem die indigenen Gemeinden der Lenca organisiert sind. Die Organisation, die 1993 gegründet wurde, verteidigt die natürlichen Ressourcen der Lenca gegen transnationale Großprojekte, zum Beispiel Staudämme und Minen. Auch wenn dieser Kampf nie einfach war, haben sich die Bedingungen nach dem Putsch 2009 deutlich verschlechtert. 

Berta Cáceres auf einer Versammlung. 
Foto: HondurasDelegation 
Berta, der 2012 der Schalompreis der Universität Eichstätt überreicht wurde, versteht sich als Verteidigerin der Menschenrechte und als politisch Verfolgte. Derzeit werden zwei juristische Verfahren gegen sie geführt. In der ersten Verhandlung im September diesen Jahres wurden sie und zwei Mitstreiter von COPINH, Aureliano Molina und Tomas Gomez, wegen Anstiftung einer Straßenblockade in der Gemeinde Rio Blanco angeklagt. In Rio Blanco soll ein Staudamm gebaut werden, gegen den sich die indigenen Bewohner_innen entschieden wehren (siehe vorangegangener Reisebericht). Neben der Räumung der Straßensperre in Rio Blanco und Bewährungsauflagen für Aureliano und Tomasito, wurde gegen Berta Vorbeugehaft angeordnet. Derzeit gibt es noch keinen Vollstreckungsbefehl, der aber jederzeit ausgestellt werden kann. Deshalb vermeidet es Berta zur Zeit sich öffentlich zu zeigen. 

Montag, 18. November 2013

Reisebericht dritter Teil: 16. November

Rio Blanco


Foto: HondurasDelegation
Seit sieben Monaten und 16 Tagen blockieren Gemeinden in der Region Rio Blanco das Staudammprojekt Agua Zarca am Rio Gualcarque. Zu dem Projekt der honduranischen Firma DESA und der chinesischen Sinohydro sind die Anwohner_innen, die zur indigenen Gruppe der Lenca gehören, in keinster Weise konsultiert worden, Gemeindeversammlungen, in der die Mehrheit der Bevölkerung das Projekt abgelehnt hat, wurden von den Firmen sowie vom Bürgermeister von Intibuca Martiniano Dominguez Meza ignoriert, der die Konzession des Flusses an DESA unterschrieben hat. Wir treffen rund 20 Mitglieder der anliegenden Gemeinde La Tejera an der Straßensperre, die den Zugang zur Baustelle versperrt. Der Platz liegt unter einer großen Eiche und wird einfach nur „El Roble“genannt. Bis vor kurzem haben die Leute hier Tag und Nacht campiert, seit sich Sinohydro vorübergehend aus dem Projekt zurückgezogen hat, kommen sie nur noch tagsüber zu Versammlungen her. Trotzdem bleibt die Repression gegen die Gemeindemitglieder und Mitglieder der Indigenenorganisation COPINH bestehen, wie Übergriffe der Polizei und des Militärs auf die Gemeinde am 1. November (siehe Eilaktion), sowie die Kriminalisierung der Koordinator_innen von COPINH, Berta Cáceres, Tomas Gómez und Aureliano Molina deutlich machen. Rio Blanco hat sich zu einem Symbol des Widerstands gegen Staudämme auf dem Territorium der Lenca entwickelt, an denen sich andere Gemeinden wie La Cuchilla, Intibucá ein Beispiel nehmen. Im Municipio Opalaca wurde ein Staudamm bereits verhindert.

Sonntag, 17. November 2013

Reisebericht zweiter Teil: 15. November


Unterwegs in Intibucá


Die Bewohner_innen der Gemeinden San Marcos und Barrio Nuevo im Departamento Intibucá sprechen sich deutlich gegen Staudammprojekte auf ihrem Gemeindegebiet aus. Die Bauvorhaben werden von den örtlichen Bürgermeistern und dem Unternehmen Hidrosierra vorangetrieben. Doch die Bewohner der Gemeinden sind entschlossen ihr Land zu verteidigen. Kein Einzelfall in Honduras.

La Esperanza. 6 Jahre ist es her, als zum ersten mal Arbeiter_innen kamen, um die Flüsse San Juan und Rio Negro zu vermessen, berichten Bewohner_innen der Gemeinde Barrio Nuevo, ein Hinweis, dass konkrete Staudammprojekte schon damals in Planung gewesen seien. Weit kamen die Vermessungsarbeiten allerdings nicht. Die Bewohner_innen verhinderten die Vermessung ihres Gebietes, in dem sie den Arbeiter_innen folgten und die Messgeräte wieder entfernten. Auch weitere Versuche des Vordringens in ihr Gebiet wurden sabotiert.

Samstag, 16. November 2013

Öffentliche Klarstellung zur Entführung von zwei MenschenrechtsbeobachterInnen von PROAH in der Gemeinde La Nueva Esperanza

übersetzung von tortilladigital
Text auf spanisch von PROAH

Wir zeigen uns höchst besorgt über die Aussagen von staatlichen VertreterInnen und weiteren Gästen der Fernsehsendung „Frente a Frente“am 5. und 12 November 2013 hinsichtlich der Entführung zweier MenschenrechtsbeobachterInnen des „Proyecto de Acompañamiento Internacional en Honduras“ (PROAH) am 25. Juli 2013.

PROAH begann seine Arbeit in Honduras im September 2010 angesichts der Bedrohungssituation gegenüber MenschenrechtsverteidigerInnen nach dem Staatsstreich im Juni 2009. PROAH bietet seitdem internationale Begleitung für einzelne MenschenrechtsverteidigerInnen, soziale Bewegungen und Menschenrechts­organisationen, welche aufgrund ihrer Arbeit für die individuellen oder kollektiven Menschenrechte bedroht und verfolgt werden. Es handelt sich um ein Projekt der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation  Friendship Office of the Americas.

Bericht der Menschenrechtsdelegation in Honduras, 1. Teil: Sonntag, 10. bis Mittwoch 13. November

Ankunft in Tegucigalpa


Die Stadt ist noch immer laut und voller Autos, allerdings scheint das Ausmaß des Dauerstaus gewachsen zu sein. Der Taxifahrer schimpft über die Baustelle für die Metrobuslinie, nicht nur über die Baustelle, sondern auch über das Projekt an sich, schließlich kostet es auf jeder Straßenseite eine Autospur.
An allen Straßen prangen großformatige Wahlplakate, vor allem die Nationalpartei sticht mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Juan Orlando Hernandez sofort ins Auge. Am 24. November sollen Parlament, Präsident und KommunalvertreterInnen neu gewählt werden - und kaum jemand redet über etwas anderes. Die Gewissheit, dass das erstarrte Zweiparteiensystem aufgebrochen wird misch sich mit der Angst, dass wie nach dem Staatsstreich 2009 wieder der Ausnahmezustand eintreten könnte.

Donnerstag, 14. November 2013

Eilaktion zu Rio Blanco


Honduras, 13. November 2013

Eskalation der Gewalt in der Region Río Blanco. Honduranische Polizei droht mit Blutbad in dem indigenen Dorf La Tejera, Río Blanco, Intibucá.

Video mit Interviews mit den Dorfbewohner_innen

Llamada Alerta Urgente (spanisch)

An die Kommunikationsmedien
An die Menschenrechtsorganisationen
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft

Am 1. November stürmten schwerbewaffnete und zum Teil vermummte Polizeieinheiten der nationalen Polizei und des Polizeipostens des Dorfes El Barrial Häuser des Dorfes La Tejera. Ein Großteil der Dorfbewohner_innen befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Friedhof, um die Tochter eines Mitglieds des Ältestenrates des Dorfes zu beerdigen. Die Polizisten, die auf der Suche nach dem Vorsitzenden des indigenen Rates des Dorfes waren, brachen Haustüren auf und bedrohten anwesende Kinder und Senior_innen mit ihren Waffen.

Informe sobre Mineria en Choluteca y Valle,Honduras 2013

Der Bericht wurde von internationalen Menschenrechtsbeobachter_innen im Zeitraum von Juli bis Oktober 2013 erstellt. Anstosß dafür waren die Anfragen verschiedener Dorfgemeinschaften im Zuge der Demonstration gegen Bergbau am 30. Juli 2013 in Nacaome - Jícaro Galán im Departement de Valle.

Während unseres Aufenhaltes im Süden von Honduras stießen wir auf die Problematik des Bergbaus, als ein mittel- oder langfristiger Risikofaktor für den Großteil der Bevölkerung der Departements de Valle und Choluteca. In diesem Kontext standen wir in Verbindung mit Organisationen, lokalen Räten der Wasserversorgung, Dorfräten und Umweltkomitees. Die gesammelten informationen in Treffen und persönlichen Gespräche in den Dörfern dienen als Grundlage für diesen Bericht. Die Daen über die Bergbaukonzessionen kommen von der Organisation CEHPRODEC

Der Bericht umfasst 59 Seiten und ist in Spanisch.

Bericht ansehen oder downloaden


-------------------------------------------------- Español -------------------------------------------------------------------

El informe fue realizado por Observadores/as de Derechos Humanos voluntarios/as en el periodo julio-octubre del 2013, a raíz de las demandas manifestadas por varias comunidades en el marco de la marcha contra la minería del 30 de Junio de 2013 Nacaome - Jícaro Galán en el departamento de Valle.

Durante nuestra Observación en el sur de Honduras descubrimos la problemática minera, como un factor de riesgo a mediano y largo plazo para gran parte de la población de los departamentos de Valle y Choluteca. En este contexto, contactamos personas vinculadas a organizaciones, juntas de agua, patronatos y comités de defensa ambiental, usando las reuniones y entrevistas personales en las comunidades como medio para recopilar los testimonios, elemento base de este informe. Los datos sobre las concesiones mineras provienen de CEHPRODEC.

ver el informe

onda-info SPEZIAL 318: Vor den Wahlen in Honduras


Kurzbeschreibung
Am 24. NoWahlen Ondavember sind Wahlen in Honduras, vielleicht die wichtigsten in Lateinamerika dieses Jahr. Nach letzten Umfragen liegen der Kandidat der aktuellen Regierungspartei, Juan Orlando Hernández von der "Nationalpartei" Kopf an Kopf mit Xiomara Castro, Ehefrau des 2009 gestürzten Präsidenten Mel Zelaya, die für das Widerstandsbündnis LIBRE antritt. Die Umfragen sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen, vor allem die traditionellen Parteien, Liberale und Nationale, winken mit ihnen genehmen Umfragen, damit sich hinterher keiner wundert, wenn sie denn auch gewinnen.
Allerdings ist eine Wechselstimmung in Honduras deutlich spürbar, bis hin zur gutsituierten Mittelschicht, die bislang immer zu den traditionellen Parteien tendierte. Aber Korruption und die Gewalt in Honduras sowie die Empörung über den Putsch von 2009 und die zunehmende Militarisierung des Landes sind so gross, dass eine gefühlte Mehrheit eintweder zur Antikorruptionspartei PAC, oder zu LIBRE tendiert. Schlimmer könne es bei 90 Morden pro 100.000 EinwohnerIn und Jahr ja auch nicht mehr werden, sagen viele.
Wir haben uns in Honduras umgeschaut und widmen dem Land und den Wahlen ein komplettes onda-info. Beim nächsten info wissen wir dann schon, wie die Wahlen aus Sicht der Wahlbehörde ausgegangen sein wird...
Dieses Info entstand mit freundlicher Produktionshilfe aus Berlin, Costa Rica, Mexiko und Brasilien. Besonders danken wir Radio Progreso für die grossartige Unterstützung bei den Recherchen.

Montag, 11. November 2013

Menschenrechtsdelegation zu den Wahlen in Honduras


Vom 10. November bis 1. Dezember 2013 befindet sich eine Delegation aus freien Journalist_innen, Vertreter_innen unabhängiger Nichtregierungsorganisationen und Initiativen aus Europa in Honduras.

Ziel der mittlerweile vierten Delegationsreise der HondurasDelegation ist es, die Geschehnisse um die Präsidentschaftswahlen am 24. November zu beobachten und darüber zu informieren. Dabei stehen angesichts der politischen Morde, Bedrohungen und Vertreibungen die aktuelle Menschenrechtslage und die Situation sozialer und politischer Bewegungen in der Hauptstadt sowie in besonders von Konflikten betroffenen Regionen im Vordergrund. Durch die internationale Präsenz soll zudem die Sicherheit von Menschenrechtsverteidiger_innen, Vertreter_innen sozialer und politischer Organisationen sowie kritischen Journalist_innen in der Zeit vor und nach den Wahlen erhöht werden. Ein besonderes Interesse der Delegation gilt außerdem der Sicherheit und Chancengleichheit der Kandidat_innen. So wurden Kandidat_innen und Aktive mehrerer politischer Parteien ermordet oder bei Attentaten verletzt. Laut der Menschenrechtsorganisation COFADEH sind weiterhin zahlreiche Kandidat_innen Opfer von Verfolgung und erhalten Morddrohungen.

Sonntag, 10. November 2013

Menschenrechtslage in Honduras verschlechtert sich

Amnesty International: Dramatischer Anstieg der Gewalt im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 
Von , amerika21.de

Tegucigalpa. Die Situation der Menschenrechte in Honduras verschlechtert sich offenbar jeden Tag. Diese Einschätzung veröffentlichte der Leiter des Amerika-Programms von Amnesty International, Guadalupe Marengo, am 5. November in einer Pressemitteilung. "Es sieht so aus, als ob niemand vor der weit verbreiteten Gewalt und der schlechten Sicherheitslage geschützt sei. Diejenigen, die Menschenrechte verteidigen, sind Misshandlungen und Angriffen in besonderem Maße ausgesetzt", heißt es darin weiter. Marengo rief die Präsidentschaftskandidaten des zentralamerikanischen Staates dazu auf, sich öffentlich für den Schutz von Menschrechtsaktivisten und ein Ende der weit verbreiteten Straflosigkeit einzusetzen. Ein besonderes Problem sei, dass Polizei und Armee zum Anstieg der Gewalt effektiv beitrügen, statt sie zu bekämpfen - unterstützt dadurch, dass sie sich praktisch nie für ihre Misshandlungen verantworten müssten.

Donnerstag, 7. November 2013

Amnesty International: Offener Brief an die Präsidentschaftskandidaten in Honduras

Amnesty International richtet sich im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am 24. November an die acht PräsidentschaftskandidatInnen und fordert sie in einem offenen Brief auf,die Menschenrechte anzuerkennen und MenschenrechtsverteidigerInnen zu schützen.
Offener Brief spanisch
Offener Brief englisch

Montag, 28. Oktober 2013

Honduras: Linksbündnis führt in Wahlumfragen

Meinungsumfragen schwanken stark. Vorwurf der Umfragemanipulation. Zahlreiche Aktivisten und Kandidaten ermordet

Von , amerika21.de

Tegucigalpa. Einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen in Honduras führt die Kandidatin der neuen Linkspartei LIBRE, Xiomara Castro, weiterhin die Umfragen an. Allerdings variieren die Meinungserhebungen  je nach Umfrageinstitut stark. Laut einer Befragung von TecniMerk, die zwischen dem 28. September und dem 5. Oktober durchgeführt wurde, kommt Castro auf 31,2 Prozent. Damit liegt sie zehn Prozent vor dem Kandidaten der nationalen Partei Juan Orlando Hernández, welcher auf 21,2 Prozent kommt. Salvador Nasralla von der Antikorruptionspartei (PAC), kommt auf 14,8 Prozent der Stimmen. Die stark angeschlagene liberale Partei und deren Kandidat Mauricio Villeda kommen auf 13,3 Prozentpunkte.

Freitag, 18. Oktober 2013

Karla Lara zur Verfolgung von JournalistInnen

Radiobeitrag von Ute Löhning vom 17.10.2013 für Radio Honda

Seit dem Putsch 2009 hat sich die Situation in Honduras extrem verschlechtert, trotz Wahlen ist von Demokratisierung keine Spur zu sehen. MenschenrechtlerInnen werden kriminalisiert, verfolgt und umgebracht. Karla Lara, Feministin und Widerstandskämpferin, war in Berlin. Wir berichten von ihrem Besuch. Am Ende des Beitrags gibt es noch einen schönen Song von ihr.

Zum Beitrag

Sonntag, 13. Oktober 2013

Militärische Polizei beginnt Arbeit in Honduras

Von , amerika21.de

Tegucigalpa. Die ersten beiden Bataillone der "militärischen Polizei der öffentlichen Ordnung" (PMOP) haben vergangene Woche in Honduras offiziell mit ihren Einsätzen begonnen. Grundlage für den Aufbau der neuen Militärpolizei, die in den nächsten Monaten von 1.000 auf 5.000 Angehörige aufgestockt werden soll, ist ein im August dieses Jahres vom Kongress verabschiedetes Gesetz.

Laut dem Gesetzestext ist das Ziel der Einheit die Festnahme von Mitgliedern des Organisierten Verbrechens oder von Personen, die in irgendeiner Art und Weise die öffentliche Sicherheit gefährden. Die PMOP soll bei Spezialoperationen zum Einsatz kommen, wie bei der Rückeroberung von Zonen, Vierteln, Siedlungen und öffentlichen Räumen, die unter der Kontrolle von kriminellen Banden und Gruppen wie der "Maras" oder des organisierten Verbrechens stehen. Die Mitglieder der neuen Einheit, die aus dem Militär rekrutiert wurden und dem Verteidigungsministerium unterstehen, besitzen zudem die Ausrüstung und das Wissen für Geheimdienstaufgaben.

Freitag, 4. Oktober 2013

Aufruf zur Verteidigung der indigenen Territorien in Honduras

In einer Stellungnahme des seit etwa zwei Jahren bestehenden Menschenrechtsobservatorium für Indigene und Schwarze Völker von Honduras ODHPINH, werden die vielfachen Verletzungen indigener Rechte in Honduras angeprangert. Die größte Bedrohung sehen die unterzeichnenden Repräsentant*innen der Lenca, Maya-Chorti, Tolupan, Garífuna, Miskito, Pech und Tawahka Völker in Projekten, die ohne vorherige Zustimmung der betroffenen Gemeinden durchgeführt werden und den Zugang auf die Gemeingüter in den indigenen Territorien einschränken, was zur allmählichen Vertreibung, systematischen Unterdrückung und dem Auslöschen ihrer Kultur führt. ODHPINH ruft deshalb dazu auf, diesen Landnahmen, den Bergbau- und Staudamm-Projekten, der Waldenteignung, der Militarisierung und anderen Programmen die Stirn zu bieten und die Territorien zu verteidigen. 

ÖFFENTLICHE STELLUNGNAHME
DES
MENSCHENRECHTS-OBSERVATORIUM FÜR INDIGENE UND SCHWARZE VÖLKER VON HONDURAS, ODHPINH[1]
Die in der Stadt Tegucigalpa im Rahmen des Seminars über den „Free, Prior and Informed Consent“ (die freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebene Zustimmung)[2] versammelten Vertreter*innen der Lenca, Maya-Chorti, Tolupan, Garífuna, Miskito, Pech und Tawahka Völker klagen an,

Samstag, 21. September 2013

Haft für indigene Menschenrechtsverteidigerin


La Esperanza. Am Freitag verhängte ein Gericht in La Esperanza Vorbeugehaft gegen die indigene Menschenrechtsverteidigerin Bertha Cáceres. Cáceres ist Generalkoordinatorin der indigenen Organisation COPINH. Gegen die indigenen Aktivisten Tomás Gómez und Aureliano Molina wurden Bewährungsauflagen verhängt. Das Urteil steht in Zusammenhang mit den seit mehreren Monaten andauernden Protesten gegen das Staudammprojekt Agua Zarca in der Region Río Blanco. Das Unternehmen DESA hatte Anzeige wegen Vereinnahmung, Nötigung und anhaltender Schädigung gegen die indigenen Aktivist_innen eingereicht. Mit dem Urteil folgte das Gericht den Forderungen der Staatsanwaltschaft und des Unternehmens DESA.

Zudem ordnete die Richterin Lissien Knight die Räumung der friedlichen Straßenblockade an, die Bewohner_innen in Río Blanco seit April gegen das Staudammprojekt aufrecht erhalten. “Wie kann ein indigenes Volk von seinem eigenen Territorium geräumt werden, wenn der Staat dazu verpflichtet ist, das Territorium und das Leben zu garantieren”, erklärte Cáceres nach dem Urteilsspruch. Mitte Juli wurde der indigenen Gemeindeführer Tomás García bei einer Demonstration in Río Blanco durch einen Soldaten erschossen. Seitdem wurde die Gegend weiter militarisiert. Anwohner_innen berichten von Einschüchterungen und Aggressionen durch die staatlichen und privaten Sicherheitskräfte. Durch die Räumungsanordnung wird eine weitere Eskalation des Konfliktes befürchtet.

Mittwoch, 18. September 2013

Stimmen gegen Landraub - Community Radios in Honduras

Aus der onda-Serie - Community Medien in Lateinamerika
http://www.npla.de/de/onda/content/1295

Radiokabine La Voz Lenca
(Foto: Claudia Fix)
Ob an der tropischen Karibik-Küste, im grünen Hochland oder auf einer Insel im Pazifik - Community Radios haben in Honduras Konjunktur. Es gibt sie nicht erst seit dem Putsch im Jahr 2009, als das Meinungskartell eine Nachrichtensperre verhängte. Doch seither haben die lokalen Radios bei der Bevölkerung sehr an Glaubwürdigkeit gewonnen ... zum Beitrag

onda-info vom 17.09.2013
Aus: Chile, Honduras, Mexiko und Lateinamerika,

Dienstag, 17. September 2013

Menschenrechtsdelegation zu den Wahlen in Honduras


Von 10. November bis 1. Dezember befindet sich eine Delegation aus Freien JournalistInnen, VertreterInnen unabhängiger Nichtregierungsorganisationen und Initiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Honduras.

Ziel der Delegation ist es, die Geschehnisse um die Präsidentschaftswahlen am 24. November zu beobachten und darüber zu informieren. Dabei stehen angesichts der politischen Morde, Bedrohungen und Vertreibungen die aktuelle Menschenrechtslage und die Situation sozialer und politischer Bewegungen in der Hauptstadt sowie in besonders von Konflikten betroffenen Regionen im Vordergrund.

Während des Aufenthaltes und nach Rückkehr der Delegation möchten wir unsere Erfahrungen sowohl publizieren sowie auf Veranstaltungen darüber berichten. Aktuelle Berichte werden unter anderem auf dem Blog der Hondurasdelegation erscheinen: http://www.hondurasdelegation.blogspot.com
Kontakt unter: hondurasblog2010@gmail.com

Spenden zur Unterstützung der Delegation:
Ökumenisches Büro
Konto-Nr. 5617 62 58
Stadtsparkasse München
BLZ: 701 500 00
Verwendungszweck: Novemberdelegation in Honduras
IBAN: DE65 7015 0000 0056 1762 58
SWIFT-BIC: SSKMDEMM

Samstag, 14. September 2013

Eilaktion von Amnesty: Konstruierte Anklagen gegen Indigene

IndigenensprecherInnen:
Frau BERTHA CÁCERES Herr TOMÁS GÓMEZ Herr AURELIANO MOLINA


Drei honduranische IndigenensprecherInnen müssen sich aufgrund ihrer Menschenrechtsarbeit wegen unbegründeter Anklagen vor Gericht verantworten. Die erste Anhörung ist für den 12. September angesetzt. Sollten sie inhaftiert werden, wären sie als gewaltlose politische Gefangene zu betrachten.

Bertha Cáceres, Tomás Gómez und Aureliano Molina sind auf der Grundlage unbegründeter Vorwürfe wegen Vereinnahmung, Nötigung und anhaltender Schädigung (usurpación, coacción y daños continuados) eines Unternehmens angeklagt, das ein Wasserkraftwerk auf dem Land der indigenen Gemeinschaft betreibt. Ihnen wird zudem vorgeworfen, andere Personen zu diesen Straftaten angestiftet zu haben. Ausgehend von ihren Zeugenaussagen und Informationen aus zahlreichen anderen Quellen, auch von den Behörden, ist Amnesty International der Ansicht, dass Bertha Cáceres, Tomás Gómez und Aureliano Molina nur deshalb strafrechtlich verfolgt werden, weil sie eine führende Rolle bei den Menschenrechtsaktivitäten für die Rechte der indigenen Gemeinschaft der Lenca spielen.

Bertha Cáceres ist die Koordinatorin des Bürgerrats der indigenen Organisationen Consejo Civico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) und bekannt dafür, dass sie sich für die Menschenrechte der indigenen Gemeinschaft der Lenca im Nordwesten von Honduras einsetzt. Tomás Gómez und Aureliano Molina sind ebenfalls Mitglieder des COPINH und darüber hinaus Gemeindesprecher, Menschenrechtler und Mitarbeiter der Radiosender La Voz Lenca und Guarajanbala ... 

Zur Eilaktion von Amnesty

Freitag, 13. September 2013

Die Angst als ständiger Begleiter - Journalistischer Alltag in Honduras und die Notwendigkeit internationaler Präsenz

Diskussion und Gesang mit Karla Lara
Mittwoch, 2.10., 19:30  Heinrich-Böll-Stiftung Berlin


Honduras wird oft mit Schlagwörtern wie Korruption, mordenden Sicherheitskräften und Straflosigkeit in Zusammenhang gebracht, es gilt als Drogenkorridor und hat die höchste Mordrate weltweit. Unter den Opfern sind engagierte Anwält/innen, Gewerkschafter/innen, Menschenrechtsvertreter/innen und andere Aktivist/innen aus indigenen oder sozialpolitischen Bündnissen. 

Auch Medienschaffende gehören immer wieder zu den Opfern der Gewalt. Allein seit dem Militärputsch von 2009 wurden 26 Journalist/innen getötet, die meisten von ihnen erklärte Gegner des Coups. Hinzu kommen Einschüchterungen und Durchsuchungen, immer wieder werden oppositionelle Medien geschlossen. 

Die Organisation Reporter ohne Grenzen zählt Honduras seit Jahren zu den weltweit gefährlichsten Ländern für Journalist/innen. Auch in den vergangenen Monaten sind mehrere Journalist/innen nur knapp Mordanschlägen entgangen. 

Kritische Journalist/innen und Radiomacher/innen aus den sozialen Bewegungen lassen sich ihr Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung jedoch nicht nehmen. Eine von ihnen ist Karla Lara, die die Blogger der Menschenrechtsbewegung in Honduras unterstützt und in ihrer Radiosendung „sin café no hay mañana“, kritisch über das Geschehen im Land berichtet. Die Feministin ist eine der bekanntesten Künstlerinnen des Landes. Unmittelbar nach dem Putsch schloss sich die Sängerin der Gruppe artistas en resistencia (Künstler/innen im Widerstand) an. Ihre musikalischen Auftritte nutzt sie auch, um darüber zu informieren, wie wenig in ihrem Land Menschenrechte respektiert werden ...


Mehr Infos


Garífuna-Organisation OFRANEH kritisiert die Arbeit der GIZ in Honduras


Eine Übersetzung der Erklärung der Organisation OFRANEH über die Einmischung der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in der Moskitia. Die Originalerklärung ist auf dem Blog von OFRANEH zu finden

Honduras – Neokoloniale Einmischung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in der Moskitia?

In den vergangenen Monaten führte die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (GIZ) eine Reihe von „Diagnose-Workshops“ in Garífuna-Gemeinden der Verwaltungsbezirke Colón und Gracias a Dios (Moskitia/Honduranische Karibikküste) durch.
Eines der Themen dieser Veranstaltungen war die Vorbereitung der vorherigen, freien und informierten Konsultation des binationalen Programmes der GIZ der zentralen Zone des Mesoamerikanischen Biokorridors.

Donnerstag, 12. September 2013

Blutiger Landkonflikt im Bajo Aguán Honduras


Informationsveranstaltung am Montag, 30. September 2013 
19 Uhr im EineWeltHaus München 

Palmöl ist überall – in Nahrungsmitteln, Kosmetika und Agrosprit. Wo immer die riesigen Plantagen der „afrikanischen Ölpalme“ sich ausbreiten, wie im fruchtbaren Aguán-Tal im Norden von Honduras, bleiben die Rechte der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen auf der Strecke. Dort eigneten sich einflussreiche Großgrundbesitzer Land an, das für die Agrarreform bestimmt war. Ihre bewaffneten privaten Sicherheitskräfte gehen gemeinsam mit Militär und Polizei gegen diejenigen vor, die friedlich ihr Recht auf Land und Nahrung verteidigen. Seit dem Putsch 2009 wurden im Aguán-Tal mindestens 60 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen ermordet. Keiner der Fälle wurde aufgeklärt. Stattdessen werden die Bauern und Bäuerinnen, ihre Anwälte und kritische Journalist/innen permanent bedroht und mit Klagen überzogen. Unlängst versuchte gar eine Internationale Palmölkonferenz die Verbrechen im Namen der „Green Economy“ zu legitimieren.
Über die aktuelle Situation im Aguán-Tal, die Situation der Frauen in Honduras und den zivilen Widerstand berichten und diskutieren:
Gilda Maria Rivera Sierra, Zentrum für Frauenrechte CDM, Honduras
Heriberto Alemán Rodriguez, Koordinator Menschenrechtszentrum von Aguán, Honduras
Special Guest: Die Sängerin Karla Lara ist international bekannt als „die Stimme des Widerstandes“ in Honduras.
Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstalter: FIAN (Gruppe München), Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit 

Eintritt: frei 

Donnerstag, 29. August 2013

La Nueva Esperanza: bisher komplette Straflosigkeit

erschienen auf Tortilladigital

Trotz der nationalen und internationalen Aufruhr durch Entführung von zwei PROAH-MitgliederInnen am 25. Juli 2013 von bewaffneten Männer der Bergbaufirma Minerales Victoria[1], terrorisieren die Bewaffneten weiterhin die Bevölkerung von La Nueva Esperanza, im vollem Bewusstsein der staatlichen Autoritäten von Honduras, inkl. dem Ministerium für Sicherheit.

Obwohl die Polizei für die Aufsuche der internationalen MenschenrechtsbeobachterInnen mobilisiert wurde und die Staatsanwalt aktiv den Fall untersucht, gab es bis anhin keinen Versuch die bewaffneten Männer festzunehmen. Diese bedrohen seit Anfang Juni die Bewohner, welche sich widersetzten ihr Land an die Firma zu verkaufen.

Wahlkampfauftakt in Honduras

Von Johannes Schwäbl, amerika21.de

Tegucigalpa. In Honduras hat am vergangenen Montag offiziell die Wahlkampfphase für die Präsidentschaftswahlen im November begonnen. Damit dürfen die politischen Parteien in Fernsehen und Radio werben und öffentliche Veranstaltungen und politische Aktivitäten in Bezug auf die Abstimmung abhalten.

Am 21. August hatten zuvor die Präsidentschaftskandidaten, Vertreter des Hohen Wahltribunals und Verantwortliche des nationalen Personenregisters ein gemeinsames Abkommen unterzeichnet. Die “Verpflichtung für Ethik und Transparenz bei den Wahlen” wurde im Sitz des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), welches als Vermittler des Abkommens agierte, unterzeichnet. Durch den politisch-ethischen Pakt sichern die Präsidentschaftskandidaten zu, "saubere" und gewaltfreie Wahlkampagnen auf der Grundlage ethischer Prinzipien, der Transparenz, der Verfassung und der Wahlgesetzgebung zu führen. Der Einsatz von öffentlichen Mitteln und der staatlichen Sozialprogramme zum Vorteil bestimmter politischen Organisationen oder Kandidaten soll unterbleiben. Zudem erklärten die Kandidaten, die Wahlergebnisse zu respektieren. Das hohe Wahltribunal und das nationale Personenregister verpflichteten sich zur Durchführung von unparteiischen und transparenten Wahlen.

Samstag, 24. August 2013

Mikro ist das neue Mega


In Honduras boomt „grüne“ Energie, stößt aber auch auf viel Widerstand


Von Magdalena Heuwieser
Erschienen in der August-Ausgabe der Analyse&Kritik



Eine Szene am 1. April 2013, in Río Blanco, im westlichen Honduras: Steine und Äste werden über die Straße gelegt, Zelte aufgebaut, die Barrikade gegen den Staudamm steht. Und zwar bis zum heutigen Tag, sechs Räumungsversuchen zum Trotz. Abgeholzt und gebaut wird dennoch schon, die Maschinen warten unter Aufsicht von Militär, Polizei und Privat-Security darauf, so richtig mit dem „kleinen“ Wasserkraftwerk Agua Zarca zur Erzeugung von 22 Megawatt „grüner“ Energie starten zu können – gegen den Willen der dort ansässigen indigenen Lenca-Bevölkerung.

Mittwoch, 14. August 2013

„Für uns waren es zwei Stunden Terror. Für die Leute hier hört das nie auf“

von Giorgio Trucchi, LINyM

(Berlin, 26. Juli 2013, LINyM-poonal).- „Der Terror, den wir ein paar Stunden durchlebten, ist für dieses Volk tragischer Alltag“, erklärte die französische Menschenrechtsbeobachterin Orlane Vidal nach ihrer Entführung in Nueva Esperanza am 25. Juli. Zum Zeitpunkt des Interviews mit Orlane Vidal sind noch nicht einmal 24 Stunden vergangen, seit sie und ihr Kollege,, der Schweizer Daniel Langmeier, von Bewaffneten im Dienst eines Minenbetreibers umstellt worden waren.
Sie wurden bedroht und mit vorgehaltener Waffe gezwungen worden, auf ein Fahrzeug zu steigen, das sie schließlich in einer anderen Gemeinde wieder absetzte. Vidal und Langmeier sind als internationale MenschenrechtsbeobachterInnen des Begleitprojekts Proah1 (Proyecto de acompañamiento en Honduras) in Honduras. Am 24. Juli hatten sie sich in die Gemeinde Nueva Esperanza im Department Atlántida aufgemacht, um dort in ihrer Mission als MenschenrechtsbeobachterInnen tätig zu werden. In der dortigen Region gibt es einen schweren Konflikt um ein Bergbauprojekt2.

Sonntag, 4. August 2013

Bodenlose Frechheit: Internationale "nachhaltige" Palmöl-Konferenz in Honduras

Trotz blutigem Agrarkonflikt findet die 4. Konferenz des „Runden Tischs für Nachhaltiges Palmöl“ in Honduras statt

Von Magdalena Heuwieser

Der Roundtable on Sustainable Palm Oil RSPO wurde 2002 von der internationalen Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund WWF als industrieller Tisch ins Leben gerufen, um offiziell „den Markt zu transformieren, um nachhaltiges Palmöl die Norm zu machen“ (1). Von 6. bis 8. August soll die 4. Konferenz des RSPO im industriellen Club Arabe in San Pedro Sula, Honduras stattfinden. Sie wird vom Landwirtschaftsministerium (SAG), der Palmölkette der Nationalen Lebensmittelindustrie (PRONAGRO) und dem Wissenschafts- und Landwirtschaftstechnologieamt (DICTA) organisiert und richtet sich hauptsächlich an Investoren und Palmölkonzerne (2). 

Dienstag, 30. Juli 2013

Eilaktion: 2 Menschenrechtsverteidiger von bewaffneten Minenarbeitern bedroht

Nach der jüngsten Gewaltwelle gegen Personen, die sich gegen zerstörerische Bergbauprojekte im Norden des Landes wehren, insbesondere nach den jüngsten Übergriffen gegen 2 Menschenrechtsbegleiter, sind eure Protestmails gefragt, in denen ihr eure Besorgnis ausdrückt (einfach Text kopieren, eure Namen einfügen und an die folgenden Adressen senden!) Weitere Informationen zu den Vorfällen weiter unten. Text auf deutsch


weiter zur Aktion auf Tortilladigital

weiter zur UA von Amnesty International

Montag, 29. Juli 2013

Internationale MenschenrechtsverteidigerInnen in Honduras von bewaffneten Männer einer Minengesellschaft entführt

Am 25. Juli 2013 waren zwei internationale MenschenrechtsbegleiterInnen französischer und Schweizer Nationalität von PROAH (Proyecto de Acompañamiento Internacional en Honduras)[1] für zweieinhalb Stunden in der Gewalt von bewaffneten Männern in der Comunidad La Nueva Esperanza im Norden von Honduras. Bei den Männern handelte es sich um Angestellte von Lenir Pérez, dem Besitzer der Minengesellschaft Minerales Victoria. Sie befinden sich nun schon seit etwa zwei Monaten in dieser Comunidad von SubsistenzbäuerInnen im Departement Atlántida, terrorisieren die Bevölkerung und bedrohen diese BewohnerInnen, die ihr Land nicht an die Minengesellschaft verkaufen wollen.
Das Festhalten unter Waffengewalt von internationalen MenschenrechtsbeobachterInnen ist ein weiteres Beispiel der Ernsthaftigkeit der Situation in La Nueva Esperanza. Die Bevölkerung ist täglich ihrer Hilflosigkeit ausgesetzt und leidet an Einschüchterungen aufgrund ihres friedlichen Protestes gegen ein Minenprojekt, das gegen ihren Willen und ohne ihre Konsultation beschlossen wurde.[2] Die Bedrohungen haben ein solches Ausmass angenommen, dass schon mehrere BewohnerInnen aus ihren Häuser fliehen mussten.