Dienstag, 4. November 2025

Privatstadt Próspera senkt Klagesumme gegen Honduras um 85 Prozent


von Anna Rösch

Tegucigalpa. Próspera Inc. und zwei weitere Unternehmen der privat verwalteten Stadt Próspera auf der honduranischen Karibikinsel Roatán haben ihre Klage wegen entgangener Gewinne gegen den honduranischen Staat von 10,7 auf 1,6 Milliarden US-Dollar reduziert. Die Unternehmen hatten Honduras bei einem Schiedsgericht der Weltbank in Washington verklagt, nachdem der honduranische Kongress im April 2022 das Gesetz über die sogenannten "Zonen für Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung" (Zede) einstimmig annulliert hatte. Die Zedes sind als subnationale territoriale Einheiten mit einem eigenen rechtlichen und steuerlichen System konzipiert worden, die privat verwaltet werden.

Die Generalstaatsanwaltschaft (PGR) betont in einer Pressemitteilung, dass die Reduktion der Summe, die zwei Drittel des honduranischen Staatshaushalts ausgemacht hätte, den juristischen Argumenten des honduranischen Staates zuzuschreiben sei. Die Behörde zitiert auch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs von Honduras vom 20. September 2024, der die Zede für verfassungswidrig erklärt hatte (amerika21 berichtete). Sie merkt zugleich an, dass Investitionen, die zuvor "in gutem Glauben" und im Rahmen der honduranischen Gesetze getätigt wurden, geschützt seien.

Die Generalstaatsanwaltschaft (PNG) informiert 
in einer Pressemitteilung über die Reduzierung 
der von ZEDE geforderten Summe

Próspera schreibt in einer Klarstellung zur Pressemitteilung der PGR, man strebe in erster Linie die Wiederherstellung aller Rechte gemäß dem Rechtsrahmen der Zede an, um das Projekt "wie zugesichert" weiterzuentwickeln. "Eine Entschädigung wird nur als Alternative angestrebt", so Próspera weiter. Sie sei "derzeit auf einen Betrag von 1,6 Milliarden US-Dollar beziffert – eine sehr konservative Zahl, die nicht den tatsächlichen Wert des Geschäftsplans widerspiegelt und je nach Entwicklung der Lage in Honduras noch geändert werden kann."

Beobachter:innen in Honduras erkennen in der Reduktion der Summe weniger eine starke Position des honduranischen Staates gegenüber den Unternehmen, die in den USA registriert sind. Es zeichne sich vielmehr eine Tendenz zu einem künftigen Deal mit denjenigen Zedes ab, die trotz ihrer offiziellen Abschaffung seit drei Jahren weiter aktiv sind.

Die honduranische Umwelt- und Gemeindeorganisation Arcah kritisiert in einer Reaktion auf die Mitteilung der PGR, dass der Staat die Zedes nach ihrer Abschaffung unbehelligt habe gewähren lassen. Die Organisation fordert, dass die Unternehmen, die in den Zedes operieren, Honduras verlassen müssten. Das sei keine Frage von Handelsstreitigkeiten, sondern der Durchsetzung staatlicher Souveränität.

Wichtig sei außerdem, dass strafrechtliche Ermittlungen gegen diejenigen Funktionär:innen eingeleitet werden, die in der Regierungszeit von Präsident Juan Orlando Hernández (2014–2022) die Etablierung der Zedes ermöglicht und vorangetrieben hatten. Hernández verbüßt seit 2024 in den USA eine 45-jährige Haftstrafe wegen Drogenhandels und illegalen Waffenbesitzes.

In Honduras operieren derzeit drei unternehmergeführte Privatstädte: Próspera ist unter anderem im Immobilien- und Tourismusgeschäft sowie mit unregulierten medizinischen Experimenten tätig. Morazán City, unweit der Wirtschaftsmetropole San Pedro Sula, setzt auf Industrieproduktion, preiswerten Wohnraum und Sicherheit für Industriearbeiter:innen. Orquídea im Süden von Honduras hat sich in den letzten Jahren zu einer großen agrarindustriellen Zone für den Export von Paprika und anderen industriell produzierten Agrarprodukten für den US-amerikanischen Markt entwickelt.

Garífuna in Honduras melden Medienhetze und bewaffnete Angriffe

von Johannes Schwäbl 

Afroindigene Gemeinden klagen gegen Medienkooperation. Fehlende Umsetzung der Urteile des Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte führt zu weiterer Eskalation von Landkonflikten

Tegucigalpa. An der honduranischen Karibikküste haben bewaffnete Personen die Bewohner der Dörfer San Juan Tela und Triunfo de la Cruz attackiert und bedroht. Die Schwarze geschwisterliche Organisation von Honduras (Ofraneh), die die afro-indigenen Dörfer begleitet, macht für diese erneute Gewaltwelle den Medienkonzern Televicentro mitverantwortlich. Die in Ofraneh organisierten Gemeinden haben in Tegucigalpa am Donnerstag Strafanzeige wegen Anstiftung zu Rassenhass gegen die Medienkooperation gestellt.


Demonstration von Menschenrechtsorganisationen 
gegen die Kriminalisierung von Ofraneh und des 
Volks der Garífuna in Honduras im August 2025

In den TV-Programmen Hoy Mismo, TN5 Matutino, Frente a Frente und dem digitalen Portal TuNota.com, die alle zu Televicentro gehören, wurden laut Ofraneh Anfang Oktober in der Berichterstattung über die Wiederbesetzung von angestammtem Land mit rassistischen Vorurteilen behaftete Botschaften verbreitet. In diesen wurde das Volk der Garífuna als Kriminelle, Invasoren, Entwicklungsfeinde und Drogen- und Alkoholhändler dargestellt. Televicentro, ein Unternehmensnetzwerk der Familie Villeda Ferrari, das Fernsehen, Radio und Printmedien umfasst, gilt als eines der einflussreichsten Medienkonzerne in Honduras. Die Berichterstattung von Televicentro wird von sozialen Organisationen als den Interessen der Privatwirtschaft und der Oligarchie des Landes nahestehend kritisiert.

"Was passiert ist, ist nicht einfach die Ausübung der Meinungsfreiheit. Es handelt sich um eine organisierte Hasskampagne der Medien, die die Macht der Kommunikation nutzt, um den legitimen Kampf unserer Gemeinschaften um unser angestammtes Territorium zu diskreditieren, unsere Aktionen zu kriminalisieren und rassistische Feindseligkeit gegen das Volk der Garífuna zu schüren", erklärte Ofraneh in einer Pressekonferenz vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt.

Nur wenige Tage nach den Medienberichten kam es laut Ofraneh am 11. Oktober zu zwei bewaffneten Angriffen, der erste in der Garífuna-Gemeinde San Juan Tela, wo ein Mann auf Gemeindemitglieder schoss, und ein weiterer im benachbarten Triunfo de la Cruz, wo acht bewaffnete Männer schießend in Häuser eindrangen. "Die Hasskampagne dieser Woche gegen das Volk der Garífuna und Ofraneh sollte ein Szenario der Gewalt vorbereiten", erklärte Miriam Miranda, Koordinatorin von Ofraneh, in sozialen Netzwerken.

Die Aggressionen finden im Kontext der Verteidigung des angestammten Gemeinschaftslandes und der Forderung nach der Umsetzung der Urteile des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte (Corte IDH) statt. Der Corte IDH hat den honduranischen Staat bereits 2015 dazu verpflichtet, kollektives Land der Garífuna in den Gemeinden Triunfo de la Cruz und Punta Piedra an diese zurückzugeben. Die Grundstücke waren seit den 1990er Jahren rechtswidrig und mit Unterstützung der lokalen und nationalen Behörden an Dritte verkauft worden, die dort Tourismusprojekte, private Ferienhäuser oder Ölpalmenplantagen errichten wollen. 2023 folgte ein weiteres Urteil zugunsten des Dorfes San Juan Tela. Diese Urteile wurden vom honduranischen Staat bisher nicht umgesetzt, was das Landbesitzproblem in den von Enteignung und Gewalt geprägten Garífuna-Gemeinden weiter verschärft.

Die Garífuna, die ihr kollektives Eigentum und ihre territorialen Rechte einklagen, werden seit Jahren verfolgt. Laut Ofraneh wurden in den letzten Jahren mindestens 50 Mitglieder der Garífuna-Gemeinschaften in Honduras ermordet, weitere 300 kriminalisiert und inhaftiert. Vier Personen, die im Juli 2020 von Schwerbewaffneten in Polizeiwesten und mit Polizeifahrzeugen aus der Gemeinde Triunfo de la Cruz verschleppt wurden, sind noch immer spurlos verschwunden.

Samstag, 13. September 2025

HONDURAS EN PRIMER PLANO - Abgeschafft und doch auf Expansionskurs: Die Privatstädte (ZEDE) in Honduras


Freitag 26.9.2025
16:00 - 17:30 Uhr (Europa)
08:00 - 09.30 Uhr (Honduras)

online (zoom) - spanisch mit deutscher Synchronübersetzung

Anmeldung bis zum 25.09.2025 mit Vor- und Nachnamen und ggfs. Organisation an honduras@oeku-buero.de Wir versenden den Veranstaltungslink vor der Veranstaltung am 25.09.2025

Informationen zur Veranstaltung:

Nach dem Willen der Regierung und des Obersten Gerichtshofs in Honduras sollten sie längst abgeschafft sein, doch sie entwickeln sich trotz des Wegfalls ihrer rechtlichen Grundlagen munter weiter: Die sogenannten Sonderzonen für Beschäftigung und Entwicklung (spanisch: ZEDE) sind nahezu autonome Enklaven rechtslibertärer Investor:innen, die nach eigenem Gutdünken möglichst staatsfrei wirtschaften und sich selbst verwalten wollen. Konkret ist das zum einen Próspera auf der Karibikinsel Roatán, finanziert durch das US-amerikanische Unternehmen Pronomos Capital von Patri Friedman, in dem wiederum Startkapital des Tech-Milliardärs Peter Thiel steckt. In Próspera, der weltweit ersten Privatstadt, setzt man unter anderem auf Kryptowährungen und in den USA verbotene medizinische Experimente. Zum anderen geht es um Ciudad Morazán in Choloma, in der Nähe der dortigen großen Weltmarktfabriken. Hauptakteur ist hier der italienische Pharmaunternehmer Massimo Mazzone. Nach dem ZEDE-Gesetz von 2013 durften die Privatstädte beliebig expandieren - auch in räumlich von ihnen getrennte Gebiete. Próspera beruft sich weiter auf diese Regelung und breitet sich trotz der Annullierung des Gesetzes ungehindert sowohl auf den Bay Islands als auch aufs honduranische Festland aus.

Gegen den honduranischen Staat haben die Betreiber-Unternehmen der Privatstädte Klagen in Milliardenhöhe vor dem Internationalen Schiedsgericht der Weltbank in Washington eingereicht. Dabei berufen sie sich auf den Investitionsschutz nach dem Freihandelsabkommen zwischen den USA und Zentralamerika (CAFTA). Allein der Schadensersatz, den Próspera von Honduras fordert, beläuft sich auf rund ein Viertel des aktuellen Bruttoinlandsprodukts und stellt daher eine beträchtliche Drohkulisse für das hoch verschuldete Land dar. Da sich die Schiedsverfahren über Jahre hinziehen dürften und noch dazu Ende November dieses Jahres Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Honduras anstehen, ist die zukünftige Entwicklung rund um die ZEDE derzeit kaum abzusehen.

Christopher Castillo, Koordinator der Umweltorganisation ARCAH, gehört seit Jahren zu den bekanntesten Stimmen des zivilgesellschaftlichen Widerstands gegen die ZEDE in Honduras. Er bringt uns auf den neuesten Stand der Entwicklungen, wirft einen Blick auf die aktuellen Strategien der honduranischen Regierung, sich gegen die ZEDE zu wehren und diskutiert mit uns über die mögliche Zukunft der Privatstädte, die von globalen Netzwerken vorangetrieben werden.


Anmeldung bis 25.September unter: honduras@oeku-buero.de

Veranstaltende: Ökumenisches Büros für Frieden und Gerechtigkeit e.V., Cadeho, HondurasDelegation mit freundlicher Unterstützung durch das FDCL

In der Reihe Perspectivas Diversas,  gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL 
mit Mitteln des 


Donnerstag, 21. August 2025

Offener Brief an die Präsidentin von Honduras über die alarmierende Gewalteskalation im Aguán-Tal

Nach erneuten Morden in Bajo Aguan rufen Menschenrechtsorganisationen Alarm aus

 Mittwoch, 20. August 2025

Frau Präsidentin Xiomara Castro Sarmiento,

die 26 unterzeichnenden Organisationen und Kollektive, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und die Solidarität mit Lateinamerika, insbesondere mit Mittelamerika und Honduras, einsetzen, wenden sich an Sie in tiefer Bestürzung über die Lage im unteren Aguán-Tal.

Mit Schmerz, Trauer und Empörung schließen wir uns der Trauer der bäuerlichen Gemeinschaften aus der Region angesichts der neuen Welle von Morden an Mitgliedern von Genossenschaften und Bauernunternehmen an, die in der Agrarplattform (Plataforma Agraria) und der Koordinierungsstelle der Volksorganisationen des Aguán-Tales (COPA) zusammengeschlossen sind. Mit großer Sorge beobachten wir die Eskalation der Gewalt, die durch Drohungen, Vertreibungen und Morde gekennzeichnet ist. Diese Morde sind meist gezielt und werden von Auftragskillern ausgeführt, wodurch sich in der Region ein Klima der Angst ausbreitet.

Wir schließen uns der Warnung der Koalition gegen Straflosigkeit an: Diese Verbrechen sind keine Einzelfälle, sondern Teil einer systematischen Strategie zur Zerschlagung der Bauernbewegung in einem Kontext hochgradiger Straflosigkeit.

Wir bitten Sie höflich, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um:

• die kriminellen Strukturen, die im Aguán-Tal operieren, zu zerschlagen, insbesondere die Gruppen, die als Los Cachos und Los Canechos bekannt sind;

• die Verbrechen aufzuklären und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen;

• das Leben derjenigen zu schützen, die ihr legitimes Recht auf Verteidigung ihrer Territorien ausüben;

• das Abkommen vom 22. Februar 2022 mit den dort genannten Genossenschaften und kleinbäuerlichen Unternehmen umzusetzen und eine unabhängige Wahrheitskommission für das Aguán-Tal einzurichten.

 

Von den zahlreichen gewaltsamen Todesfällen im unteren Aguán-Tal möchten wir einige der jüngsten Fälle hervorheben, für die es konkrete Hinweise auf einen direkten Zusammenhang mit der Verteidigung der Gebiete und den Aktivitäten der landwirtschaftlichen Genossenschaften und Vereinigungen gibt:

        1. August 2025: Ermordung von Abel Monroy, Schwiegervater eines Mitglieds der Genossenschaft El Chile. Er hatte zuvor Drohungen im Zusammenhang mit der Arbeit seines Familienangehörigen in dieser Genossenschaft erhalten.

        26. Juli 2025: Ermordung, durch mutmaßliche Auftragskiller, von Héctor Otoniel Castro Hernández, Mitglied der Empresa Campesina Gregorio Chávez und Bruder von Wendy Castro Hernández, stellvertretende Koordinatorin der Plataforma Agraria.

        17. Juli 2025: Ermordung von Ramón Rivas Baquedano, Mitglied der Empresa Asociativa Campesina de Producción La Aurora, und seines Sohnes Carlos Rivas, Mitglied der Empresa Campesina Gregorio Chávez.

        2. Februar 2025: Ermordung von José Luis Hernández Lobo und seiner Partnerin Suyapa Guillén, aktive Mitglieder der landwirtschaftlichen Genossenschaft Empresa Campesina Gregorio Chávez.

        2. Januar 2025: Ermordung von Arnulfo Díaz. Bewaffnete Männer lauerten ihm am Rande der Genossenschaft Brisas del Aguán auf und erschossen ihn in seinem Fahrzeug.

 

Nach Informationen aus verschiedenen Quellen wurden allein im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 elf Morde an Kleinbauern und - bäuerinnen sowie ein schwerer Fall von Folter verzeichnet.

Nach zahlreichen Anzeigen von Bauernorganisationen hatte der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) im November 2024 vor der Präsenz paramilitärischer Gruppen in der Region und den damit verbundenen hohen Risiken für Bauern und Menschenrechtsverteidigern gewarnt.

Wir möchten hier einige sehr besorgniserregende Vorfälle von Gewalt gegen Kleinbäuer*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen nennen:

·         Am 18. Januar 2023 wurde Omar Cruz, Präsident der Genossenschaft Los Laureles, zusammen mit seinem Schwiegervater Andy Martínez Murillo ermordet. Eine Woche zuvor hatte Cruz bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Miguel Mauricio de la Soledad Facussé Saenz, Eigentümer der Corporación DINANT, erstattet. In der Anzeige wird Facussé als „Täter und Komplize” der illegalen bewaffneten Gruppe Los Cachos beschrieben.

·         Am 12. Februar 2023 wurde Hipólito Rivas, Gründer der Empresa Asociativa Campesina Gregorio Chávez, zusammen mit seinem Sohn Javier Rivas ermordet. Zeugen schreiben den Mord einer bewaffneten Gruppe zu, die die Finca Pasó Aguán kontrolliert und von dort aus Mitglieder der Bauernvereinigung angreift.

·         Am 9. Januar 2023 wurden zwei Mitglieder der Cooperativa El Chile durch Schüsse aus Schrotflinten von Mitgliedern der Sicherheitsfirma SEC verletzt, die offenbar Verbindungen zu illegalen bewaffneten Akteuren hat.

·         Am 22. Mai 2023 wurde Candelario Martínez, Schwager des Sprechers der Plataforma Agraria, Yoni Rivas, ermordet.

·         Es folgte die Ermordung einer Cousine von Wendy Castro Hernández, der stellvertretenden Koordinatorin der Plataforma Agraria.

·         Am 17. März 2024 wurde Marvin Dubón, Sprecher der Cooperativa Tranvío, erschossen.

·         Am 17. Oktober 2024 wurde Selvin Noe García, Mitglied der Kooperative Brisas del Aguán, von bewaffneten Männern in seinem Fahrzeug erschossen.

 

Frau Präsidentin, dies ist ein internationaler Appell an Ihre Menschlichkeit auf der Basis der Garantie des Rechts auf Leben. Dieses Recht schützt alle Menschen, einschließlich der Bauern und Bäuerinnen des unteren Aguán-Tales, die ihre Rechte auf Land und ein würdiges Leben verteidigen.

Wir wissen die Solidaritätsbekundungen von Mitgliedern Ihrer Regierung gegenüber den

Kleinbauern und - bäuerinnen im Aguán-Tal zu schätzen, doch diese allein reichen nicht aus. Wir bitten Sie dringend, zu handeln und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um der Gewalt in der Region ein Ende zu setzen. Die Mittel dazu liegen in den Händen der Exekutive und der honduranischen Justiz.

 

Die Situation duldet keinen weiteren Aufschub!

Unterzeichnende Organisationen und Initiativen:



 


 

 


Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit (Deutschland)

Kollektiv CADEHO (Deutschland)

Honduras-Delegation (Deutschland)

Romero Initiative (Deutschland)


 

 


 



 

ACI Participa (Honduras)

Arbeitskreis „Dritte Welt“ (Deutschland)

AWO International (Deutschland)

Colectivo Jesús María Valle J. (Kolumbien)


 

 


 


 


 

Collettivo Italia Centro America CICA (Italien)

Comunicadores y Comunicadoras Populares por la Autonomía COMPPA (Mexiko)

US-El Salvador Sister Cities (USA)

CAREA e.V. (Deutschland)

 


 


 


 


Guatemala Solidarität Österreich

France Amerique Latine (Frankreich)

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika FDCL (Deutschland)

Ya Basta Netz (Deutschland)

 


 


 


 

 


 

Naturfreunde Deutschlands

Pax Christi International (Belgien)

Peace Watch Switzerland (Schweiz)

Komite Internazionalistak Euskal Herria (Spanien)



 


 


 

ÖkoEsel (Deutschland)

Umweltnetzwerk für Zentralamerika ENCA (Vereinigtes Königreich)

Netzwerk Guatemala-Schweiz „Guatemalanetz Bern“ (Schweiz)

Transgalaxia (Deutschland)

 

 

 

Diana Bohn

 

 

Mitglied der Berkeley Peace & Justice Commission (USA)

Vereinigung für medizinische Hilfe in Mittelamerika, AMCA (Schweiz)

 


Mittwoch, 30. Juli 2025

Gewalt gegen Landaktivisten in Honduras verschärft sich im Aguán-Tal

Zehn Morde an Kleinbauern seit Jahresbeginn. Konflikt besteht seit Jahrzehnten. Bauernverbände fordern glaubwürdige Untersuchungen und Einhaltung der Verträge mit der Regierung