Dienstag, 27. September 2011

Erneuter Terror gegen Kleinbauern in Bajo Aguán

Bajo Aguán, Honduras. In der Krisenregion Bajo Aguán im Norden von Honduras ist es erneut zu schweren Menschenrechtsverletzungen durch Polizei und Militäreinheiten gekommen. Am Nachmittag des 19. Septembers drangen circa 200 Sicherheitskräfte in das Dorf Rigores ein und nahmen dabei gewaltsam mehrere Personen fest, darunter auch zwei 15- und 16-jährige Jugendliche. Zudem zerstörten die bewaffneten Kräfte erneut einige Häuser der Kleinbauern. Der 16-jährige Santos Bernabé Cruz Aldana berichtete nach seiner Freilassung von massiven Drohungen und Folter.

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Mittwoch, 21. September 2011

Neue Morde an Oppositionellen in Honduras

15 tote Journalisten alleine in den vergangenen 18 Monaten. Demokratiebewegung spricht von gezielten Terror gegen Aktivisten

Tegucigalpa. In Honduras nehmen die Drohungen und Morde an kritischen Journalisten sowie Aktivisten der Demokratiebewegung erheblich zu. So wurde am 8. September Medardo Flores, Mitarbeiter des Radiosenders UNO in San Pedro Sula und Aktivist der neu gegründeten Partei FARP, ermordet. Der 61-jährige wurde von Unbekannten erschossen als er sich mit dem Auto auf dem Heimweg befand.

Nur wenige Stunden zuvor hatten ebenfalls Unbekannte in der Hauptstadt Tegucigalpa den Aktivisten Mahadeo Roopchano Sadloo Sadloo, eine der Symbolfiguren der Demokratiebewegung und ebenfalls bekannter Unterstützer der FARP, ermordet. Sadloo war in Honduras unter dem Spitznamen Emo als einer der Köpfe der Demokratiebewegung bekannt.

In einem Fernsehinterview sprach Ex-Präsident Manuel Zelaya, dem beide Opfer nahestanden, von geplanten Morden an Oppositionellen. Ziel sei es, den Widerstand gegen das amtierende De-facto-Regime unter Führung des Unternehmers Porfirio Lobo zum Schweigen zu bringen.

Besonders der Mord an Sadloo, der bei den Anhängern der Demokratiebewegung sehr beliebt war, löste eine Welle der Entrüstung in Honduras aus und könnte nach Ansicht von Beobachtern zu einer neuen Radikalisierung der Proteste beitragen.

Aufgrund der hohen Straflosigkeit in Honduras bleibt die Mehrheit der bisherigen Morde weiterhin unaufgeklärt und die Täter unbekannt. Vor allem kritische Journalisten sind ständigen Drohungen ausgesetzt. So forderte die Organisation School of Americas Watch am 16. September in einem offenen Brief an den Vorsitzenden des obersten Gerichtshofes und an die Generalstaatsanwaltschaft Schutzmaßnahmen für den Journalisten Mario Castro, da dieser massive Todesdrohungen erhalten hat. Bereits vor drei Wochen wurde die Journalistin Vanesa Maradiaga überfallen und bedroht, als sie die Sendestation von Radio Globo verließ. Maradiaga arbeitet für das Programm der Demokratiebewegung, welches der Sender ausstrahlt und ist zugleich als Aktivistin der Organisation Los Necios bekannt. In den letzten zwei Monaten wurden vier Aktivisten der Organisation Opfer von Überfällen und Drohungen.

Bereits im Dezember 2010 zählte die Menschenrechtsorganisation COFADEH über 100 politische Morde seit dem zivil-militärischen Putsch im Juni 2009. Und auch unter der sogenannten Regierung der Versöhnung des De-facto-Präsidenten Porfirio Lobo steigt die Zahl der ermordeten Demokratieaktivisten stetig an. So forderte alleine der ungelöste Landkonflikt in der Region Bajo Aguán bereits über 50 Todesopfer. Mit dem Mord an Flores steigt die Zahl der ermordeten Journalisten seit dem Amtsantritt Lobos im Januar 2010 auf 15 an. Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen ist Honduras damit zu einem der gefährlichsten Länder Lateinamerikas für Journalisten geworden.

 

Putsch-Verteidiger soll Entwicklungshilfe leiten

Kritik an Berufung von Vertreter der Naumann-Stiftung in Ministerium. Mitarbeiter hatte Umsturz in Honduras 2009 befürwortet 

Von Harald Neuber, erschienen auf amerika21.de

 

Sitz der Naumann-Stiftung in Honduras
Berlin/Tegucigalpa. Während die FDP im Superwahljahr 2011 beinahe von der politischen Bildfläche verschwunden ist, sorgt die parteinahe Friedrich-Naumann-Stiftung (FNSt) weiter für Konflikte im politischen Berlin. So haben mehrere Vertreter der Opposition im Bundestag die Versetzung des umstrittenen bisherigen Stiftungsvertreters in Honduras, Christian Lüth, in das Entwicklungsministerium (BMZ) kritisiert. Lüth war zum Zeitpunkt des Putsches gegen die letzte demokratisch gewählte Regierung des mittelamerikanischen Landes Ende Juni 2009 Leiter des FNSt-Büros in Honduras. Vertreter deutscher Parteien, von Nichtregierungsorganisationen und der honduranischen Demokratiebewegung warfen Lüth vor, den Sturz des damaligen Präsidenten Manuel Zelaya befürwortet zu haben.

Sonntag, 18. September 2011

Honduras: Demonstrationen am Unabhängigkeitstag

Tegucigalpa/Tocoa. Am 15. September, dem 190. Jahrestag der honduranischen Unabhängigkeit, mobilisierte die Demokratiebewegung zu großen Demonstrationen im ganzen Land. In der Hauptstadt Tegucigalpa folgten mindestens 100.000 Demonstranten dem Aufruf der FNRP und protestierten gegen den im Juni 2009 stattgefundenen Militärputsch und gegen den Ausverkauf des Landes unter der neoliberalen Politik des De-facto-Präsidenten Porfirio Lobo. Dem offiziellen Festakt der Regierung hingegen folgten laut Angaben von unabhängigen Journalisten nur einige hundert Zivilisten.

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Samstag, 10. September 2011

Bekannter Aktivist der Demokratiebewegung ermordet

Tegucigalpa. Am vergangenen Mittwoch wurde Mahadeo Roopchano Sadloo Sadloo auf seinem Grundstück in Tegucigalpa von Unbekannten durch mehrere Schüsse getötet. Der 55 jährige Surinamer mit dem Spitznamen Emo galt als eine Symbolfigur des Widerstandes und lebte seit mehr als 35 Jahren in Honduras.

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Donnerstag, 8. September 2011

Schüler und Studenten in Honduras verhaftet

Tegucigalpa. Im Zuge der Repression gegen die landesweit stattfindenden Studentenproteste wurden am 1. September 26 Studenten in San Pedro Sula und La Esperanza von der Polizei festgenommen. In San Pedro Sula im Norden des Landes setzten Sicherheitskräfte nach Beendigung einer friedlichen Demonstration Tränengas gegen die Protestierenden ein und verhafteten 15 Personen, darunter 12 Minderjährige. Anwälte der Betroffenen berichten von Drohungen und Beleidigungen des zuständigen Richters gegen die Festgenommenen.

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Sonntag, 4. September 2011

Honduras: Erneuter Mord in Region Bajo Aguán

Bajo Aguán, Honduras. In Honduras dauern die Morde an Kleinbauern an, die sich in Konflikten mit lokalen Großgrundbesitzern befinden. Am Morgen des 2. Septembers wurde der Kleinbauer Olvin David González Godoy in der Region Bajo Aguán ermordet. Die Leiche des 24-Jährigen wurde am frühen Morgen auf dem Weg zu der Kooperative Marañones gefunden. González selbst gehörte der Bauern-Kooperative "21 de Julio" an, die ihrerseits Teil der Bauernvereinigung MUCA ist. Nach Aussage eines Aktivisten der Organisation wollte der Getötete seine Mutter in der Stadt San Pedro Sula besuchen.

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