Urgent Action: Umweltschützerin erhält Morddrohungen
Honduras, UA-342/2012
Index: AMR 37/014/2012
30. November 2012
Eine Journalistin und Umweltschützerin hat Morddrohungen erhalten,
weil sie öffentlich kritisiert, dass in Honduras Tagebau und illegale
Rodungen Umweltschäden verursachen.
Die in Umweltfragen engagierte Journalistin Juana Dolores Valenzuela
hat am 27. November eine Morddrohung per E-Mail erhalten. In der
Betreffzeile stand "Große Klappe" (barbara lengona). Der Text lautete:
"Weil du deine große Klappe nicht hältst, werden wir dich eines Tages
töten. Wann lernst du endlich, Respekt zu haben … eine alte Frau, die
nichts gelernt hat … jetzt bist du alt geworden, Schlampe mit dem großen
Maul, dein Sarg wird nicht groß genug für deine Zunge sein" (por la
lengua te vamos a matar un dia de estos, cuando vas a aprender a
respetar .... vieja que nunca aprendiste ..llegaste a vieja, hija de la
gran puta con la lengua que no te va a ajustar el ataud para tu lengua).
Am Morgen des 27. November war Juana Dolores Valenzuela zusammen mit
dem Vorsitzenden der Bergbaukommission des honduranischen Kongresses in
einer Sendung des staatlichen Fernsehsenders Canal 8 aufgetreten. Thema
der Sendung war der Eisenerztagebau. Die Journalistin machte sich danach
auf den Weg zu den Studios des Radio Católica, um sich in einer Sendung
zu verschiedenen Umweltthemen zu äußern, darunter Eisenerztagebau,
illegale Rodungen und Staudammprojekte. Während der Sendung nannte sie
die Namen von mehreren Personen, die ihrer Meinung nach für
Umweltzerstörungen verantwortlich sind.
Als Juana Dolores Valenzuela um 16 Uhr nach Hause kam, fand sie die
E-Mail mit den Drohungen vor, die gegen 14:30 Uhr abgeschickt worden
war. Sie hat die Morddrohung bei den Behörden gemeldet.