München. TUM International, ein Tochterunternehmen der Technischen Universität München, kooperiert nicht mehr mit dem umstrittenen Projekt der "Privatstadt" Zede Próspera in Honduras.
"Die TUM International GmbH zieht sich grundsätzlich aus Projekten zurück, wenn es wie in diesem Fall Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen gibt", schrieb das Unternehmen am 16. März 2021 auf Anfrage des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit in München. Man werde sich auch in Zukunft weder an Projekten auf der Insel Roatán noch in der Küstenstadt La Ceiba beteiligen.
TUM International habe einen Beratungsauftrag für Zede Próspera gehabt, zu dem die Organisation eines Investorenkongresses in München und eine Vorortbegehung der Projekt-Areale auf Roatán und in La Ceiba gehört habe. Die Technische Universität München sei niemals in ein Bildungsprojekt oder eine private Universität auf Roatán involviert gewesen. Entsprechende Werbung, wie sie in sozialen Medien in Honduras in Umlauf war, sei falsch.
Zede Próspera selbst präsentierte auf seiner Website am 19. März 2021 (Stand 10:30 Uhr) immer noch InSITE Bavaria als Industriepartner. Insite Bavaria ist das Kompetenzzentrum für Industrielle Standortentwicklung der TUM International. Unter "About" war zu diesem Zeitpunkt auch das Logo von TUM International GmbH – The University Company weiter zu finden.
Zu der Frage, ob die Coplan-Initiative, die InSITE Bavaria gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt hat, an der Standort-Bewertung für Zede Próspera beteiligt war, wollte TUM International keine Angaben machen.
Bei dem Unternehmen gab es zu Jahresbeginn 2021 einen Führungswechsel: Friederike Hettinger löste Daniel Gottschald ab. Gottschald gehört wie Shanker Singham zum Global Economics Neural Network (GENN). Singham ist Mitglied des Beirates von Zede Próspera.
TUM International hat nach dem Ausstieg aus Zede Próspera in Honduas nun ein Projekt in Ghana neu im Portfolio: Petronia City.