Tegucigalpa. Am Samstag haben Unterstützer:innen der Präsidentin Xiomara Castro Tausende Menschen mobilisiert, die aus dem ganzen Land in die Hauptstadt angereist waren. Bilder in sozialen Netzwerken und im lokalen Fernsehen zeigten ein Meer von Demonstrierenden mit roten und schwarzen Flaggen, die sich um das Regierungsgebäude in der Hauptstadt versammelten.
Transparente mit Slogans wie "Xiomara ist nicht allein", "Sie kommen nicht mehr zurück", "Ich unterstütze das Steuergerechtigkeitsgesetz" und andere Plakate und Slogans wurden von Demonstranten hochgehalten.
In einer Rede vor Tausenden von Anhänger:innen bekräftigte die honduranische Präsidentin ihre Zusage, im Jahr 2025 saubere Wahlen zu garantieren. Sie sagte, dass sie es nicht zulassen werde, dass die "dekadente" Zweiparteienherrschaft der Nationalen und der Liberalen Partei "zum Wahlbetrug zurückkehrt".
Castro warnte gleichzeitig vor Versuchen der politischen Destabilisierung des Landes. Sie hob in ihrer Rede auch hervor, wie wichtig die Verteidigung der Demokratie sei und betonte die bisherigen Erfolge ihrer Regierung.
Die Themen Bildung und Gesundheit waren ein Schwerpunkt in Castros Rede. Sie erklärte, dass mehr als eine Million Kinder jetzt kostenlosen Zugang zu Bildung hätten und dass zahlreiche Gesundheitszentren im ganzen Land instand gesetzt würden. Darüber hinaus kündigte die Präsidentin die Vergabe von Tausenden von Stipendien und die Unterstützung junger Menschen beim Zugang zu Sporteinrichtungen an, um "die ganzheitliche Entwicklung der neuen honduranischen Generationen zu fördern".
Außerdem unterstrich Castro ihre Entschlossenheit, keinen neuen Staatsstreich in dem mittelamerikanischen Land zuzulassen. Sie betonte den Kampf gegen "das neoliberale Modell der Ausbeutung, das den Reichtum in den Händen einiger weniger zum Nachteil der Mehrheit anhäuft".
Teilnehmer der großen Demonstration bekundeten in Erklärungen gegenüber der Presse ihre Entschlossenheit, den Kampf an der Seite Castros fortzusetzen. Dies sei die einzige Möglichkeit, das Land neu zu gründen, nachdem es mehrere Jahre lang von Korrupten und Drogenhändlern beherrscht worden sei.
Unter den Demonstranten herrschten rote T-Shirts vor, aber auch Fahnen der Libre-Partei, die 2011 nach dem Putsch gegen den damaligen Präsidenten Zelaya am 28. Juni 2009 gegründet wurde. Außerdem wurden die blauweiße Nationalflagge vielfach geschwenkt, Trillerpfeifen und Feuerwerkskörper sorgten für eine große Aufmerksamkeit.
Außenminister Enrique Reina erklärte, die wahre politische Realität in Honduras sei nicht der angeprangerte Putschversuch oder die Verschwörung der Rechten. Die Menschen auf den Straßen, die Präsidentin Castro unterstützen, seien die Realität.
In den vergangenen Wochen hatte Castro mehrfach vor der Destabilisierung ihrer Regierung durch Medienkampagnen gewarnt und dabei die traditionellen Parteien und auch die USA beschuldigt, an einem Putsch zu arbeiten (amerika21 berichtete).
Davor war von Medien unter anderem berichtet worden, Angehörige aus der Präsidentinnen-Familie hätten Gelder für den Wahlkampf ihrer Partei von Drogenhändlern erhalten. Die beschuldigten Personen wiedersprachen und traten inzwischen von ihren Ämtern zurück, um eine juristische Untersuchung der Anschuldigungen zu ermöglichen.