Dienstag, 3. Juli 2012

Reportage COPINH

Vertreibung aus den Wäldern

Das indigene Volk der Lenca in Honduras ist Opfer von Konzernen und kapitalistisch konzipiertem Umweltschutz

Umweltschutzideen aus dem Norden gehen mitunter auf Kosten des Lebensraumes indigener Völker im Süden. Das zeigt das Beispiel der Lenca in Honduras. Die setzen sich gegen die Vertreibung zur Wehr.

Doña Pasqualita beugt sich über ein tönernes Schälchen und zündet das darin enthaltene Baumharz an. Wie Weihrauch steigt eine dünne Rauchsäule in den Himmel. Die kleine Frau, deren Augen im faltigen Gesicht verschwinden, legt Maiskolben und Bohnen auf einen Altar aus Piniennadeln. Die versammelten Menschen frösteln in der Frische der Morgenstunde. Als Doña Pasqualita schließlich ihre klare hohe Stimme erhebt, bittet sie Göttervater Itanipuca und Göttermutter Ilanguipuca um Beistand. Gegen das REDD+, das internationale Umweltschutzorganisationen anpreisen und die Lenca-Gemeinden aus ihren Wäldern vertreibt.

Hinter dem Wortungetüm REDD+ verbirgt sich ein Instrument der sogenannten Grünen Ökonomie: Eine Reduktion von Treibhausgasen durch Erhalt und Nutzung von Primärwäldern sowie ihre Einbeziehung in den Emissionshandel. Indigene Organisationen bemängeln hingegen, dass REDD+ die Rechte und die enge Bindung der ursprünglichen Bevölkerung an die Wälder einschränke.

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