Mittwoch, 27. Januar 2021

Verfassungsänderung gegen Rechte von Frauen und Mädchen in Honduras

Antwort auf die feministische "grüne Welle, die in Lateinamerika Erfolge im Kampf für legale, sichere und kostenlose Abtreibung erzielt

 Von amerika21

 

"Minderjährige Mütter sind vergewaltigte Mädchen"
Tegucigalpa. Der honduranische Kongress hat in der Verfassung in Artikel 67 das absolute Verbot von Abtreibungen verankert. Die Bestimmungen definieren einen verfassungsrechtlichen "Schutzschild", der eine Debatte und Fortschritte bei den Rechten auf sexuelle und reproduktive Gesundheit und den Zugang zu entsprechenden Dienstleistungen praktisch unmöglich macht.

Die Neuregelung erfordert, dass mindestens drei Viertel des Kongresses für Änderungen des Abtreibungsgesetzes stimmen müssen, damit diese in Kraft treten können. Dies hebt die Abstimmungsschwelle über das hinaus, was normalerweise für Verfassungsreformen notwendig ist, auf ein Niveau an, das fast unmöglich zu überwinden wäre.

Dienstag, 26. Januar 2021

'Grünes Gefängnis' - Plantagen von der Kolonialzeit bis heute

In der 5. Folge des Podcasts 'Curare, Kautschuk, Stevia - eine koloniale Spurensuche über das Pflanzensammeln' geht es um Plantagenwirtschaft und wie mit einer so Arbeitskraft intensiven Anbauform hohe Gewinne gemacht werden. Historische und aktuelle Beispiele wie die Bananen- und Ölpalmenplantagen in Honduras machen anschaulich wie sich die Plantagenwirtschaft von der Kolonialzeit bis heute entwickelt hat. 


 

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Alle Folgen des 6-teiligen Podcasts sind zu finden auf der Webseite des FDCL.



Montag, 25. Januar 2021

"Wider das Vergessen! Lebend wollen wir sie zurück!"

 Garífuna fordern unabhängige Untersuchungskommission

 Von Übersetzung: amerika21

Sonntag, 24. Januar 2021

Die Rückkehr zur Konzessionierung von Staatsgebiet

Ofraneh, die Organisation der afro-indigenen Garífuna in Honduras, nimmt Stellung zur geplanten Privatstadt Prospera und erinnert an historische Kontinuitäten  

Montag, 18. Januar 2021

Erste Migrant:innen-Karawanen aus Honduras unterwegs in die USA

Ein massives Polizeiaufgebot versuchte erfolglos, die Karawane an der 
Grenzstation El Florido zu stoppen(Screenshot)
Von amerika21

San Pedro Sula. Mehrere Tausend Honduraner:innen haben sich in Karawanen zusammengeschlossen, um sich auf den Weg in die USA zu machen. Sie setzen darauf, dass sich die restriktive Migrationspolitik unter dem neuen Präsidenten Joe Biden ändert. Er hatte angekündigt, die Asylverfahren zu beschleunigen und mehr Antragsteller:innen in die USA zu lassen. Biden tritt am kommenden Mittwoch sein Amt an.

Angaben des Polizeichefs der guatemaltekischen Grenzstation El Florido zufolge hätten mindestens 4.500 Geflüchtete am Freitag die Grenze überquert. Polizeieinheiten beider Länder konnten sie nicht aufhalten und ließen sie schließlich weitergehen, da viele Familien mit Kindern dabei seien, erklärte er. Inzwischen sollen sich 9.000 Menschen den Karawanen angeschlossen haben.

Samstag, 16. Januar 2021

Ein schwieriges Jahr für Umweltschutz und Menschenrechte in Honduras

Ein Ziel der Umwelt- und Menschenrechtsaktivist:innen ist die Freilassung

 Von amerika21

Tegucigalpa. Über pandemiebedingte Einschränkungen und die Kriminalisierung von Aktivist:innen hat Ramiro Lara vom Verband der Nichtregierungsorganisationen von Honduras (Asonog) in einer Bilanz des Jahres 2020 berichtet.

Donnerstag, 14. Januar 2021

Aufruf von OFRANEH Europa: FÜR LEBEN UND TERRITORIEN, GERECHTIGKEIT UND WAHRHEIT

Am 18. Januar 2021 werden sechs Monate seit dem gewaltsamen Verschwindenlassen der jungen Garifuna der Gemeinde Triunfo de la Cruz vergangen sein: Milton Joel Martínez Ávila, Suami Mejía Garcia, Gerardo Misael Trochez Cálix und Albert Sneider Centeno Thomas (Präsident des Patronato/Gemeinderats der Gemeinde), die am 18. Juli 2020 von Personen, die als Agenten der Direktion der Kriminalpolizei (DPI) identifiziert wurden, gewaltsam weggebracht wurden.

Wir vergessen nicht, dass der Staat Honduras für das gewaltsame Verschwindenlassen der jungen Garífunas aus der Gemeinde Triunfo de la Cruz verantwortlich ist. Wir vergessen nicht, dass das gewaltsame Verschwindenlassen der jungen Männder in direktem Zusammenhang mit der Verteidigung des Garifuna-Territoriums steht und dass die Gemeinde Triunfo de la Cruz ein Urteil zu ihren Gunsten hat, das vom Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte im Jahr 2015 gefällt wurde und dem der Staat Honduras nicht nachgekommen ist. 

Heute schließen wir uns OFRANEH und den Familien an, um zu fordern, dass Sneider, Milton, Gerardo und Suami lebend zurückgebracht werden durch die globale Mobilisierung "FÜR LEBEN UND TERRITORIEN, GERECHTIGKEIT UND WAHRHEIT". 

Sie können mitmachen, indem Sie ein kurzes Video (1-2 min) zur Unterstützung über die sozialen Netzwerke (Twitter, Facebook, Instagram, TikTok, etc.) hochladen und dabei die Hashtags verwenden: 

#NosFaltanNuestros4HermanosGarifunas

#VivosSeLosLlevaronVivosLosQueremos

#JusticiayVerdad

#Garifuna 

Slogans:

“No olvidamos que el Estado de Honduras es el responsable” (Wir vergessen nicht, dass der honuranische Staat verantwortlich ist)

“Por la vida y el territorio, Justicia y Verdad para el pueblo garifuna” (Für Land & Leben - Gerechtigkeit und Wahrheit für die Garifuna))

“Vivos se los llevaron, vivos los queremos” (Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück)

Mittwoch, 13. Januar 2021

Bestechung und Schutz: Der Präsident von Honduras und die Drogenmafia

Neue Ermittlungsergebnisse der US-Justiz zeigen enge Verbindungen und Zusammenarbeit des amtierenden Präsidenten mit Drogenkartellen

 Von amerika21

Galt bislang als "zuverlässiger Partner der USA": Präsident Hernández, hier mit 

New York. Das Wahljahr 2021 beginnt für den honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández ungünstig: Ein neues Dokument der Staatsanwaltschaft des Southern Distrikt von New York enthüllt weitere Verstrickungen des amtierenden Staatschefs mit Drogenkartellen aus den Jahren 2013 und 2014.

Demnach soll Hernández unter anderem Drogentransporte durch Honduras und ein Drogenlabor in der Hafenstadt Puerto Cortés an der honduranischen Atlantikküste von Polizei und Militär schützen lassen und dafür mehrfach mehrere Zehntausend Dollar an Schmiergeldern eingestrichen haben. Außerdem habe er Wahlkampfspenden aus Drogengeldern eingeworben und vor Zeug:innen über die Veruntreuung von Geldern aus der Sozialversicherung zugunsten seiner Nationalen Partei gesprochen. Er soll geprahlt haben, man werde den USA vorgaukeln, den Drogenhandel zu bekämpfen, in Wahrheit aber das Kokain "den Gringos in die Nase stopfen".

Montag, 11. Januar 2021

Zwischen Corona und Korruption: Honduras steckt in schwerer Wirtschaftskrise

Bruttoinlandsprodukt und Direktinvestitionen rückläufig. Auch weniger Überweisungen von Angehörigen in den USA spielen eine Rolle

 Von amerika21

Tegucigalpa. Die Partei Libre um den ehemaligen Präsidenten von Honduras, Manuel Zelaya, hat einen detaillierten Bericht über die desaströse wirtschaftliche Situation in dem mittelamerikanischen Land vorgelegt. Neben der fehlenden wirtschaftlichen Kompetenz der aktuellen Regierung von Präsident Juan Orlando Hernández werden auch die grassierende Korruption und die Corona-Pandemie als Faktoren benannt.

Donnerstag, 7. Januar 2021

Es fehlt jede Spur

von: Erika Harzer

 

Quelle: OFRANEH
 

Repression und Widerstand an der honduranischen Karibikküste: Im Juli 2020 wurden Landrechtsaktivisten entführt, die seitdem verschwunden sind. Nicht zum ersten Mal trifft es die indigene Bevölkerungsgruppe der Garífuna.

Wenn er zu den Ereignissen vom 18. Juli in seinem Heimatort El Triunfo de la Cruz befragt wird, hat Cesar Benedith eine klare Antwort: "Es war eine perfekt vorbereitete Aktion." Mehr als zehn vermummte und schwerbewaffnete Männer kamen im Morgengrauen in Jeeps und Motorrädern in den Ort gerast. Sie trugen Einsatzwesten der Ermittlungspolizei DPI. Gewaltsam verschleppten sie den Vorsitzenden des Gemeinderats Snider Centeno, Milton Martínez und Suami Mejia, die dem Landverteidigungskomitee angehören, sowie Gerardo Trochez. Ebenfalls entführt wurde Junior Juarez, ein enger Freund der Gemeinde.

Als die Nachbarn Cesar Benedith weckten, der ebenfalls der Gemeindeverwaltung angehört, hatte das Kommando Snider Centeno bereits aus dessen Haus entführt. Obwohl viele verängstigt und fassungslos waren, versammelten sich immer mehr Nachbarinnen und Nachbarn und versuchten eilig, den Ort abzusperren. Jemand rief die Polizeibereitschaftsnummer 911 an, meldete dort den Überfall und bat um Hilfe.

Mehr als 50 Minuten lang wütete das Überfallkommando in El Triunfo de la Cruz und durchsuchte ungestört sieben Häuser. Aus der zwölf Kilometer entfernten Polizeistation in Tela kam niemand zu Hilfe. Eingeschüchtert von den Drohungen der Bewaffneten, lösten die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Blockade auf. Dann raste das Überfallkommando mit den fünf Männern aus dem Dorf. Seither sind sie spurlos verschwunden.

Weiterlesen bei eha-media

(auf der Webseite von Erika Harzer gibt es viele Informationen zu Honduras)

Dienstag, 5. Januar 2021

Wirbelstürme Eta und Iota erzeugen Millionenschäden

aus: poonal, vom 28.12.2020 
von: Jutta Blume
 
Comunidad Prieta
Fundación San Alonso Rodriguez


(Berlin, 25. Dezember 2020, npla).- Im November zogen im Abstand von zwei Wochen gleich zwei Wirbelstürme über Zentralamerika und lösten vor allem an der Nordküste von Honduras gewaltige Überschwemmungen aus. Über drei Millionen Menschen hatten Schäden zu beklagen, Häuser, Straßen, Brücken und Ernten wurden zerstört. Mangelnde Krisenprävention und ein jahrelanger Raubbau an den Wäldern verstärkten das Ausmaß der Katastrophe. Die wirtschaftlichen Folgen werden noch lange zu spüren sein. Bilder von der Nordküste von Honduras zeigten zwischen Mitte und Ende November ein einziges Meer von schlammig-braunem Wasser, aus dem die Hausdächer hervorragten. Nachdem das Wasser endlich abgeflossen war, offenbarte sich eine Welt unter Schlamm: halbverschüttete Häuser, davor unbrauchbar gewordene Möbel, Matratzen, Elektrogeräte, unpassierbare Straßen. In der Großstadt San Pedro Sula campierten die Menschen aus den überschwemmten Zonen an den Straßenrändern, und auch zum Jahresende leben noch Menschen in Notunterkünften und auf der Straße.

Die Wirbelstürme haben vor allem die Ärmsten hart getroffen

                                aus: NPLA, vom 22.12.2020, 
von: Jutta Blume 
 
Überschwemmung in Villanueva, Departement Cortés; Quelle: defensoresenlinea



 
Am 3. November traf „Eta“, ein Wirbelsturm der Kategorie vier, in Puerto Cabezas in Nicaragua auf Land. Zwar schwächte der Sturm sich über Land rasch ab, brachte aber in seinem weiteren Kurs gewaltige Mengen von Regen über Zentralamerika. An der Nordküste von Honduras wurden zahlreiche Ortschaften, inklusive Teile der Großstadt San Pedro Sula überschwemmt. Nur zwei Wochen später folgte Hurrikan „Iota“ auf einem ähnlichen Kurs wie sein Vorgänger. Iota brachte neue Regenmengen, wo die Böden schon durchnässt und die Flüsse und Stauseen übervoll waren. Für das Ausmaß der Katastrophe in Honduras machen soziale Basisorganisationen die Regierung verantwortlich. 





Zu diesem Beitrag gibt es auch einen Artikel bei poonal.