Samstag, 18. März 2023

Film + Gespräch: „The Illusion of Abundance“


Dokumentarfilm mit anschließendem Gespräch / Presentación de documental y discusión

span/engl/port mit dt. UT




30. März 2023
19:00
MOVIEMENTO Kino
Kottbusser Damm 22
10967 Berlin

https://www.theillusionofabundance.earth/

*** español abajo ***

Drei Frauen, drei Länder, drei Kämpfe: Die Dokumentation „The Illusion of Abundance“ erzählt die Geschichten von mutigen Aktivistinnen aus Peru, Honduras und Brasilien im Kampf gegen die globale Umweltzerstörung. Sie erheben unnachgiebig ihre Stimmen, wenn transnationale Unternehmen im Namen des Profits den Verlust von Umwelt und Menschenleben in Kauf nehmen.

Máxima ist eine indigene Bäuerin aus Peru, die direkt neben Yanacocha, der zweitgrößten Goldmine der Welt, lebt. Unermüdlich kämpft sie gegen sie Ausweitung des Bergbaus und für den Erhalt ihrer Lebensgrundlage.

Carolina lebt im Herzen der brasilianischen Bergbauregion Minas Gerais. Seitdem 2019 der Staudamm in Brumadinho brach und eine Welle von Giftschlamm 272 Menschen tötete, setzt sie sich für Aufklärung und Gerechtigkeit ein.

2015 erhielt Berta Cáceres den renommierten Goldman-Preis für ihren Kampf gegen den Bau des Agua-Zarca-Wasserkraftwerks. Wenige Monate später wurde sie zu Hause ermordet. Ihre Tochter Bertha trat ihr Erbe an und kämpft seitdem unablässig für die Aufklärung des Mordes und dafür, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Damit bietet sie nicht nur den korrupten honduranischen Eliten die Stirn, sondern konfrontiert auch europäische Unternehmen und Geldgeber mit ihrer Mitverantwortung.

Anschließend Gespräch mit: Matthieu Lietaert (Ko-Regisseur des Films) und Paola Reyes (honduranische Filmemacherin und Aktivistin des Menschenrechtskollektivs CADEHO). Das Gespräch findet auf Spanisch. Bei Bedarf wird Flüsterverdolmetschung angeboten.

Organisiert von folgenden Mitgliedern des Runden Tisch Zentralamerika: FIAN, Misereor, FDCL e.V., HondurasDelegation

***

Tres mujeres, tres países, tres luchas: El documental “The Illusion of Abundance” cuenta las historias de valientes activistas de Honduras, Perú y Brasil en pie de lucha contra la destrucción global del medioambiente. Levantan sus voces tenazmente ante compañías transnacionales que asumen daño ambiental y pérdida de vidas humanas en nombre del capital.

Máxima es una mujer indígena campesina de Perú que vive directamente junto a Yanacocha, la segunda mina de oro más grande del mundo. Ella lucha sin descanso contra la expansión de la minería y para proteger su fuente de subsistencia.

Carolina vive en el corazón de la región minera brasileña Minas Gerais. Desde el colapso de la represa de Brumadinho en 2019, que provocó una avalancha de fango que cobró la vida de 272 personas, ella trabaja comprometida con la verdad y la justicia.

En 2015, Berta Cáceres obtuvo el reconocido Premio Goldman por su lucha contra la construcción del proyecto hidroeléctrico Agua Zarca. Meses después, fue asesinada en su propia casa. Su hija Bertha asumió esa herencia y lucha desde entonces por el esclarecimiento del asesinato y por que los responsables sean llevados a la justicia. Para ello, no solo debe enfrentarse a las corruptas élites hondureñas, sino también a empresas europeas y a financistas implicados.

Además, contaremos con la presencia de Matthiew Lietaert (codirector de la película) y Paola Reyes (realizadora audiovisual de Honduras y activista del colectivo de derechos humanos CADEHO). La charla tendrá lugar en español.

Invitan las siguientes organizaciones de la Mesa Redonda de América Central: FIAN, Misereor, FDCL e.V., HondurasDelegation.

Veranstalter



Dienstag, 28. Februar 2023

UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Honduras besorgt wegen anhaltender Gewalt in Bajo Aguán

 Von  amerika21

Protest gegen die Gewalt: "Bajo Aguán trauert". Sieben Bauern und 
Umweltaktivisten wurden dort in diesem Jahr getötet QUELLE: @KELSITAJC

Tegucigalpa/Tocoa.
 Das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Honduras (Oacnudh) drängt Präsidentin Xiomara Castro, angesichts der jüngsten Morde an Bauernaktivisten und ihren Familien das Abkommen zur Beilegung des Konfliktes in der Region Bajo Aguán umzusetzen.

Laut dem vor einem Jahr vereinbarten Abkommen sollen Kommissionen eingesetzt werden, die die Eigentumsrechte um die strittigen Ländereien klären. Darüber hinaus sollen die Menschenrechtsverletzungen gegen die Bäuer:innen durch eine weitere Kommission unter Beteiligung der honduranischen Menschenrechtskommissarin Blanca Izaguirre und des Oacnudh untersucht werden. Solange die Landtitel nicht geklärt seien, könnten sie die Bauernkooperativen unter Aufsicht des Agrarinstituts bewirtschaften, so heißt es weiter in dem Abkommen.

In den letzten zwei Monaten hat die Gewalt zugenommen. Sieben Bauern und Umweltaktivisten wurden allein in diesem Jahr getötet. Erst am 12. Februar ist der Bauernführer Santos Hipólito Rivas erschossen worden. Bei dem Anschlag starb auch sein 15-jähriger Sohn Javier. Rivas war Gründer der Kooperative Gregorio Chávez, er erhielt aufgrund seines Engagements um Landrechte Todesdrohungen und wurde im Jahr 2019 in das nationale Schutzprogramm aufgenommen.

Raúl Ramírez von der landwirtschaftlichen Plattform, ein Zusammenschluss von 35 Bauernkooperativen, berichtet, dass Rivas um sein Leben fürchtete, es keinen effektiven Schutz gegeben habe, Anrufe nichts bewirkten und die Polizei immer spät erschien.

Am 17. Januar wurden der Bauernaktivist Omar Cruz Tomé und sein Schwiegervater Andy Martínez erschossen, davor wurden am 7. Januar der Umweltschützer Alí Domínguez und sein Freund Jairo Bonilla ermordet.

Ramiréz unterstreicht, dass die einzige Maßnahme, um die Gewalt zu stoppen, in der Zerschlagung der kriminellen Banden durch die Regierung liege.

Das UN-Hochkommissariats für Menschenrechte vor Ort verurteilt die Verbrechen und fordert "Sofortmaßnahmen, um weitere Morde von Bauernführern zu verhindern."

Die Plattform und weitere Bauern- und Umweltbewegungen alarmierten bereits im Oktober 2022, dass es einen Plan zur Tötung der Bauernaktivist:innen in Bajo Aguán gebe. "Dies wurde auf einem Treffen der agroindustriellen Unternehmen der Region geplant, von dem aus die Überwachung und Beobachtung der Führung angeordnet wurde, um ihre Routinen herauszufinden und dann die Morde zu begehen und sie als Teil der 'normalen' Gewalt darzustellen."

Nach den letzten Morden äußerte Santos Roberto Pérez, Mitglied einer Bauernkooperative: "Es wird behauptet, dass wir die Verursacher des Konfliktes sind, jedoch haben sie [die Agrarindustriellen] uns das Land streitig gemacht". Es herrsche Straffreiheit, Ermittlungen habe es nicht gegeben. Die Situation bleibe angespannt, denn täglich erhielten sie Drohungen. Auch Pérez drängt auf die Umsetzung des Abkommens.

Seit drei Jahrzehnten schwelt ein blutiger Konflikt zwischen Großgrundbesitzern, die weiträumige Palmölplantagen betreiben, und Kleinbauern.

Mit der Landreform der 1970er-Jahre war den Kleinbauern Land in der Region zugesprochen worden. Das Land wurde ihnen jedoch mit Hilfe des Gesetzes zur Modernisierung der Landwirtschaft im Jahr 1991 sukzessive durch die Großgrundbesitzer wieder weggenommen. Beide Konfliktparteien behaupten, im Besitz der rechtmäßigen Landtitel zu sein.

Mit den Landbesetzungen ab 2010 fachte erneut die Gewalt gegen Kleinbäuer:innen auf, der bisher mehr als 160 Menschen zum Opfer fielen.


Dienstag, 21. Februar 2023

Kongress in Honduras wählt Obersten Gerichtshof

 Von  amerika21

Die Wahl des neuen Obersten Gerichtshofes ist wegweisend im Kampf gegen Korruption und Straflosigkeit QUELLE: CRITERIO

Tegucigalpa. Der Nationalkongress von Honduras hat mit den Stimmen von 117 der 128 Abgeordneten 15 Richter:innen für den Obersten Gerichtshof gewählt. Sie wurden noch in derselben Sitzung für die nächsten sieben Jahre vereidigt. Die frisch Gewählten ernannten die von der Regierungspartei Libre aufgestellte Rebeca Ráquel Obando zur Präsidentin.

Freitag, 17. Februar 2023

Präsidentin von Honduras will mit Steuerreform gegen die Belastung der Ärmsten vorgehen

Gesetz soll Steuergerechtigkeit schaffen. Geschäftsleute bestreiten die vorgelegten Zahlen, sind aber nicht gegen eine Überprüfung von Regeln und Schlupflöchern

Freitag, 10. Februar 2023

Privatstädte - Labore für einen neuen Manchesterkapitalismus / Das Beispiel Honduras

Lesung mit Andreas Kemper und Jutta Blume

am 09.03.2023 um 20.00 Uhr 
Gneisenaustr. 2a, 2. Hinterhof
U Mehringdamm


Totalitär-kapitalistische Ideologien und Netzwerke haben sich eines der ärmsten und autoritärsten Länder Lateinamerikas ausgesucht, um dort ihre Version einer ›Brave New World‹ zu realisieren: Honduras. Hier sollen Privatstädte entstehen, in denen Unternehmen mit eigener Gesetzgebung, eigenen Gerichten und privaten Sicherheitsorganen herrschen. Ginge es nach Unternehmern wie Titus Gebel, soll aber nicht nur in Honduras Demokratie »durch den Geldbeutel ersetzt« werden. Eigenen Worten zufolge möchte er noch zu seinen Lebzeiten solche Privatstädte auch in Deutschland sehen. Bereits 2009 wurden unmittelbar nach dem Putsch in Honduras die Weichen für die Übertragung lokaler Staatsgewalt an Privatunternehmen gestellt, um das Land zu einem Experimentierfeld – vor allem auch deutscher – Investor*innen zu machen. In Honduras waren drei solcher Investorenstädte vereinbart, denen weitgehende Autonomie in
Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung zugesprochen wurde. Das Gesetz über diese Privatstädte hebelte die Souveränität des Staates aus, erlaubte Enteignungen der lokalen Bevölkerung und stellte sie vor die Wahl, sich ihren neuen Herren zu unterwerfen und für sie zu arbeiten oder ihre angestammte Heimat zu verlassen.

Das Buch „Privatstädte – Labore für einen neuen Manchesterkapitalismus“ von Andreas Kemper wirft einen detailscharfen Blick auf diese manchesterkapitalistischen Netzwerke in Europa und den USA, berichtet aber ebenso auch von den massiven Protesten in immer mehr honduranischen Gemeinden, die sich gegen ihre Enteignung und Vertreibung wehren.

Die seit 2022 amtierende Regierung hat das Privatstadtgesetz aufgehoben. Zumindest ein Privatstadtunternehmen klagt dagegen vor einem internationalen Schiedsgericht und fordert eine Entschädigung in Milliardenhöhe.

Jutta Blume ist Autorin. Schon in ihrem Roman ‚Die Aktivistin‘ (2019) wird Honduras zur Kulisse der Geschichte um eine imaginäre Privatstadt. Zeitgleich beginnt in Honduras der Bau der ersten reale Privatstadt „Próspera“ auf der Insel Roatán. An der honduranischen Nordküste gibt es seit langem Widerstand gegen die Privatstädte, vor allem seitens der afro-indigenen Garífuna. Im August dieses Jahres war Jutta Blume mit einer Delegation in Honduras vor Ort und hat u.a. mit den Menschen in Roatán gesprochen. Sie berichtet, was seit dem Regierungswechsel in
Honduras geschehen ist.

Veranstalter: 



Samstag, 4. Februar 2023

Landverteidiger aus Triunfo de la Cruz tot aufgefunden

 Von  amerika21

Protest gegen die Morde an Gemeindemitgliedern, die um Erhalt und Rückgewinnung von angestammten Territorien in Honduras kämpfen QUELLE: MIDIA AVISPA

Triunfo de la Cruz. Ricardo Arnaúl Montero, Aktivist des honduranischen Landverteidigungskomitees Garífuna-Gemeinde Triunfo de la Cruz, ist tot aufgefunden worden. Die genauen Umstände sind noch unklar.

Montero war zusammen mit anderen Mitgliedern des Komitees für Schutz und Sicherheit eines wiedergewonnenen Territoriums innerhalb der Gemeinde zuständig. Die Organisation der afro-indigenen Garífunah in Honduras, Ofraneh, geht davon aus, dass er ermordet wurde.

Donnerstag, 19. Januar 2023

"Autonomie und gemeinschaftliche Selbstverwaltung gegen den entfesselten Kapitalismus"

 Gespräch mit Miriam Miranda, Generalkoordinatorin der Organisation der afro-indigenen Garífuna in Honduras, Ofraneh

Mittwoch, 18. Januar 2023

Kritik an Verlängerung des Ausnahmezustands in Honduras

 Regierung habe eine militaristische Auffassung von Sicherheit, vernachlässige die Gewaltprävention und stigmatisiere verarmte Jugendliche. Hohes Risiko von Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte

Samstag, 14. Januar 2023

Zwei Umweltschützer aus Guapinol erschossen

 Von  amerika21

Die Gemeinde Guapinol trauert um die getöteten Umweltaktivisten Aly Domínguez und Jairo Bonilla

Dienstag, 10. Januar 2023

Ein schwarzes Jahr für die LGBTI-Community in Honduras

 Von  amerika21

CATTRACHAS, eine in Honduras engagierte feministische Organisation