Steigende Infektionszahlen.
Tränengas gegen Hungerrevolten. Mehrheit der Bevölkerung wegen
Ausnahmezustand ohne Einkommen. Forderung nach Freilassung politischer
Gefangener
Tegucigalpa.
Am Donnerstag ist in Honduras der erste Tote, verursacht durch das
Coronavirus SARS- CoV-2 in einem Krankenhaus in der nördlichen
Handelsmetropole San Pedro Sula gemeldet worden. Bisher wurden 67 Menschen positiv auf das Virus getestet. Die meisten nachweislich Infizierten leben in der Hauptstadt Tegucigalpa und im Departamento Cortés.
Die Infektiologin und ehemalige Gesundheitsministerin Elsa Palou geht davon aus,
dass bereits mehr als 5.000 Menschen infiziert sind. Es fehlten jedoch
ausreichend Tests im Land. Im Gegensatz zum medizinischen Personal seien
Polizei und Militärpolizei mit Schutzkleidung gegen die Ansteckung
ausgerüstet.
Sicherheitskräfte drangen in Honduras auf der Suche nach Infizierten
im Hauptstadtdistrikt in 240 Häuser ein Quelle:ellibertador
Tegucigalpa u.a. Auch
Zentralamerika sieht sich der Coronavirus-Krise mit bislang 138
Infizierten und zwei Todesfällen gegenüber. In den Ländern der Region
wurden die beiden einzigen Todesfälle in Panama – dem Land der Region
mit den meisten Fällen – und Guatemala gemeldet.
Zunächst gingen die Regierungen und Bürger Mittelamerikas entspannt
mit der Krise um, weil angenommen wurde, dass hohe Temperaturen der
Ausbreitung des Virus entgegenwirken. Heute aber gibt es tägliche
Berichte über die Pandemie, die in Wuhan, China, begonnen und dort über
3.100 Tote gefordert hat.
März 2016: Zwei Tage vor ihrem Geburtstag wurde die international bekannte Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres ermordet.
Doch sie war viel mehr: Sie war Feministin, kämpfte gegen patriarchale Strukturen und Rassismus, in ihren Reden verdammte sie den Kapitalismus und trat für die Solidarität unter den Marginalisierten dieser Welt ein. Was sie sagte begeisterte Viele.
Ziel ihrer Ermordung war nicht nur, sie zum Schweigen zu bringen, sondern die progressiven sozialen Bewegungen in Honduras zu zerschlagen. Gelungen ist es den Mördern nicht. Radio Onda sprach mit zwei honduranischen Aktivistinnen darüber, wie sie von Berta Cáceres in ihrer alltäglichen Arbeit inspiriert werden.
Tegucigalpa. In Honduras haben sich 17 Organisationen zu einer landesweiten "Front zur Verteidigung des Wassers" zusammengeschlossen,
um gemeinsam mit Gruppen aus dem Nachbarland El Salvador den Widerstand
gegen die zunehmende Privatisierung und die Verschmutzung natürlicher
Wasservorkommen zu organisieren. In der vergangenen Woche hatten sich
dafür in der Autonomen Universität von Honduras Aktivisten aus Regionen
getroffen, die von Bergbau- und Wasserkraftprojekten betroffenen sind.
Ziel war ein Austausch über die lokalen Probleme und eine Bündelung der
Kräfte im Kampf gegen den Ausverkauf von Flüssen, Wäldern und
Schutzgebieten.
Derzeit bestehen in Honduras Konzessionen für 371 Minen und 120 Wasserkraftprojekte, berichtete
der Koordinator des Gemeindekomitees zum Schutz der öffentlichen Güter
aus Tocoa, Juan López. Die betroffenen Gemeinden litten unter
zahlreichen Umweltschäden, vor allem aber unter der Verschmutzung ihres
Trinkwassers.