Dienstag, 29. Dezember 2020

Indigener Gewerkschafter in Honduras von Mordkommando erschossen

 Von amerika21

Der Gewerkschafter und Umweltaktivisten Félix Vásquez wurde in
El Ocotal. Vier Männer haben am Abend des 26. Dezember den honduranischen Gewerkschafter und Umweltaktivisten Félix Vásquez in seinem Haus in dem Dorf El Ocotal (Gemeinde Santiago de Puringla, Departement La Paz) vor den Augen seiner Familienangehörigen exekutiert.

Montag, 21. Dezember 2020

Richterin lässt Umweltaktivisten aus Guapinol in U-Haft

 Von amerika21

Protest vor dem Gerichtsgebäude in Tocoa
Tocoa. Die acht inhaftierten Umweltaktivisten aus Guapinol werden die kommenden Feiertage nicht mit ihren Familien verbringen können. Die Richterin Zoe Guifarro vom Amtsgericht der Kleinstadt Tocoa im Norden von Honduras hat den Antrag auf Haft-entlassung gegen Kaution abgelehnt und entschieden, dass sie auch nach 15 Monaten bzw. zwei Jahren weiter in U-Haft bleiben müssen. Familienangehörige und Mitglieder des Komitees zur Verteidigung der Gemeingüter im Bezirk Tocoa äußerten sich traurig, enttäuscht und empört.

Montag, 14. Dezember 2020

Polizei von Honduras stoppt Migranten-Karawane

 Von amerika21

 

Honduraner:innen, die von den verheerenden Überschwemmungen 
der Wirbelstürme Eta und Iota betroffen sind und alles verloren haben

Agua Caliente. Eine Gruppe von ungefähr 500 Honduraner:innen ist vor der Grenze zu Guatemala von der honduranischen Polizei aufgehalten und zur Umkehr aufgefordert worden. Polizeikommissar José Ferrufino sagte gegenüber Radio Progreso, die Auswander:innen dürften nicht weiter gehen, weil sie keine negativen PCR-Tests zur Ausschließung einer Covid-19-Infektion mit sich führten. Dies würde von den guatemaltekischen Behörden bei Grenzübertritt verlangt. Darüber hinaus hätten einige keine Ausweispapiere, so Ferrufino weiter.

Donnerstag, 10. Dezember 2020

UN-Bericht zu Zentralamerika: Eine Million Zwangsmigranten bis Ende 2020

 Von amerika21

Menschen wollen den Grenzfluss Suchiate zwischen Guatemala und 

San Salvador. Laut dem jährlichen Bericht des Hohen Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) werden bis zum Ende des Jahres 2020 etwa eine Million Menschen aus Zentralamerika zwangsweise migriert sein. Diese Zahl schließt Personen ein, die aus ihrem sowie innerhalb ihres Landes fliehen.

Die Menschen siedeln weiterhin vor allem vor der anhaltend hohen Gewalt in ihren Heimatländern um. Laut UNHCR flohen bereits 800.000 aufgrund der Bedrohung durch kriminelle Organisationen und Jugendbanden. Weitere 108.000 Menschen sahen sich wegen der politischen Krise in Nicaragua seit 2018 gezwungen zu migrieren.

Weiterhin wurde die Situation der Bevölkerungen in den Ländern Zentralamerikas durch die Corona-Pandemie verschärft. Hinzu kamen die beiden Tropenstürme Eta und Iota und die darauffolgenden Überschwemmungen im November, die viele Tote forderten und eine starke Verwüstung hinterließen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.

Laut einer Mitteilung der regionalen UNHCR-Organisation für Schutz und Lösungen für Zwangsumsiedlungen in Zentralamerika (MIRPS), "hat die Pandemie die Fortschritte beim Schutz und bei den Lösungen für die Zwangsvertreibung in der Region beeinträchtigt".

Angesichts dieser Situation trafen die sieben Mitgliedstaaten des MIRPS am Dienstag virtuell zu ihrer dritten Jahrestagung zusammen, um politische Maßnahmen zur Bewältigung der Zwangsmigration zu bestimmen. Diese sollen auf nationaler und regionaler Ebene in den Bereichen Schutz, Bildung, Gesundheit, Arbeitsplätze und Lebensunterhalt in den Mitgliedsstaaten Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko und Panama wirken. Mit dem Abschluss dieser Tagung übergab El Salvador den Vorsitz des MIRPS an Guatemala, das die Organisation 2021 für ein Jahr leiten wird.

Dienstag, 8. Dezember 2020

Politisch Verfolgter aus Honduras klagt vor dem EU-Gerichtshof gegen Schweden

 Von amerika21

Mejía bei einer Demonstration im Jahr 2015 in Tegucigalpa 
Stockholm/Straßburg. Der honduranische Menschenrechtsaktivist und politisch Verfolgte, Erlin Mejía Andino, hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg Beschwerde gegen den schwedischen Staat eingereicht, da seine drei bisherigen Asylanträge abgelehnt wurden. Er und sechs weitere Familienangehörige wurden nach der dritten Ablehnung aufgefordert, das Land innerhalb der nächsten vier Wochen zu verlassen.

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Vom Pflanzensammeln zu Biopiraterie

Der Umgang mit indigenem Wissen von der Kolonialzeit bis heute

online am 15.12.2020 / 18:00 - 19:30

 



Foto: Regenwald in Costa Rica_Quelle m.prinke_CC BY SA 2.0

In vielen indigenen Gemeinschaften wird Wissen wie Pflanzenwissen, medizinisches Wissen und Kunsthandwerkswissen als Allgemeingut angesehen. Aus diesem Grund haben Indigene seit der Kolonialzeit ihr Wissen geteilt: mit Forschungsreisenden, Botaniker*innen und Pflanzensammler*innen. Was mit dem Wissen gemacht wurde, geriet Indigenen oft zum Nachteil, während ihr Wissen Anderen – vorrangig Menschen und Unternehmen aus dem globalen Norden – zu Reichtum verhalf. Auch heute noch strömen Forscher*innen und Unternehmen in indigene Gebiete, um für sich verwertbares Wissen zu suchen, trotz internationaler Vereinbarungen. Wie gehen indigene Gemeinschaften mit dem Widerspruch von Allgemeingut und der kapitalistischen Logik der Eigentumsrechte als Grundlage für kommerzielle Nutzung um?

In der Veranstaltung werden Biopiraterie und der Umgang mit indigenem Wissen aus historischer Perspektive beleuchtet und es werden die aktuellen Herausforderungen zum Schutz, Erhalt und der Weitergabe von indigenem Wissen am Beispiel der afro-indigenen Garífuna in Honduras diskutiert.

Referentinnen: Rita Trautmann (FDCL) und Jessica Fernández (OFRANEH / Honduras)

Die Veranstaltung findet online und mit spanisch / deutscher Übersetzung statt. Der Link wird nach Anmeldung versandt.

Anmeldung und Informationen: steffi.wassermann@fdcl.org
 

Samstag, 28. November 2020

Mit allen Mitteln gegen Landrechte - Wie Staat und Unternehmen in Honduras die afro-indigenen Garífuna-Gemeinden an der Karibikküste verfolgen

aus: ila Nr. 440, November 2020

18. Juli 2020: Fünf Männer werden in Triunfo de la Cruz um 6 Uhr morgens von bewaffneten Männern mit Westen der Ermittlungspolizei DPI gewaltsam aus ihren Häusern gezerrt. Seitdem sind Albert Snaider Centeno, Milton Joel Martínez Álvarez, Suami Aparicio Mejía García, Gerardo Misael Trochez Calix verschwunden. Das gewaltsame Verschwindenlassen steht im Zusammenhang mit Bedrohungen, Einschüchterungen und Morden an den afro-indigenen Garífuna, die in Honduras ihr Territorium verteidigen.


 

Donnerstag, 19. November 2020

Auch Hurrikan Iota zieht verheerend über Zentralamerika

Hurrikan der Kategorie fünf. Schäden und Überflutungen wieder enorm. Honduras und Nicaragua stark getroffen. Über 20 Tote

Von amerika21

 

Wohnviertel in San Pedro Sula, Honduras, unter Wasser

Tegucigalpa. Knapp zwei Wochen nach Hurrikan Eta wurde Zentralamerika in den letzten Tagen erneut getroffen, nun von Iota. Wieder kam es zu heftigen Zerstörungen, Überflutungen sowie Toten. Iota zog in den vergangenen Tagen entlang der Ostküste Zentralamerikas. Er traf vor allem Nicaragua und Honduras wieder sehr hart und zog vergangene Nacht über Guatemala und El Salvador, wo er sich dann deutlich abschwächte.

Samstag, 14. November 2020

Honduras unter Wasser

Kritiker machen Regierung für die gegenwärtige Tragödie und die Menschenleben, die sie kosten wird, verantwortlich: "Die staatliche Untätigkeit ist der Hauptverbündete des Hurrikans Eta."                                                            

        Von Übersetzung: amerika21

Überflutung in Villanueva im honduranischen
Am 29. und 30. Oktober hat das Nationale Hurrikanzentrum in Miami Nicaragua und die Länder des Nördlichen Dreiecks alarmiert, dass der Tropensturm Eta auf die Region zusteuert und möglicherweise als Hurrikan in der nördlichen Karibik Nicaraguas auf Festland träfe und dann nach Norden Richtung Honduras und Guatemala drehen würde.

Am Sonntag, dem 1. November, riefen die nicaraguanischen Behörden für die Autonome Region Nordkaribik (RACN) und das Bergbaudreieck Alarmstufe gelb aus. Sofort wurden Notfallpläne und Präventivmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung aktiviert, darüber hinaus wurden Hilfsgüter in die Region gesendet.

Freitag, 13. November 2020

BUKO-Seminar: ZEDE – Inseln des Wohlstands im Chaos von Armut, Gewalt und organisiertem Verbrechen?

In der honduranischen Karibik entsteht derzeit die weltweit erste extraterritoriale Modellstadt – indigene Gemeinden kämpfen indes um ihre Landrechte und ihre Existenz

 

Quelle: OFRANEH

Samstag, 28. November 2020, 14 bis 18 Uhr - Online (Zoom-Konferenz)

Dienstag, 10. November 2020

Dringender Spendenaufruf: Honduras nach dem Tropesturm Eta

Liebe Freunde, Unterstützer*innen und Interessierte,

der Tropensturm Eta hat auch in Honduras ein unbeschreibliches Ausmaß an Verwüstung vor allem durch Überschwemmungen hinterlassen. 1,6 Millionen Menschen sind betroffen, Tausende haben alles verloren: Ihr Dach über dem Kopf, Tiere, Ernte, Saatgut…

Bildquelle: MADJ/OFRANEH

Auch in den widerständigen Gemeinden und Organisationen im Norden des Landes, mit denen wir als Ökubüro und mit unseren Netzwerken HondurasDelegation und Red Europea de Solidaridad con Honduras (RESH) eng verbunden sind, ist die Situation katastrophal.

Wir möchten deshalb die Asamblea de luchadoras (Versammlung kämpferischer Frauen) unterstützen, in der sich Vertreterinnen nahezu aller Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, engagieren.
https://www.oeku-buero.de/nachricht-506/rebellisches-manifest-der-frauen-von-honduras.html
Die Frauen leisten mit ihren Netzwerken solidarische Nothilfe in ganz Honduras, besonders aber entlang der Nordküste, im Valle de Sula und im Aguán-Tal (Guapinol und weitere Gemeinden).

Wir senden Eure/Ihre Spenden zu diesem Zweck direkt an das landesweite Netzwerk von Menschenrechtsverteidiger*innen (Red Nacional de Defensoras de Derechos Humanos) in Honduras. Wir sind überzeugt, dass die Frauen, die wir gut kennen, die Unterstützung vor Ort am besten dorthin verteilen können, wo sie gerade gebraucht wird.


Spendenkonto:

Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Stadtsparkasse München
IBAN: DE65 7015 0000 0056 1762 58
SWIFT: SSKMDEMM
Zweck: Eta Honduras

Sofern wir Eure/Ihre Namen und Adresse haben, stellen wir Spendenquittungen aus. Unter 200 Euro genügt dem Finanzamt auch der Kontoauszug.

Crowdfunding für OFRANEH

Wer keine Spendenbescheinigung benötigt und gerne direkt an die afroindigene Organisation OFRANEH spenden möchte, dem/der empfehlen wir herzlichst die Crowdfunding-Aktion von OFRANEH Europa:

https://www.gofundme.com/f/solidarity-with-victims-of-etastorm-in-honduras

Sonntag, 8. November 2020

Hurrikan Eta hinterlässt Tote und schwere Schäden in Zentralamerika

 Von amerika21

Zerstörte Häuser und Straßen im Department Cortés

San Pedro Sula. In Honduras sind mehr als 1,6 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Tropensturms Eta betroffen. Bisher sind 34 Tote zu beklagen, dazu kommen Dutzende Vermisste, 20 zerstörte Brücken und 905 unterspülte Straßen. Auch Guatemala und Nicaragua wurden schwer getroffen.

Der Hurrikan der Kategorie 4 traf am Dienstag die Nordostküste Nicaraguas und bewegte sich landeinwärts in Richtung Honduras. Zwar schwächte er sich zu einem Tropensturm ab, dies minderte jedoch die Auswirkungen nicht, da der Sturm von extremen Niederschlägen begleitet war und alle Flüsse anstiegen. Durch die Wassermassen ist besonders der Norden von Honduras betroffen. Viele Menschen im Departamento Cortés harren auf ihren Dächern aus und bitten um Hilfe, die Straßen in den Wohnvierteln sind überflutet.

Donnerstag, 5. November 2020

Gewalt gegen Frauen in Honduras nimmt stark zu

 Von amerika21

Frauenorganisationen kämpfen auch gegen die 

Tegucigalpa. Neueste Zahlen belegen, dass die geschlechtsspezifische Gewalt in Honduras seit Jahren stetig ansteigt. Durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie nahmen häusliche Gewalt und Feminizide noch weiter zu. Der Staat unternehme weiterhin nichts, um dem entgegen zu wirken, so die Kritik.

Laut dem Observatorium der Nationalen Autonomen Universität von Honduras über die Gewalt (Observatorio de la Violencia de la Universidad Nacional Autónoma de Honduras, OV-UNAH) wurden zwischen Januar und August dieses Jahres 218 Frauen getötet, 138 von ihnen während dem nationalen Lockdown. Mit weiteren 27 Femiziden im September steigt der Durchschnitt auf einen Mord alle 26 Stunden.

Samstag, 17. Oktober 2020

EU-Abgeordnete reagieren auf erneuten Mord an Umweltschützer

Isabel Albaladejo, Repräsentantin des UN-Büros des
 Hochkommissars für Menschenrechte in Honduras, 
besuchte am 15. Oktober sieben der inhaftierten
 Umweltschützer von Guapinol im Gefängnis in 

Tocoa/Brüssel. Am Dienstagabend ist Arnold Joaquin Morazan in seinem Haus in der Gemeinde Guapinol im nördlichen Department Colon von Unbekannten ermordet worden. Morazan gehörte zu den Umweltverteidigern, die sich zusammen mit den Gemeinden friedlich gegen Tagebau und eine Eisenerzpelletieranlage des Unternehmens Inversiones Los Pinares der Geschäftsleute Lenir Perez und Ana Facusse wehren. Nationale und internationale Organisationen zeigten sich betroffen von der anhaltenden Gewalt in der Region und fordern eine umfassende Aufklärung des Mordes und eine Bestrafung der Schuldigen.

Die luxemburgische Europaabgeordnete Tilly Metz forderte eine unabhängige und internationale Untersuchung der Tat. Mehrere weitere Abgeordnete des EU-Parlaments schrieben einen offenen Brief an dessen Präsidenten, David Sassoli, und forderten ihn zu einer öffentlichen Erklärung zum Schutz der Umweltverteidiger von Guapinol auf. Erst am Montag wurden die Umweltschützer von Guapinol und die im März 2016 ermordete honduranische Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres zu den Finalisten des diesjährigen Sacharow-Preises des Europaparlaments nominiert.

Dienstag, 13. Oktober 2020

Globales Klima – lokale Kämpfe

Wie können lokale Strategien für Klimagerechtigkeit global verknüpft werden?



Klimagerechtigkeit ist ein globales Konzept, aber was bedeutet es konkret? Welche Herausforderungen bringt es für Deutschland und für den globalen Süden mit sich? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen?

Nach einführenden Inputs aus Süd- und Nordperspektive lernen wir konkrete Strategien des Widerstandes und Alternativen zum neoliberalen klimaschädlichen Wirtschaftsmodell am Beispiel der afro-indigenen Garífuna in Honduras kennen.

Als eine Strategie der Solidarität möchten wir unsere Solidaritätsreisen vorstellen und mit Euch diskutieren, wie wir durch Menschenrechtsbegleitung vor Ort und anschließende Öffentlichkeitsarbeit, lokale Umweltaktivist*innen vor Ort unterstützen können.

Das Seminar richtet sich zum einen an Menschen, die sich zu lokalen Klimakämpfen informieren und austauschen möchten.

Zum anderen richtet es sich an Personen, die Interesse an einer Solidaritätsreise nach Honduras im Sommer 2021 haben.

Zeit
30.10.2020, 16.30 -20.00 Uhr
31.10.2020, 10:00 – 18:00 Uhr
01.11.2020, 10:00 – 15:00 Uhr

Es können auch ausgewählte Teile als Online – Veranstaltung besucht werden.

Teilnahmegebühr für das gesamte Seminar inkl. Vollverpflegung: 10 EUR

Anmeldung bis: 23.10.2020 / steffi.wassermann@fdcl.org

Veranstalter: 
Hondurasdelegation

Samstag, 10. Oktober 2020

Buen viaje José Antonio Velasquez!

José Antonio Velasquez ist am 6. Oktober von uns gegangen.

Einige von uns durften den widerständigen und herausragenden Musiker im Sommer 2018 kennen lernen. Zusammen mit der honduranischen Sängerin Karla Lara war er vier Wochen in Deutschland unterwegs. Unter dem Titel 'Wir singen um zu kämpfen – Wir kämpfen um zu singen! Widerständische Musik aus Honduras' haben sie uns zusammen an vielen Orten begeistert. In ihrem Nachruf hat Erika Harzer diese Eindrücke ausführlich beschrieben. Zum Nachruf von Erika und Kalle

in Frankfurt. Foto: Erika Harzer     

 
 
 
Konzert mit Konstantin Wecker in München. Foto: Erika Harzer


 

 

 

 

 

 

 

 

Fusion Festival, Konzert Anarche. Foto: cadeho
 

Nachdem José Antonio Velasquez am 26. September einen Schlaganfall erlitten hat, verstarb er am 6.10. im Kreise seiner Familie im Krankenhaus - im Alter von 36 Jahren!

Unsere Solidarität mit der ganzen Familie und Karla Lara, die ihn auf diesem schweren Weg begleitete.




Sonntag, 4. Oktober 2020

Erneut wurde ein kritischer Journalist in Honduras getötet

 Von amerika21

Der ermordete Journalist Luis Almendáres
Tegucigalpa. Am Morgen des 28.September ist der Journalist Luis Almendáres an den Schussverletzungen im Universitätskrankenhaus in der Hauptstadt Tegucigalpa verstorben. Almendáres war am Vorabend in seinem Wohnort Mata de Caña im Landkreis Comayagua von Unbekannten auf einem Motorrad mehrmals angeschossen worden.

Der Anschlag wurde sofort bekannt, da der Journalist dies auf seinem persönlichen Facebook-Kanal live übertrug. In dem Mitschnitt ist zu hören, dass er angeschossen sei und um Hilfe bittet. Almendáres wurde zuerst im Krankenhaus in Comayagua versorgt und Montagmorgen in die Hauptstadt verlegt.

In den Tagen vor den tödlichen Schüssen berichtete er über eine Messerattacke auf eine Transgender-Frau. Seit 2017 hat die Organisation C-Libre, die sich für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzt, mehr als zehn Aggressionen gegen Almendáres dokumentiert, darunter rechtliche Maßnahmen durch Privatunternehmen und Beamte der Stadtverwaltung von Comayagua. Der kritische Journalist war früher Korrespondent von Radio Globo. Er nutzte für seine journalistische Arbeit in den letzten Jahren überwiegend Facebook, um auf Missstände in Comayagua aufmerksam zu machen.

Dagoberto Rodríguez, Präsident des Journalistenkollegiums Honduras, kündigte noch am Montag angesichts des Mordes und der Drohungen gegen Mitglieder den Rückzug aus dem Mechanismus zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern, Journalisten und juristischem Personal an. Seit 2019 habe man mehrmals staatliche Stellen ersucht, die Logistik sowie die personelle und finanzielle Ausstattung für seine Arbeit zu erhöhen, jedoch ohne positive Antwort. Der Schutzmechanismus wurde im Juli 2015 gegründet und soll u.a. polizeilichen Schutz und häusliche Videoüberwachung denjenigen bieten, die wegen ihrer Arbeit bedroht werden.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Honduras verurteilte den Mord an Almendáres und forderte die honduranischen Behörden zu einer "effektiven und umfassenden Untersuchung" des Falles auf.

Die Generalstaatsanwaltschaft gab unterdessen bekannt, sie habe zusammen mit der ermittelnden Polizei DPI in Comayagua neun Durchsuchungen durchgeführt. Weitere Informationen wurden nicht bekannt gegeben.

Almendáres ist im Jahr 2020 bereits der dritte ermordete Journalist, im Juli wurden German Gerardo Vallecillo und der Kameramann Jorge Posas in La Ceiba erschossen.

Seit 2001 wurden 87 Journalisten in Honduras getötet, laut C-Libre herrsche bei mehr als 90 Prozent dieser Fälle Straflosigkeit. Mit dem Militärputsch im Jahr 2009 hat sich die Sicherheitslage für Journalisten und Menschenrechtsverteidiger weiter verschlechtert

Mittwoch, 30. September 2020

Stahl für den globalen Norden – Knast für den globalen Süden?

Unmittelbar neben dem Dorf Guapinol in Honduras entsteht derzeit die größte Aufbereitungsanlage für Eisenerz in Zentralamerika. Die dort gewonnenen Pellets sollen in den Export hauptsächlich in Richtung USA und Europa gehen. Das Versprechen: „Verantwortlicher Bergbau“, Arbeitsplätze, soziale Projekte und wirtschaftlicher Aufschwung für die Region. Das Rohmaterial für die neue Anlage soll aus zwei Tagebauen in der Kernzone des Nationalparks Carlos Escaleras kommen. Die Anwohner*innen fürchten um das Wassereinzugsgebiet der Flüsse Guapinol und San Pedro. Sie sind sich sicher, dass die Konzessionen für die Tagebaue mitten in einem Naturschutzgebiet illegal erteilt wurden. Ihr Protest wird mit Diffamierung, Drohungen, gewaltsamen Attacken und mit Kriminalisierung beantwortet. Acht der Umweltschützer*innen sitzen seit über einem Jahr in Untersuchungshaft, fünf weiteren droht ebenfalls ein Prozess. 

Wir sprechen mit Juana Esquivel (Stiftung San Alonso Rodríguez und Gemeindekomittee von Tocoa) und einer Aktivistin aus Guapinol über die Ursachen und Folgen des Konfliktes, der exemplarisch für viele ähnliche Fälle in der Region steht, und diskutieren über notwendige Konsequenzen 

Mittwoch, 7.Oktober 2020 

19:00 – 20:30 Uhr 

Ort: Digital (Zoom-Konferenz) 

Sprache: Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche 

Anmeldung unter elsal@hotmail.com  (mit Namen, ggf. Organisation und ob Übersetzung benötigt wird, bis Montag, 5. Oktober 24 Uhr)

Wir schicken dann rechtzeitig einen link zur Konferenz. Eine Veranstaltung des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit e.V. in Kooperation mit dem Netzwerk HondurasDelegation, dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) und der Christlichen Initiative Romero (CIR)


Zu weiteren Infos

Mittwoch, 23. September 2020

* SAVE THE DATE * Seminar: Globales Klima – lokale Kämpfe

Wie können lokale Strategien für Klimagerechtigkeit global verknüpft werden? - Klimagerechtigkeit ist ein globales Konzept, aber was bedeutet es konkret? Welche Herausforderungen bringt es für Deutschland und für den globalen Süden mit sich? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen?

 

In Vallecito: Die Garifuna verteidigen ihr traditionelles Land. Quelle: Ocote Films
In Vallecito: Die Garífuna verteidigen ihr traditionielles Land. Quelle: Ocote Films



Nach einführenden Inputs aus Süd- und Nordperspektive lernen wir konkrete Strategien des Widerstandes und Alternativen zum neoliberalen klimaschädlichen Wirtschaftsmodell am Beispiel der afro-indigenen Garífuna in Honduras kennen.

Als eine Strategie der Solidarität möchten wir unsere Solidaritätsreisen vorstellen und mit Euch diskutieren, wie wir durch Menschenrechtsbegleitung vor Ort und anschließende Öffentlichkeitsarbeit, lokale Umweltaktivist*innen vor Ort unterstützen können.

 

Das Seminar richtet sich zum einen an Menschen, die sich zu lokalen Klimakämpfen informieren und austauschen möchten.

Zum anderen richtet es sich an Personen, die Interesse an einer Solidaritätsreise nach Honduras im Sommer 2021 haben.

Zeit
30.10.2020, 16.30 -20.00 Uhr
31.10.2020, 10:00 – 18:00 Uhr
01.11.2020, 10:00 – 15:00 Uhr

Ort: P58, Prinzenallee 58, 13359 Berlin
              ** Details folgen **

Es können auch ausgewählte Teile als Online – Veranstaltung besucht werden.

Teilnahmegebühr für das gesamte Seminar inkl. Vollverpflegung: 10 EUR

Anmeldung bis: 23.10.2020 / steffi.wassermann@fdcl.org

weitere Infos: 

https://www.fdcl.org/event/save-the-date-globales-klima-lokale-kaempfe/

 

 

Montag, 21. September 2020

Staat schweigt weiter über Verbleib der entführten Garífuna

 Von amerika21

"Lebend haben sie sie uns genommen, lebend wollen 
wir sie  wieder": Protest für die Rückkehr der 

Triunfo de la Cruz. Acht Wochen nach ihrem



gewaltsamen Verschwindenlassen durch Schwerbewaffnete, die Westen der Ermittlungspolizei DPI trugen, gibt es weiterhin keine Hinweise darauf, was mit drei Landrechts-Aktivisten und zwei weiteren Einwohnern der afroindigenen Garífuna-Gemeinde Triunfo de la Cruz in Honduras geschehen ist.

Nach zwei Monaten habe noch keine staatliche Institution Auskunft darüber geben können was passiert sei, sagte der Jesuitenpater Ismael Moreno, genannt Melo. "Sie sind nicht in der Lage irgendwie mitzuteilen, welche Ermittlungen angestellt wurden, um herauszufinden, wo die Garífuna sind. Nach zwei Monaten bewahren sie immer noch Stillschweigen über die abscheuliche Tat. Daraus schließen wir, dass der Staat selbst in hohem Maße dafür verantwortlich ist, was passiert ist, was daraus wurde und dass bisher alles straflos bleibt."

Familienangehörige, Gemeinden, Garífuna- und Menschenrechtsorganisationen weltweit fordern weiter Aufklärung des Verbrechens, Bestrafung der Täter und Schutz für die afroindigenen Garifuna-Gemeinden an der honduranischen Karibikküste.

Miriam Miranda, Koordinatorin von Ofraneh, betonte zuletzt immer wieder, dass das gewaltsame Verschwindenlassen, ebenso wie mehrere Morde an Garifuna-Menschenrechtsverteidigern, die vorausgingen, in einer Situation passiert seien, in der die traditionellen Garífuna-Gemeinden verschiedenen Projekten einheimischer und ausländischer Investoren im Wege stünden. Dazu gehörten "normale" Tourismusprojekte ebenso wie die Zede (Sonderzonen für Beschäftigung und ökonomische Entwicklung), für die sich der Staat besondere Rechte zur Enteignung gesichert hat, um die Gebiete dann Investoren zu überlassen, die extraterritoriale Privatstädte aus ihnen machen.

Der Kontext der Gewalttaten, so Miranda gegenüber dem Solidaritäts-Netzwerk HondurasDelegation, ist "eine Auseinandersetzung darüber, wer die Territorien kontrolliert." Die Gemeinden Triunfo de la Cruz und Punta Piedra fordern ihre vom interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshof (CIDH) bestätigten Landrechte ein und verlangen eine rechtsstaatliche Antwort auf das gewaltsame Verschwindenlassen der fünf Männer aus Triunfo de la Cruz.

Polizeisprecher Jair Meza hatte am 9. September betont, es gebe Fortschritte bei den Ermittlungen und man warte auf Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Täter. Bei dem Fall handle es sich nicht um eine Geiselnahme, so Meza, sondern um eine Entführung und es sei "bis dato keinerlei Rettungsaktion angefordert" worden.

Sowohl der CIDH als auch der UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen hatten den honduranischen Staat mit großer Dringlichkeit aufgefordert, nach Albert Snaider Centeno, Milton Joel Martínez Álvarez, Suami Aparicio Mejía García, Gerardo Misael Trochez Calix zu suchen, das Verbrechen aufzuklären und die betroffenen Gemeinden zu schützen.

Die staatlichen Berichte zu den gesetzten Fristen Ende August und Anfang September sind nicht öffentlich bekannt; dem Vernehmen nach fielen sie dürftig und unbefriedigend aus. Aus einer Resolution des Gerichtshofes vom 2. September ging hervor, dass der honduranische Staat in seiner Antwort jede eigene Beteiligung an der Tat von sich wies und keinerlei Hinweise auf den Verbleib der Verschleppten gab.

Die nächste Frist dafür wurde nun für den 28. September 2020 festgesetzt.

 

Mittwoch, 2. September 2020

30.August: Internationaler Tag der Opfer des Verschwindenlassens

Ökumenisches Büro fordert Aufklärung des Verbrechens an honduranischen Garifuna, die vor 43 Tagen von Maskierten in Polizeiwesten gewaltsam verschleppt wurden

 


MÜNCHEN (29.8.2020). Fünf Männer, darunter der junge Gemeinderatsvorsitzende Sneider Centeno und zwei weitere Landrechtsaktivisten wurden am frühen Morgen des 18.Juli 2020 in der honduranischen Karibikgemeinde Triunfo de la Cruz von Schwerbewaffneten verschleppt. Die Täter kamen während der absoluten Ausgangsperre gegen 5 Uhr mit mehreren Fahrzeugen in die Gemeinde afrohonduranischer Garífuna. Sie trugen Sturmhauben und Polizeiwesten, suchten gezielt nach bestimmten Personen und verschleppten diejenigen, die sie finden konnten. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte verurteilte die Aktion als gewaltsames Verschwindenlassen - ein Staatsverbrechen, das nicht verjährt. Vereinte Nationen und interamerikanische Menschenrechtskommission forderten den honduranischen Staat auf, umfassend und unparteilich nach den Entführten zu suchen, das Verbrechen aufzuklären, die Angehörigen einzubeziehen und die Sicherheit der Bewohner*innen von Triunfo de la Cruz zu gewährleisten. Bisher wurde nach Aussage der Betroffenen nichts davon umgesetzt. Miriam Miranda, Koordinatorin der Garífuna-Organisation OFRANEH: „Der honduranische Staat zeigt einmal mehr seine Verachtung für die Garífuna, indem er irrelevante und sinnlose Informationen präsentiert.“ Die Entführten blieben bis dato verschwunden; gegen die Gemeinde und OFRANEH läuft eine Hetzkampagne.

„Es ist kein Zufall, dass mit den Garífuna-Aktivisten aus Triunfo de la Cruz gezielt Verteidiger von Territorien und Landrechten im Stil der Todesschwadronen verschleppt wurden. Dadurch soll eine ganze Community in Angst und Schrecken versetzt und von der Ungewissheit zermürbt werden“, betont Andrea Lammers, Honduras-Referentin des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit: „Fischer, die um ihren Zugang zum Strand fürchten, wenn dort Tourismus-Ressorts errichtet werden, junge Leute wie Sneider Centeno, die sich als ehrenamtliche Gemeinderäte engagieren und gegen das Abbrennen von Mangrovenwäldern zugunsten von Ölmpalmplantagen protestieren, stören. Sie stören Investor*innen, die es auf die honduranische Karibikküste abgesehen haben. Von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie gewaltsamem Verschwindenlassen profitieren letztlich honduranische und ausländische Unternehmen. Die Verquickung von organisiertem Verbrechen und staatlichen Institutionen ist in diesem Zusammenhang nicht hinderlich, sondern für diese Wirtschaftsinteressen durchaus funktional. Sie können auf Straflosigkeit setzen und müssen sich selbst die Hände nicht schmutzig machen.“

Zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens solidarisiert sich das Ökumenische Büro mit den Forderungen der Garífuna und ihrer Organisation OFRANEH:

- Snider Centeno, Suami Mejía, Milton Martínez, Gerardo Róchez und Junior Juarez müssen lebend zurückgebracht werden.

- Das Verbrechen an ihnen muss umfassend und unabhängig unter Ausschluss der Kriminalpolizei DPI, deren Westen die Entführer trugen, untersucht werden.

- Die Urteile des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2015 zu den Landrechten der Garífuna in Triunfo de la Cruz und Punta Piedra müssen endlich umgesetzt werden.

- Alle Versuche, Garífuna-Gemeinden zu vertreiben, die Repression gegen sie, rassistische Diskriminierung, Diffamierung, Kriminalisierung und Angriffe gegen die Gemeinden und ihre Organisationen müssen gestoppt werden.

 

Donnerstag, 27. August 2020

Urgent Action for the Garífuna Disappeared (englisch/spanisch)

Das Netzwerk Honduras Solidarity unterstützt OFRANEH (Organización Fraternal Negra Hondureña) und die Garifuna-Gemeinden mit einer einwöchigen E-Mail-Aktion. 

Gefordert wird die  Rückkehr der gewaltsam verschwundenen Garifuna-Aktivisten, die Einhaltung des Urteils des Interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshofs zugunsten der Garifuna-Gemeinden und ein Ende der Gewalt- und Terrorkampagne zur Vertreibung die Gemeinden. 

*HIER KLICKEN* , um an der Aktion teilzunehmen und E-Mails an den honduranischen Generalstaatsanwalt, Staatssekretär/Stabschef und die Ministerin für Menschenrechte zu schicken, mit Kopien an die Botschafter der USA und Kanadas. 

Es ist möglich, die E-Mails zu lesen, bevor sie versendet werden. 

Bitte weiter verbreiten! 


Montag, 24. August 2020

Kommt Bewegung in den Prozess im Mordfall Berta Cáceres?

Vorverhandlung gegen Ex-Geschäftsführer der Desa, jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Weitere Verzögerungen könnten zu seiner Freilassung führen

Sonntag, 23. August 2020

Keine Spur der entführten Menschenrechtsverteidiger

 Von amerika21

Mitglieder der Garífunaorganisation Ofraneh protestierten 
vor dem Sitz der ermittelnden Polizei in San Pedro Sula

Triunfo de la Cruz. Nach mehr als einem Monat des gewaltsamen Verschwindens der fünf Garífuna-Aktivisten Alberth Sneider Centeno, Milton Martínez Álvarez, Suami Mejía García, Gerardo Róchez Cálix und Junior Rafael Juárez Mejía ist noch kein brauchbarer Hinweis auf deren Verbleib gefunden worden.

Mitglieder der Garífunaorganisation Ofraneh protestierten am Freitag vor dem Sitz der ermittelnden Polizei (DPI) in San Pedro Sula. Sie fordern die Entführten lebend zurück, drängen auf Ermittlungen und den Respekt ihrer angestammten Territorien.

Gegenüber den honduranischen Medien äußerte der Polizeisprecher Rommel Martínez, dass es in dem Fall "ermutigende" Entwicklungen gebe, die jedoch noch nicht veröffentlicht werden können. Eine Ermittlungseinheit bestehend aus verschiedenen honduranischen Polizeikräften und der internationalen Polizei (Interpol) werde in dem Fall von der US-Bundespolizei FBI beraten.

Mittwoch, 19. August 2020

Politische Justiz in Honduras: Gericht entscheidet gegen Umweltaktivisten

Acht Umweltschützer bleiben in Untersuchungshaft. Weiteren fünf Aktivisten droht nun ebenfalls Gefängnis und Anklage

Samstag, 15. August 2020

WEG MIT INGELSA! - Brief an die Interamerikanische Entwicklungsbank

Im Landkreis Arizona soll durch das Unternehmen INGELSA ein illegales Wasserkraftwerk errichtet werden. Die betroffene Bevölkerung hat sich mehrheitlich gegen dieses Projekt ausgesprochen.

Unter diesem link finden Sie den Originaltext des Briefes  - Sie können den Brief an die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) unterstützen und unterzeichnen!

Übersetzung: HondurasDelegation

Wasser ist ein Recht. Keine Ware. Jilamito widersteht. Foto: MADJ



San Pedro Sula, Cortés, Juli 2020


Sehr geehrte Damen und Herren,

der Interamerikanischen Entwicklungsbank/ IDB

der Internationalen Entwicklungsfinanzierungs-Corporation/DFC,

und der Monkey Forest Consulting

wir grüßen Sie seitens der „Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit“ (MADJ), einer sozialen und politischen Organisation in Honduras, in der sich verschiedene ländliche, städtische und indigene Gemeinden organisieren. Männer und Frauen, die sich für Würde und Gerechtigkeit, den Kampf gegen Korruption und Straflosigkeit, die Verteidigung von natürlichen Gemeingütern, Menschenrechte und die Rechte der indigenen Völker einsetzen.

Samstag, 8. August 2020

Familien in Honduras hungern - Spendenaufruf Naturfreunde Berlin

Haus in San Franzisco de Locomapa Foto:MADJ
Seit Mitte März besteht aufgrund der Corona-Pandemie in Honduras der Ausnahmezustand. Viele Menschen leiden Hunger, da sie nicht mehr ihren Erwerb nachgehen können. Seit mehreren Monaten verteilt das Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia (MADJ) Lebensmittel an die ärmsten Haushalte. Mit 30 Euro Spende kann ein Haushalt mit sieben Mitgliedern einen Monat überleben. 
Ihr könnt das MADJ direkt bei ihrer wichtigen Arbeit für die Menschen in Honduras unterstützen:

Mit einer Spende von 30 Euro kann MADJ einen Haushalt mit sieben Mitgliedern eine Lebensmittelration für einen Monat bringen.
Mit einer Spende von 100 Euro kann MADJ fünf Haushalte mit drei Mitgliedern Lebensmittelrationen für einen Monat bringen.

Donnerstag, 6. August 2020

Kollektive Versorgung

INTERVIEW MIT DER AKTIVISTIN MIRIAM MIRANDA ÜBER SELBSTORGANISIERTE GESUNDHEITSZENTREN IN DEN GARÍFUNA-GEMEINDEN IN HONDURAS

Weil die staatliche Gesundheitsversorgung in Honduras nicht funktioniert, haben sich die Garífuna-Gemeinden kollektiv organisiert und ein eigenes System aufgebaut, um der Pandemie zu begegnen. Die LN sprachen mit Miriam Miranda, Koordinatorin der Garífuna-Basisorganisation OFRANEH, die den Prozess  mit angestoßen hat. Sie berichtet, welche Strategien die Gemeinden zu ihrem Schutz entwickelt haben und wie diese durch organisierte Kriminalität und staatliche Maßnahmen bedroht werden.


Miriam Miranda (Foto: Rel-UITA Regional Latinoamericana via Flickr, CC BY 2.0)


MIRIAM MIRANDA
ist Koordinatorin der Organización Fraternal Negra Hondureña (OFRANEH), die sich seit 30 Jahren für die Rechte der Garífuna in Honduras einsetzt. Gemeinsam mit ihrer Organisation engagiert sie sich gegen Landraub und Menschenrechtsverletzungen, von denen die afroindigenen Garífuna betroffen sind. Die meisten Garífuna leben in einer der 48 Gemeinden an der Karibikküste. Doch das Territorium der Garífuna ist stark umkämpft und wird sowohl durch Gruppen der organisierten Kriminalität bedroht als auch durch touristische Großprojekte, Bergbauvorhaben sowie die neoliberalen Pläne der Regierung, Sonderwirtschaftszonen einzurichten. Allein 2019 wurden 17 Garífuna in Honduras ermordet, darunter vor allem Menschenrechtsverteidiger*innen und Umweltaktivist*innen (siehe LN 548).

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Samstag, 1. August 2020

Steht hinter dem Verschwinden von Personen in Honduras ein System?



Angehörige von Ofraneh protestieren gegen das gewaltsame
Verschwindenlassen, Quelle: TSUR
Triunfo de la Cruz. Zwei Wochen nach dem gewaltsamen Verschwinden von Alberth Sneider Centeno, Milton Martínez Álvarez, Suami Mejía García, Gerardo Róchez Cálix und Junior Rafael Juárez Mejía aus Triunfo de la Cruz fehlt von den Männern weiter jede Spur. Der Vorfall ereignete sich nahe einer an der Karibikküste von Honduras gelegenen Garífuna-Gemeinde. Die Garífuna sind Nachfahren westafrikanischer Versklavter und Arawak-Indigener.