Donnerstag, 31. Januar 2019

Proteste und Repression in Honduras am Jahrestag der Amtseinführung von Hernández

Landesweit gab es Protestaktionen und Straßenblockaden gegen die aktuelle Regierung
Tegucigalpa. Am vergangenen Sonntag ist es in Honduras landesweit zu Protestaktionen und
Straßen-blockaden gegen die aktuelle Regierung unter Führung von Präsident Juan Orlando Hernández (JOH) gekommen. Er hatte vor einem Jahr eine zweite Amtszeit angetreten ‒ nach Auffassung großer Teile der Bevölkerung verfassungswidrig* und nach massivem Wahlbetrug.


Montag, 28. Januar 2019

Weitere Karawane von Migranten aus Mittelamerika in Richtung USA

San Pedro Sula, Honduras. Von Honduras aus hat sich vor einigen Tagen erneut eine Karawane von Migranten zu Fuß auf den Weg in die Vereinigten Staaten gemacht. Die Gruppe, zu der in sozialen Netzwerken aufgerufen wurde, fiel mit circa 1.500 Personen wesentlich geringer als erwartet aus. Aufgrund von Befürchtung von Repressalien von Seiten der honduranischen Autoritäten zogen circa 500 Personen bereits am 14. Januar aus der honduranischen Stadt San Pedro Sula in Richtung des guatemaltekischen Grenzübergangs Aguas Calientes los. Die honduranische Regierung reagierte auf die erneute Karawane unter anderem mit der Androhung von Gefängnisstrafen zwischen zwei und drei Jahren für Eltern die ihre minderjährigen Kinder ohne die vorgeschriebenen Dokumente außer Landes zu bringen versuchen.

Im Gegensatz zu den repressiven Reaktionen auf die Karawane im Oktober reagierten guatemaltekische und mexikanische Behörden dieses Mal mit einer anderen Strategie. So waren zum einen die Grenzen zugänglich und konnten passiert werden. Zum anderen wurde von mexikanischer Seite die Ausstellung humanitärer Visa zugesichert, welche einen geregelten und legalen Eintritt in Mexiko und eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für ein Jahr garantieren.

Aktuell befinden sich laut Menschenrechtsorganisationen circa 7.000 Personen an der südmexikanischen Grenze Ciudad Hidalgo bei Tapachula, um auf die Ausstellung eines Visums zu warten. Mehrere Gruppen von Personen, die bereits ein Visum erhalten haben oder sich nicht den Antragsformalitäten unterziehen wollten, befindet sich in Mexiko auf dem Weg in Richtung Norden.

Der Strom von Migranten, in der Mehrheit aus Honduras, reist damit nicht ab. Im Oktober sorgte eine Karawane von tausenden von Migranten für internationale Aufmerksamkeit. Die massive Migration ist jedoch kein neues Phänomen, täglich reisen aus Honduras im Durchschnitt 300 Personen aus. Die Organisation in Karawanen soll die Reise sicherer machen und hat das Ausmaß der massiven Migration erst sichtbar gemacht.

Sonntag, 13. Januar 2019

Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haftstrafen im Mordfall Berta Cáceres

Plakat in Tegucigalpa am Morgen des Schuldspruches Quelle: Copinh
Tegucigalpa. Am vergangenen Donnerstag hat die honduranische Generalstaatsanwaltschaft
lebenslange Haftstrafen für sieben verurteilte Täter im Fall der ermordeten Umweltaktivistin Berta Cáceres beantragt. Diese waren bereits am 29. November verurteilt worden.

Das Gericht werde über das Strafmaß informieren, sobald die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofs über die eingelegten Rechtsmittel entschieden hat. Generalstaatsanwalt Oscar Fernando Chinchilla lobte das multidisziplinäre Team, das in einer "Rekordzeit" alle technischen und wissenschaftlichen Beweise zusammengetragen habe. Dem widerspricht jedoch, dass den Hinweisen gegen die Auftraggeber des Mordes, unter anderem im Bericht der unabhängigen internationalen Expertengruppe Gaipe, nach mehr als 34 Monaten des Mordes offenbar nicht nachgegangen wird.


Mittwoch, 9. Januar 2019

Migrantenkarawane: Abschiebungen aus den USA, Jobs in Mexiko

Während kurz nach Jahresbeginn knapp 100 Honduraner aus den
San Pedro Sula. Der erste Abschiebungsflug des Jahres hat mit 99 Honduranern an Bord am 2. Januar den Flughafen von San Pedro Sula erreicht. Dort wurden die Deportierten im Zentrum für Rückkehrer betreut. In den USA zieht Präsident Donald Trump somit weiterhin eine harte Linie gegenüber den Migranten durch: Bis November des vergangenen Jahres verzeichneten die Behörden die Abschiebung von über 74.000 Menschen aus den USA nach Honduras, das entspricht einer Steigerung von 38,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2019 wird diese Praxis offensichtlich fortgesetzt.


Montag, 7. Januar 2019

Mexiko verlangt von USA Aufklärung über Einsatz von Tränengas gegen Migranten

Mexiko-Stadt. Die mexikanische Regierung hat von der Regierung der USA eine Erklärung über den Einsatz von Tränengas gegen Migranten aus Zentralamerika erbeten. Am 25. November 2018 und am 1. Januar dieses Jahres hatte die nordamerikanische Grenz-polizei Tränengasgranaten gegen Geflüchtete geschossen, als diese von mexikanischem Territorium aus versuchten, die Grenze zu überschreiten.

In der Gruppe waren Frauen und Männer, aber auch kleine Kinder und Jugendliche. Die Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador betonte, es gehe darum "sich der Problematik der Flüchtlinge aus Zentralamerika anzunehmen und durch die Anerkennung der Ursachen und der gemeinsamen Verantwortlichkeit eine bilaterale Losung zu finden", heißt es in dem Kommuniqué des Außenministeriums.


Mittwoch, 2. Januar 2019

34 Monate seit der Ermordung von Berta Cáceres

Berta Cáceres: Fußmarsch für Würde und Souveränität, PASO A PASO HONDURAS. Tegucigalpa 5. März 2013

"...wir haben die Gewalt gegen Frauen und die ansteigenden Frauenmorde statt. Es reicht mit der gerichtlichen Gleichgültigkeit, institutionalisierter Misogynie und Straflosigkeit, wir fordern die Achtung der Menschenrechte, der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und sexuellen Rechte aller..."



#FaltanLosAtala
#CapturaALosAutoresIntelectuales
#BertaCaceres


Bis zu 15.000 Migranten sammeln sich in Honduras für neuen Marsch in die USA

Unter den Geflüchteten aus Honduras, El Salvador und Guatemala sind
zahlreiche Frauen und Kinder Quelle: Marie-Pia Rieublanc, Isaac Guzmán
Tegucigalpa. In Honduras sammelt sich eine neue Großgruppe von Migranten, die sich gemeinsam auf den Weg in die USA machen wollen. Nach Berichten lokaler Medien sollen es bis zu 15.000 Menschen sein. "Es heißt, dass sie noch größer und stärker ist als die letzte Karawane", sagte Irma Garrido, Mitglied der Migranteninitiative Reactiva Tijuana Foundation. Unterdessen campieren Tausende mittelamerikanischer Auswanderer aus einer Gruppe, die Honduras im Oktober verlassen hat, an der Grenze zwischen den USA und Mexiko im nordmexikanischen Tijuana. Dort warten sie in einem langen Asylprozess auf eine mögliche, in den meisten Fällen aber wohl unwahrscheinliche Einreise in die Vereinigten Staaten.