Donnerstag, 28. März 2019

Gratulation zur Verleihung Bremer Solidaritätspreis an das MADJ

Victor Antonio Fernández Guzman und Martin Fernández Guzman, zwei Brüder und Menschenrechtsanwälte aus Honduras, werden auf Beschluss des Senats der Freien Hansestadt Bremen im Januar mit dem 16. Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet. Damit folgt der Senat dem Vorschlag des Kuratoriums Bremer Solidaritätspreis.
Geehrt werden sollen mit dem 16. Bremer Solidaritätspreis zivilgesellschaftliche Initiativen, die in ihrer Arbeit den Gefahren des "Shrinking Space" ausgesetzt sind. Und die sich mit ihrer Arbeit der Einschränkung und Unterdrückung der Zivilgesellschaft entgegenstellen. Shrinking Space bedeutet die zunehmende Bedrohung von Grundrechten wie der Versammlungs-, Meinungs- und Vereinigungsfreiheit sowie die damit einhergehende Einschränkung zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume ...
Mehr zum Preis

Wir gratulieren!!!




Veranstaltungshinweis:
4. April: „Rechtsmittel nutzen und lokale Initiativen stärken“ (Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung)

Freitag, 15. März 2019

Unmenschliche Bedingungen für Frauen als Hausangestellte in Honduras

Das Netzwerk der Hausangestellten will der Arbeit Würde geben 
Tegucigalpa, Honduras. Übermäßig viel Arbeit, niedrige Entlohnung, schlechte Behandlung, Diskriminierung, das Fehlen von Arbeitsrechten und mangelnde Bildungs-möglichkeiten – das sind die Hauptprobleme von mehrheitlich Frauen, die in Honduras als Hausangestellte arbeiten.

Nacha (Putzi), muchacha (Mädchen), criada (Magd), gata (Katze) und sirvienta (Dienerin) sind einige der abfälligen und diskriminierenden Bezeichnungen, mit denen Tag für Tag tausende Frauen belegt werden, die mit ihrer Arbeit bei wohlhabenden Familien zur Volkswirtschaft beitragen. "Wir sind niemals Dienerinnen, sondern immer Hausangestellte gewesen", erklärt mit Stolz Gabriela Pineda, Dienstangestellte und Mitglied der Politischen Kommission des Netzwerks der Hausangestellten in einem Interview mit der Zeitung La Prensa. "Die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, sind unmenschlich, wir genießen keinerlei Schutz", fährt die junge Frau fort.

Donnerstag, 14. März 2019

Die Frauen entscheiden

Aktuelle Landkonflikte in honduranischen Garífuna-Gemeinden erfordern neue Organisierungsformen. 

Von Rita Trautmann und Steffi Wassermann 
erschienen in Südlink Nr. 187

Garífuna-Siedlung Guadalupe, Foto: Rita Trautmann
Als Nachfahren der karibischen Arawak-Indigenen und afrikanischer Versklavter leben die Garífuna vor allem an der Karibikküste von Honduras. In vielen Gemeinden sind sie von Vertreibung bedroht, weil Investor*innen touristische Luxusressorts errichten oder Häfen ausbauen. Doch Aktivist*innen leisten Widerstand und eignen sich Land wieder an. So manches traditionelle Rollenbild wird dabei entsorgt.




Dienstag, 12. März 2019

Freispruch für Umweltaktivisten in Honduras

 von Sascha Jablonski in amerika21

Anwaltsteam und Menschenrechtsaktivisten am Tag des Freispruches
Foto Edy Tábora
Tocoa. Nach monatelangen Gerichtsverfahren hat am 4. März der Richter Víctor Méndez entschieden, dass die Vorwürfe gegen die zwölf honduranischen Umwelt-aktivisten aus Guapinol nicht haltbar sind. Sie hatten sich gegen die Zerstörung der Region durch den Bergbau engagiert. Der Richter ordnete die umgehende Freilassung an.

Montag, 11. März 2019

Rolle der Frauen im territorialen Widerstand in Honduras


von Daniela Dreißig erschienen in amerika21

Tegucigalpa. Frauenorganisationen riefen für den 8. März zu Kundgebungen und Aktionen auf. Vor der Generalstaatsanwaltschaft in Tegucigalpa versammelten sich Frauen, um auf die hohe Femizidrate und deren Straflosigkeit aufmerksam zu machen. Der Campus der Nationalen Autonomen Universität Honduras in Tegucigalpa wurde von Studentinnen und Mitarbeiterinnen der Universität besetzt. Sie machten auf die sexuelle Belästigung und Gewalt innerhalb des Bildungssystems aufmerksam. Sie forderten die Einführung des Notfall-Antikonzeptivums (der "Pille danach") und der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Aus der nördlichen Industriestadt San Pedro Sula wurde berichtet, dass Mitglieder der bewaffneten Streitkräfte gegen Frauen und Mädchen, die sich vor dem Gerichtsgebäude versammelten, handgreiflich wurden und sie mit Waffen bedrohten.


Das Gedenken an Berta Cáceres ist auch am Weltfrauentag in Honduras spürbar Foto: COPINH

Laut einem Bericht der Nationalen Stelle zur Beobachtung der Gewalt der Universität (UNAH) wurden allein im Jahr 2018 380 Frauen ermordet. Mehr als 90 Prozent aller Frauenmorde bleiben in absoluter Straflosigkeit. Gewalt gegen Frauen ist unter anderem Folge von wirtschaftlicher Ungleichheit, Armut, Korruption, Militarisierung und den fest verankerten Strukturen des organisierten Verbrechens und der Drogenkriminalität in der honduranischen Gesellschaft.

„Rechtsmittel nutzen und lokale Initiativen stärken“


Wie Anwälte aus Honduras Basisgruppen in ländlichen Gemeinden unterstützen


Eine Veranstaltung mit den beiden Preisträgern des 16. Solidaritätspreises der Stadt Bremen – Victor und Martín Fernández Guzman

Foto: Darwin Alachan

Seit dem Putsch von 2009 betreibt die rechts-konservative Regierung in Honduras einen Ausverkauf des Landes. Über 30% des Territoriums sind per Konzessionen an Unternehmen vergeben – auf Kosten indigener und ländlicher Gemeinden. Die betroffene Bevölkerung setzt sich gegen ihre Enteignung und die drohende Umweltzerstörung zur Wehr und wird vom Staat bedroht, kriminalisiert und Aktivist*innen werden ermordet. In einem korrupten Justizsystem finden diese Gemeinden oft kein Gehör.

Victor und Martín Fernández Guzman sind Anwälte und haben gemeinsam mit anderen Jurist*innen die "Breite Bewegung für Würde und Gerechtigkeit" (Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia – MADJ) gegründet. Die MADJ unterstützt seit mehr als zehn Jahren diese Gemeinden im Widerstand zum einen durch juristische Beratung, zum anderen durch den Aufbau und die Fortbildung von Basisgruppen in den Gemeinden. In der Veranstaltung berichten die beiden Anwälte über ihre Arbeit im Kontext der aktuellen politischen Situation. An konkreten Beispielen erläutern sie, wie ihre Organisation den Kampf der Gemeinden gegen Bergbau- und Energiegewinnungsprojekte unterstützt, wie sie Rechtsmittel nutzen und vor welchen Herausforderungen sie in einem nicht funktionierenden honduranischen Justizsystem stehen.



Referenten:
Martín Fernández Guzman, Anwalt und Generalkoordinator der MADJ.
Victor Fernández Guzman, Anwalt und politischer Koordinator der MADJ. Seit der Ermordung von Berta Cáceres (Koordinatorin der indigenen Organisation COPINH) gehört er zum Anwaltsteam der Nebenklage.

Moderation: Erika Harzer

Die Veranstaltung findet am 4. April 2019, 19:00 Uhr im Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Sebastianstr. 21, 10179 Berlin statt.

Die Veranstaltung findet in spanischer Sprache mit Konsekutiv-Übersetzung statt.

Veranstalter: Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V., HondurasDelegation, CADEHO

Zur Anmeldung

                                 



„Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin“







Sonntag, 10. März 2019

Land, Leute, Lucha

Kämpfe um Land und Selbstbestimmung in Zentralamerika

Zentralamerika-Tagung in Bad Boll vom 22. - 24. März 2019 in Bad Boll

Foto: Kathrin Zeiske
Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen schreitet in Zentralamerika voran. Bergbau, Wasserkraft und Monokulturen gefährden Naturräume und die Lebensgrundlagen der betroffenen Gemeinden.

Mit Gästen aus Zentralamerika wollen wir uns austauschen und folgende Themen diskutieren: Wie können Konflikte bearbeitet und Staaten, Unternehmen und Banken in die Pflicht genommen werden? Wie können die Selbstbestimmungsrechte von betroffenen Gemeinden gewährleistet werden? Welche Rolle kommt der solidarischen Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa bei der Unterstützung der sozialen Bewegungen zu?

Zur Anmeldung, Programm und Wegbeschreibung

Freitag, 8. März 2019

Feature: Mittelamerikanische Musikerinnen wehren sich gegen den Machismo

Feature von Erika Harzer zum Internationalen Frauentag 2019

Blöde Anmache, begrapschen, sexuelle Übergriffe: Gewalterfahrungen gehören für viele Frauen in Mittelamerika zum Alltag. In Honduras und Guatemala haben sich zwei Sängerinnen mit Musik gegen Machismo einen Namen gemacht. Im Privaten wie in der Politik gilt frauenverachtende Politik und sexualisierte Gewalt oft als "normal". Doch immer mehr Frauen organisieren und wehren sich. Darunter Künstlerinnen, die auf der Bühne mit ihrer Musik Widerstand proben. Engagiert, humorvoll, mitreißend. Erika Harzer trifft Sängerinnen verschiedener Generationen und spricht mit Betroffenen von erlebter (Machismo-) Gewalt.

Feature hören


Dienstag, 5. März 2019

Aufruf des Red Nacional de Defensoras de DDHH en Honduras

Einschüchterungsversuch und Belästigung durch die Justiz, gegen Miriam Miranda, Koordinatorin von OFRANEH #AlertaDefensoras



Sonntag, 3. März 2019

Mitteilung des Bloque Latinoamericano zum 3. Jahrestag der Ermordung von Berta Cáceres


Berlin, den 03. März 2019

Genossinnen und Genossen,
Berta Cáceres reiht sich ein in die lange Liste von Anführerinnen und Anführer von Gemeinschaften und ihren Kämpfen, die in den letzten Jahren ermordet wurden; eine Liste die zuletzt in ganz Lateinamerika stark zugenommen hat.

Berta ist für den Kampf gegen den neoliberalen Extraktivismus gestorben, welcher nicht nur gesamte Ökosysteme zerstört, sondern auch unmittelbar das Leben der indigenen Lenca Gemeinschaften in Honduras und El Salvador bedroht. Seit dem Militärputsch im Jahr 2009 findet unter der diktatorischen Regierung von Porfirio Lobo und Juan Orlando Hernández eine verstärkte Übergabe von Konzessionen für die Implementierung von Wasserkraftprojekte statt. Das bedeutet die Vertreibung ganzer Gemeinden und die Privatisierung von gemeinschaftlichem Land und Ressourcen. Wie überall an der Region haben Staat und Kapital diejenigen, die wie Berta für die Verteidigung der Völker und des Territoriums gekämpft haben, durchlöchert.


Kommuniqué zum Gedenken an Berta Cáceres

Kundgebung vom 3.3.2019 in Berlin


„Yo volveré y seré millones“ In Gedenken an Berta Cáceres und an alle ermordeten Menschenrechts-verteidiger*innen weltweit Sonntag, den 3. März 2019



Heute vor drei Jahren drangen bewaffnete Männer in das Haus von Berta Cáceres ein und erschossen sie. Der mexikanische Umweltschützer Gustavo Castro wurde bei dem Angriff angeschossen. Das Motiv für die Tat: Berta hatte die Flüsse, Territorien und Rechte der indigenen Bevölkerung verteidigt. „Berta ist nicht gestorben – sie hat sich vervielfältigt“ - In Erinnerung an Berta Cáceres und Hunderte ermordeter Aktivist*innen sozialer Bewegungen.