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Am 5. Juli ist der prominente Menschenrechtler Donny Reyes, der sich
für die Rechte sexueller Minderheiten engagiert, von einem bewaffneten
Mann auf einem Motorrad bedroht worden. Ihm gelang die Flucht, doch er
ist weiter in Lebensgefahr. Ungeachtet entsprechender Anordnungen der
Interamerikanischen Menschenrechtskommission haben die Behörden Donny
Reyes keinerlei Schutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt.
Donny Reyes ist Koordinator der Organisation Rainbow Association, die
sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transgendern (engl.
lesbian, gay, bisexual and transgender - LGBT) einsetzt. Am Morgen des
5. Juli verließ Donny Reyes seine Wohnung, um sich zu seinem
Arbeitsplatz zu begeben. Dabei bemerkte er einen Mann auf einem
Motorrad, der an einer Straßenecke nahe seines Hauses geparkt hatte. Als
Donny Reyes losfuhr, folgte der Mann ihm. Aus Furcht um seine
Sicherheit beschleunigte Donny Reyes und fuhr zum Hintereingang seines
Hauses, um in das Gebäude zurückzukehren.
Als nach einer Stunde keine Anzeichen mehr darauf hindeuteten, dass
sich der Mann in der Nähe des Hauses befand, begab sich Donny Reyes
erneut auf den Weg zu den Büroräumen von Rainbow Association. Als er
sich seinem Ziel näherte, erschien der Mann auf dem Motorrad ein
weiteres Mal. Er fuhr neben Donny Reyes her und starrte ihn an, als er
sein T-Shirt hob und nach einer an seiner Hose befestigten Pistole
griff. Donny Reyes fuhr zu einer Polizeidienststelle. Der Mann verfolgte
ihn, bis er kurz vor der Polizeistation das Weite suchte. Da Donny
Reyes um seine eigene Sicherheit bangte, informierte er seine
Arbeitsstelle und flüchtete in das Gebäude einer anderen
LGBT-Organisation. Rechtsbeistände der Menschenrechtsorganisation Centro
de Investigación y Promoción de los Derechos Humanos (CIPRODEH)
informierten die Polizei und forderten sie auf, Donny Reyes an einen
sicheren Ort zu begleiten. Die Polizei kam dieser Bitte jedoch nicht
nach. Stattdessen erhielt Donny Reyes Hilfe von Angehörigen der
Organisation CIPRODEH. Sie setzten sich mit der Menschrechtsabteilung
des Innenministeriums in Verbindung und vereinbarten für den
darauffolgenden Tag ein Treffen mit MitarbeiterInnen des Ministeriums,
der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei. Eine halbe Stunde vor dem
Termin wurde das Treffen abgesagt.
Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hat 2009 schon einmal
Schutzmaßnahmen für Donny Reyes angeordnet. Die Behörden kamen damals
den Anordnungen nicht nach und setzten Donny Reyes somit einer großen
Gefahr aus. Seine Anfrage, man möge ihm Leibwächter zur Verfügung
stellen, wurde aufgrund mangelnder Ressourcen abgelehnt.
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