Donnerstag, 4. April 2013

Spendenaufruf für die indigene Bewegung COPINH, Honduras

Der "Zivile Rat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras" COPINH
zählt seit dem Putsch im Jahr 2009 zu den verlässlichsten Ansprechpartnern in der Solidaritätsarbeit mit der Demokratiebewegung. Innerhalb dieser profilierte sich COPINH mit seiner präzisen politischen Analyse, in der neben dem Kampf um eine neue Verfassung auch die Themen Rassismus, Frauenrechte, Ökologie und internationale Ausbeutung Eingang fanden. Gleichzeitig steht COPINH für radikal demokratische Methoden und die Wirksamkeit seiner lokalen und nationalen Kampagnen.

Nun steckt COPINH in finanziellen Schwierigkeiten. Doch Geld ist nötig; für die Bezahlung der COPINH-Mitglieder, die in den kommunalen Radios und im Büro arbeiten; für Reparaturen und Benzin der zwei Autos, die nötig sind für die Fahrten in die COPINH-Gemeinden; für Projekte wie das Frauenhaus, das gerade enstehen soll; oder für Mobilisierungen, wenn Protest gegen Bergbauprojekte, Staudämme, etc. nötig ist. 




Wir bitten deshalb um Spenden an COPINH:

Der Aufruf der Honduras-Delegation wird unterstützt vom Ökumenischen Büro (Öku-Büro) in München, wo die Spenden gesammelt und auf das honduranische Konto von COPINH überwiesen werden. Das Öku-Büro stellt steuerabzugsfähige Spendenquittungen aus.


Konto: Ökumenisches Büro

Stadtsparkasse München
Konto-Nr. 5617 6258
BLZ: 701 500 00
Iban: DE65 7015 0000 0056 1762 58
Swift: SSKMDEMM

Verwendungszweck: Spende COPINH


COPINH - HONDURAS

COPINH, der "Zivile Rat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras", wurde 1993 gegründet und ist die größte indigene Organisation in Honduras. Sie umfasst mehrere Bundesländer im südwestlichen Hochland von Honduras, das zu einem erheblichen Teil von der indigenen Bevölkerung der Lenca bewohnt wird. Zur Lenca-Ethnie zählen insgesamt circa 250.000 Personen. In den 150 indigenen Gemeinden, in denen die COPINH-Mitglieder wohnen, leben 45.000 Personen.

Schwerpunkte der Organisation sind die Erhaltung des Lebensraums der Lenca, Zugang zu Land und natürliche Gemeingüter, das Beleben der Lenca-Kultur, mehr Entscheidungsfreiheit und Autonomie, Ausbildung, Umweltschutz, sowie Frauen- und Jugendarbeit.

Der honduranische Staat hat stets die indigenen Minderheiten im Land diskriminiert, vergessen, oder deren Lebensgrundlagen durch das Durchführen von Megaprojeken (Abholzung, Bergbau, Staudämme, etc.) bedroht. Durch Protestaktionen und verschiedenste eigene Projekte, z.B. dem Einsatz für Schulbau, das Schaffen von Ausbildungszentren, Frauenprojekten und Gesundheitsprogrammen, der Einforderung von Landtiteln und Wasserversorgung, ermöglicht die indgene Organisation die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Lenca.

Durch das Betreiben von zwei eigenen kommunitären Radiosender ist die eigene Kommunikation und Informierung der Bevölkerung in der Region gesichert. Dies ist ein wichtiges Medium, da vielfach Telefonverbindungen und Internet nicht existieren, und die normalen Medien in der Hand weniger reicher honduranischer Familien und darum stark manupuliert sind.

Generell kann COPINH stolz auf einen frühen Erfolg sein, der bis heute nachwirkt: Die Unterzeichnung der ILO-Konvention 169 über die Rechte indigener Völker durch den honduranischen Staat 1995. Auf die in der ILO-Konvention und weiteren internationalen Menschenrechts-Abkommen festgeschriebenen Rechte stützt sich seither ein Großteil ihrer Arbeit. Weitere Erfolge sind die Schließung von 36 Industrie-Sägewerken in den Regionen Intibucà,Lempira und La Paz, die Beurkundung für über 200 Ländereien in verschiedenen indigenen Gemeinden, die Ausweisung von fünf Naturschutzgebieten, die Etablierung von Ausbildungsprogrammen für indigene Krankenschwestern, die Errichtung von 40 Gesundheitszentren in mehreren Dörfern, die Freilassung von 11 politischen Gefangenen des COPINH, die Verhinderung der Errichtung des Mega-Staudamms „El Tigre“, nahe der Grenze Honduras – El Salvador und weiteren Megaprojekten.

Neben den regionalen Aktivitäten ist COPINH auch national und international vernetzt. Seit 2009 nach dem Militärputsch war COPINH tragendes Element der Nationalen Widerstandsbewegung gegen den Staatsstreich. COPINH arbeitet des Weiteren mit verschiedenen Organisationen und Netzwerken zusammen: Boykott-Kampagne der Weltbank, Netzwerk für eine demokratische Autonomie, Nationales Netzwerk gegen die Korruption und Ungerechtigkeit in Honduras, etc. In den letzten Jahren hat COPINH mehrere nationale und internationale Foren über Themen wie Umwelt und Wasserschutz, biologische und kulturelle Vielfalt und Demilitarisierung organisiert.

Für die Menschenrechtsarbeit von COPINH wurde der Koordinatorin Berta Cáceres im Jahr 2012 der Shalom-Friedenspreis der Katholischen Universität Eichstätt verliehen, woraufhin sie für drei Wochen auf Rundreise in Deutschland, Österreich und Italien war. Leider ist die finanzielle Situation von COPINH sehr prekär. COPINH finanziert sich vorwiegend durch internationale Spendengelder oder erreicht hin und wieder durch Druck, dass die Regierung konkrete Projekte unterstützt. Durch den Wegfall des größten Gebers und die Kosten größerer Projekte in letzter Zeit (wie ein größeres Frauenhaus für Lenca-Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden) ist die finanzielle Lage aktuell besonders schwierig. Die COPINH-Mitarbeiter_innen, welche täglich im Büro arbeiten und die zwei Radios bespielen, konnten keinen Lohn mehr ausbezahlt bekommen; für wichtige Fahrten in Gemeinden fehlt jegliches Benzingeld; auch Ressourcen zum Renovieren und Einrichten des Frauenhauses, das eigentlich schon eröffnet hätte werden sollen, sind derzeit nicht vorhanden.

Spenden an COPINH können steuerabzugsfähig über das Konto des Ökumenischen Büro an COPINH geleitet werden.

Bankverbindung:
Konto-Nr. 5617 62 58
Stadtsparkasse München
BLZ: 701 500 00
IBAN: DE65 7015 0000 0056 1762 58
SWIFT: SSKMDEMM
Verwendungszweck: "Spende COPINH"
Es besteht die Möglichkeit, online per Lastschriftverfahren zu spenden:
www.oeku-buero.de/spenden.html