Der Hurrikan der Kategorie 4 traf am Dienstag die Nordostküste Nicaraguas und bewegte sich landeinwärts in Richtung Honduras. Zwar schwächte er sich zu einem Tropensturm ab, dies minderte jedoch die Auswirkungen nicht, da der Sturm von extremen Niederschlägen begleitet war und alle Flüsse anstiegen. Durch die Wassermassen ist besonders der Norden von Honduras betroffen. Viele Menschen im Departamento Cortés harren auf ihren Dächern aus und bitten um Hilfe, die Straßen in den Wohnvierteln sind überflutet.
Leonel George, Umweltaktivist aus Tocoa im nördlichen Departamento Colon, äußerte gegenüber amerika21, dass die Bevölkerung in seinem Landkreis sich selbst evakuiert und acht Sammelunterkünfte eingerichtet habe. Weder die staatliche Organisation für Katastrophenschutz (Copeco) noch die lokale Regierung seien in Tocoa sichtbar.
Aus dem benachbarten Departamento Atlántida berichtet Martin Fernández, Koordinator der Menschenrechtsbewegung MADJ, dass vielerorts nicht nur die Häuser zerstört seien. Im Landkreis Arizona seien Rinderherden ertrunken, alle Anbauflächen überflutet und die Ernten einschließlich des Saatguts weggeschwemmt worden.
Dazu sind warnende Stimmen aus der Zivilgesellschaft zu hören: Hilfsfonds sollten ausschließlich über Kirchen und gesellschaftliche Organisationen ausgezahlt werden, die die Flutopfer versorgen würden, denn in der Vergangenheit und in der Corona-Krise seien öffentliche Gelder in Millionenhöhe durch staatliche Funktionäre veruntreut worden.
Auch in den Nachbarländern Nicaragua und Guatemala hat Eta eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Durch einen Erdrutsch sind mindestens 25 Häuser des guatemaltekischen Ortes Quejá begraben worden. Die Behörden rechnen mit 50 Toten. Brücken sind eingestürzt und weite Teile des Landes sind für die Helfenden nicht zugänglich. Auch in Guatemala wurde am Mittwoch der nationale Notstand ausgerufen.
In Bonanza in Nicaragua wurden zwei Bergleute, die von einem Erdrutsch verschüttet wurden, tot geborgen.