Kurzmeldung auf Amerika21.de
Tegucigalpa. Die honduranische Polizei hat zwei
führende Mitglieder des privaten Sicherheitsdienstes des
Großgrundbesitzers Miguel Facussé festgenommen. Grund für die Festnahme
war der Fund dreier Leichen in der Nähe der Finca Farallones, welche von
Facussé kontrolliert wird. Bei den drei Toten handelte es sich um die
Kleinbauern José Olivera Nolasco, Marco Hernández Gonzales und Óscar
Daniel Sánchez Batista.
Laut Polizeiangaben hatten private Sicherheitskräfte der Finca die
drei Kleinbauern festgenommen, als diese vom Aussterben bedrohte Tiere
aus dem als Naturreservat deklarierten Gebiet stehlen wollten.
Polizeieinheiten fanden die an Händen und Füßen gefesselten Leichen dann
Samstagnacht in einem Graben in der Nähe von Farallones. Nach weiteren
Ermittlungen vor Ort fand die Polizei zudem mehrere Schusswaffen und das
Fahrzeug, das zum Transport der Leichen benutzt wurde und noch
Blutspuren aufwies. Polizeieinheiten nahmen daraufhin den
Sicherheitschef der Finca, Omar Rivera Aguilar, und seinen
Stellvertreter, Daniel Óscar Hernández Cruz, fest. Weitere Verdächtige
befinden sich noch auf der Flucht.
Die Finca Farallones gehört zum Landkreis Limón im Verwaltungsbezirk
Colón und wird seit 1994 durch den Großgrundbesitzer Miguel Facussé und
dessen Unternehmen, Corporación Dinat, besetzt gehalten. In der
Vergangenheit wurde mehrfach von Tätigkeiten des organisierten
Verbrechens auf dem Grundstück berichtet. Der paramilitärisch
organisierte Sicherheitsdienst Facussés wird für eine Vielzahl von
Morden an Kleinbauern, vor allem in der Krisenregion Bajo Aguán,
verantwortlich gemacht. Ermittlungen wurden bisher nur in den wenigsten
Fällen aufgenommen. Auch in Fällen wie dem Massaker in El Tumbador, bei
denen die Beteiligung privater Sicherheitskräfte eindeutig nachgewiesen
werden konnte, gab es bisher keine Verurteilungen.