Sonntag, 11. März 2018

Honduras zwischen Angst und Aufbruch

Über Soziale Bewegungen im Widerstand gegen ein autoritäres Regime

Die ohnehin prekäre Situation von Mitgliedern sozialer Bewegungen, Menschenrechts- und Umweltaktivist*innen in Honduras hat sich seit den Wahlen Ende 2017 weiter verschärft. Über 35 Menschen sind im Zuge der Proteste gegen die durch die Wahl sich anbahnende Diktatur umgekommen; die meisten von ihnen durch staatliche Gewalt. Die Polizei und Militärpolizei hat im Zuge der Niederschlagung der Proteste regelrechte Menschenjageden auf führende Personen sozialer Bewegungen gemacht, vor allem auf diejenigen, die sich dem neoliberalen Ausverkauf des Landes entgegenstellen.




So wurden von der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit - (MADJ) im Januar 2018 Wasserkraftwerksgegner*innen getötet und in der Region Bajo Aguán wurde gegen Kleinbäuer*innen gewaltsam vorgegangen. Seit Jahrzehnten kämpfen diese gegen die Betreiber*innen großer Ölpalmenplantagen um ihre Landrechte.

Es zeichnet sich jetzt bereits ab, dass mit der „neuen“ Regierung soziale Bewegungen noch stärker kriminalisiert und anderweitig verfolgt werden und der Kampf um Landrechte und eine intakte Umwelt mit einem neuen „Terrorismus“-Paragrafen strafrechtlich verfolgt wird.

Für Deutschland ist Honduras Handelspartner und Schwerpunktland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Doch für die Einhaltung der Menschenrechte in diesem Bereich muss sich auch die deutsche Zivilgesellschaft stark machen. Nur durch Proteste konnte ein Kredit der Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) an Palmölplantagenbesitzer*innen im Bajo Aguán gestoppt werden. Entwicklungsgelder fließen in umstrittene Programme der EU, die das korrupte Justizsystem in Honduras stützen und Siemens zieht sich aus der Verantwortung bei massiven Menschenrechtsverletzungen an indigener Bevölkerung.

Martín Fernández, Generalkoordinator der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit (MADJ) und Carlos Leonel George von der Koordination der Basisorganisationen im Aguán (COPA) werden uns von ihrem Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz und ihrem Widerstand gegen korrupte Autoritäten berichten, aber auch welche Forderungen sie an die deutsche Politik stellen.

Die Veranstaltung ist in spanischer Sprache mit Übersetzung

Vortrag und Diskussion
Wann? 26.03.2018, 20:00
Wo? SONED, K19, Kreutziger Str. 19, Berlin Friedrichshan
Organisiert von: SONED e. V. und Menschenrechtskette Honduras (CADEHO) 
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