Als in Honduras vor zehn Jahren der Militär-putsch gegen den damaligen Präsidenten Manuel Zelaya stattfand, waren die neuen Machthaber vom Widerstand der Bevölkerung überrascht. Dass die sozialen Bewegungen 2009 mit so großer und geeinter Stärke auf die Straße gingen und bis heute bunt und aktionsreich protestieren, ist Teil einer langen und bewegten Protestgeschichte in Honduras. In den 80er-Jahren hatten sich Organisationen und Aktionsformen gebildet, mit denen viel erreicht und bis heute die Grundlage für eine vielfältige Zivilgesellschaft geschaffen wurde. Auch wenn sie in Europa nicht besonders wahrgenommen wurden, waren es die sozialen Bewegungen, die in Honduras die schlimmsten Auswirkungen der neoliberalen Politik verhinderten. Ihnen ist es auch zu verdanken, dass die Demokratie zumindest auf minimalem Niveau aufrechterhalten werden konnte.