Donnerstag, 7. Juli 2011

„GEGEN DIE UNSICHTBARKEIT“


FOTOAUSSTELLUNG ZUM WIDERSTAND IN HONDURAS

Sie waren unsichtbar. Sie waren nicht-existent in den Regierungsprogrammen, internationalen Abkommen und Investitionsvereinbarungen. Sie, die Marginalisierten der honduranischen Bevölkerung. Frauen, homo- und transsexuelle Menschen, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Landlose, Indigene... Als sie drohten, mehr Mitspracherechte zu fordern, wurde dies von der honduranischen Elite und dem Militär mit einem Putsch am 28. Juni 2009 beantwortet. Doch sie ließen sich nicht einschüchtern, nun erst recht nicht.
In der Fotoausstellung sollen diese Menschen sichtbar und hörbar gemacht werden. Die Wander-Ausstellung und die dazugehörige Broschüre sind Projekte einer Gruppe von Aktivist*innen und freien Journalist*innen, die im Dezember 2010 im Rahmen einer Delegationsreise in Honduras waren. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit honduranischen „Künstler*innen im Widerstand“ – etwa die Hälfte der Fotos stammt von ihnen.
Die Fotos sind eine Kampfansage an die „Unsichtbarmachung“. In ihnen wird der aktive Widerstand der Bevölkerung gegen die „Unsichtbarmachung“ dargestellt: der Kampf der Frauen und Feminist*innen für Gleichberechtigung, der Einsatz der LGBT-Bewegung (Lesbian/Gay/Bi/Trans) für die Anerkennung von sexueller Diversität, die Widerstandsbewegung FNRP, die sich nach dem Putsch als breite Allianz gegründet hat und für eine neue Verfassung und eine ganzheitliche gesellschaftliche Transformation einsteht. Ein Schwerpunkt liegt auch auf dem ungleichen Zugang zu Land und dem Ressourcenraub, gegen den sich Bäuerinnen und Bauern, Landlose und indigene Bewegungen einsetzen. Doch diese Kämpfe werden mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Auch die Militarisierung des Landes und die Repression gegen die Zivilgesellschaft wird in der Ausstellung nicht verschwiegen, ebenso wenig wie der Beitrag von Europäischer Union und deutschen Institutionen an der „Unsichtbarmachung“ des Widerstands.

INHALT DER AUSSTELLUNG
  • 1 Einleitungstext (DIN A 3)
  • 1 Zeittafel (31cm x 55cm)
  • 1 Landkarte mit Konfliktherden (DIN A 3)
  • 25 Fotos (21 in DIN A 2, 4 in DIN A 3), 25 Fototexte (21cm x 10cm) und 7 Themenrubriken zu den Themen:
    • Widerstand gegen den Putsch: 5 Fotos
    • Repression/Menschenrechtsverletzungen: 4 Fotos
    • Widerstand von Frauen/Feministinnen: 2 Fotos
    • Widerstand der Bewegung für sexuelle Diversität: 3 Fotos
    • Indigener Widerstand, COPINH: 2 Fotos
    • Bäuerlicher Widerstand, Landkonflikte, Bajo Aguán: 7 Fotos
    • EU und Friedrich Naumann Stiftung: 2 Fotos
  • 3 Texttafeln (DIN A 4) mit Abdruck eines Briefs von Ex-Stipendiat*innen der Friedrich Naumann-Stiftung mit Fototext
  • Texttafel mit Erklärung des Audio-Sounds
  • Audio-Sound a 20 min., um ihn im Hintergrund als Schleife abzuspielen (Geräusche aus Honduras, Interviews, Musik,...) – per Mail anzufragen 

DAZU:
  • Passende Broschüren „Wir waren unsichtbar“ – extra zu bestellen (a 2 € Spende)
  • Wenn möglich: Auflage von honduranischen Zeitungen, Zeitschriften, Büchern zum durchblättern – kann per Post angefordert und ausgeliehen werden
  • Es gibt auch die Möglichkeit, einzelne Fotos zum Verkauf anzubieten oder Versteigerungen durchzuführen. Der Erlös kommt Projekten in Honduras zugute.
Bestellbare Fotos: Nr. 1, 3, 6, 7, 11, 15, 16, 17, 22 in DIN A 3, Spende mind. 20 €

FORMAT:
Die Tafeln sind aus PVC-Hartschaumplatten, die sehr leicht und relativ beständig sind.

BESTELLUNG:
Die Ausstellung kann per Mail bestellt werden bei hondurasblog2010@gmail.com und an verschiedenen Orten (Ausstellungsräumen, Cafés, Veranstaltungsgebäuden, Schulen, etc.) ausgestellt werden. Wir bitten dafür um einen Beitrag von € 40,00 pro Woche (bei Schwierigkeiten, dies zu finanzieren, trotzdem gerne melden).
Die Ausstellung existiert in zweifacher Form, somit kann sie auch gleichzeitig in verschiedenen Städten ausgestellt werden. Falls die Durchführung von Veranstaltungen geplant ist, können auch Referent*innen mit Bezahlung von Fahrtkosten und Honorar unter obiger Mail-Adresse angefragt werden.