Samstag, 21. Juli 2012

Von der JournalistInnen-Delegation 2012 - Bericht 8

20.7.2012, Triunfo de la Cruz

Entsetzen und Unverständnis

Gestern Abend gegen 18:30 wurden drei Männer aus dem Ort von maskierten und schwerbewaffneten Männern in Polizeiuniformen zunächst entführt und wenig später mit einer Vielzahl von Schüssen ermordet. Die Entführung geschah in der Dämmerung vor den Augen zahlreicher Passantinnen und Passanten. Über die Täter, sowie über die Motive der grausamen Morde ist bislang nichts bekannt. Die meisten Menschen im Ort vermuten eine Mara-Bande im Hintergrund. Heute herrschte in Triunfo Entsetzen und Sprachlosigkeit, niemand hatte mit einer solchen Tat gerechnet. Auch uns fehlen die Worte. An dieser Stelle geben wir daher die Erklärung der Organización Fraternal Negra Hondureña, OFRANEH, wieder:



(Übersetzung von uns, das Original folgt weiter unten)


Die Garífuna-Gemeinschaft, eine Insel des Friedens in einem Meer der Gewalt?

Die gestern Nacht verübte Exekution von drei Garífuna-Brüdern in der Gemeinde von Triunfo de la Cruz durchbricht den Frieden, für dessen Verteidigung wir bis heute kämpfen, in einem Land das in einer Spirale der Gewalt versunken ist.
Honduras ist nach dem Staatsstreich [vom 28.06.2009] zu einem der gefährlichsten Gebiete der Welt geworden, noch vor Kandahar in Afghanistan. Der herrschende Moder unter den Sicherheitskräften und der jeden Tag besser erkennbare Drogenstaat sind essentielle Zutaten des Todescocktails, der das Land beherrscht.
Die mehrfache Exekution unserer Brüder versetzte die Gemeinde von Triunfo de la Cruz in einen perplexen Zustand, besonders angesichts der Dreistigkeit der Mörder, welche Uniformen der Eliteeinheit der nationalen Polizei trugen. Die Mörder agierten grausam, als sie aus ihren großkalibrigen Waffen aus kürzester Entfernung schossen, sodass die untersuchten Leichen bis zu 25 Kugeleinschüsse aufwiesen.
Die enorme Anzahl von Waffen, die sich hierzulande im Umlauf befinden sowie die Tolerierung des Waffenbesitzes haben dazu beigetragen eine Kultur des Todes zu schaffen, welche zusätzlich von den Medien verbreitet wird.
Die Garífuna-Jugend beobachtet den Zusammenbruch des Landes, während die Beteiligung unserer Jugend an dem Mara-Phänomen äußerst gering ist. Trotzdem ist die Frage bis wann wir es schaffen am Rande der Gewalt zu bleiben.
Unter der Maske einer vorgeblichen Demokratie wurde das Land von einem Wahlzirkus erfasst, während der große Teil der offenkundigen Probleme in Honduras im Wettstreit um ein Stück vom Kuchen der Macht unter den Teppich gekehrt bleibt. Die drängenden sozialen Problematiken, wie die Auswüchse der Gewalt und die unaufhaltsame Spirale, in der wir versunken sind, werden dabei außer Acht gelassen.
Die unabdingbare allgemeine Entwaffnung wurde sowohl von den etablierten politischen Parteien als auch von den neu entstandenen vernachlässigt. Bereits in der Geschichte gab es vorgebliche Entwaffnungen, die als Farce jedoch nicht den Friedensprozess befördert haben, sondern vielmehr zu einer Aufstockung der Arsenale des organisierten Verbrechens geführt haben. Die Entwendung von Waffen aus den Arsenalen von Militär und Polizei haben die Gewalt bis zu einem abscheulichen Ausmaß geschürt.
Unsere Gemeinschaft [der Garífuna] gilt in Honduras angesichts unseres Verzichts auf Gewalt als friedfertig. Wir sind zwar die Nachfahren der Kariben-Arawak, die auf den Antillen ausdauernd um ihr Territorium gekämpft haben, aber seit wir in Zentralamerika verwurzelt sind, tendieren wir zum Pazifismus. Dieser wird durch Ereignisse wie die Hinrichtung unserer Brüder in Triunfo de la Cruz gefährdet.
Die momentane Empörung der Garífuna bringt uns eher zum Nachdenken als zu dem gewohnten und im Land vorherrschenden Ruf nach mehr Gewalt. Es ist an der Zeit, dass die politisch-ökonomische Elite das Ruder herumreißt und auf die Welle der Gewalt reagiert, die sie in Honduras zugelassen hat oder zu der sie angestiftet hat.
Wir verurteilen diese gewaltsame Tat nachdrücklich. Wir fordern Aufklärung und Gerechtigkeit angesichts dieses Verbrechens, das die Garífuna-Gemeinde Triunfo de la Cruz und somit die gesamte Gemeinschaft der Garífuna in Trauer versetzt hat und solidarisieren uns mit den Familien unserer Brüder Vidal Cacho, Jimmy Colón und Pablo Castillo.

La Ceiba, den 20. Juli 2012
Organización Fraternal Negra Hondureña, OFRANEH




¿El pueblo Garífuna, una isla de paz en un mar de violencia?

La ejecución de tres hermanos Garífunas en la comunidad de Triunfo de la Cruz, perpetrada ayer en horas de la noche, irrumpe la paz que hasta ahora hemos batallado por conservar, en un país que se sumió en una espiral de la violencia.Honduras post golpe se ha convertido en una de las áreas más peligrosas del planeta, superando incluso a Kandahar, Afganistan. La putrefacción imperante entre las fuerzas de seguridad y el cada día mas visible narcoestado, son ingredientes del coctel de la muerte imperante en el país.
La ejecución sumaria de nuestros hermanos ha dejado a la comunidad de Triunfo de la Cruz perpleja, ante la osadía de los asesinos los que portaban uniformes del cuerpo elite de la Policía Nacional. Estos actuaron con zaña, disparando sus armas de alto calibre a quemarropa, llegando al extremo que uno de los cadáveres exhibía mas de 25 impactos de bala.
La enorme cantidad de armas que circulan en el país y la condescendencia existente con su porte, ha ayudado a fomentar a la cultura de la muerte, la cual incluso ha sido promovida por los medios de comunicación.
La juventud Garífuna observa el colapso del país, siendo pocos los casos de inclusión de nuestra juventud en el fenómeno de las maras. No obstante la pregunta es hasta cuando lograremos mantenernos al margen de la violencia.
En el actual carnaval electoral en que se ha sumido el país, bajo la mascara de una supuesta democracia, la mayoría de las problemáticas trascendentales de Honduras han quedado soterradas en el marco del pastel del poder, dejando a un lado tanto las acuciantes problemáticas sociales como la pústula de la violencia y la espiral irreversible en que nos hemos sumido.
Un indispensable desarme general, ha sido soterrado tanto por los partidos políticos tradicionales como por los emergentes. Existen antecedentes de farsas de desarme, que no abonaron a procesos de pacificación, sino más bien engrosaron los arsenales del crimen organizado. El robo de armamentos de los arsenales del ejercito y la policía han fomentado la violencia a limites abominables.
Nuestro pueblo es considerado en Honduras como timorato, ante la renuencia que demostramos a la violencia. Somos los herederos de los caribe-arawak, los que luchamos en las Antillas de forma persistente por nuestro territorio, sin embargo al radicarnos en Centroamérica hemos demostrado una tendencia al pacifismo, el que se ve amenazado por situaciones como la ejecución de nuestro hermanos de Triunfo de Triunfo de la Cruz.
La indignación Garífuna en este momento, sirve para la reflexión, más que el habitual llamado a la violencia que impera en el país. Es la hora para que la elite de poder política-económica de un golpe de timón y reaccione ante la enorme ola de violencia que han permitido o instigado en Honduras.
Condenamos enérgicamente este hecho violento, exigimos investigación y justicia en este crimen que ha enlutado a la comunidad Garifuna de Triunfo de la Cruz y por ende a todo el pueblo Garifuna en general y al mismo solidarizamos con la familia de nuestros hermanos Vidal Cacho, Jimmy Colón Centeno y Pablo Castillo,

Dado en la Ceiba a los 20 días del mes de julio del 2012
Organización Fraternal Negra Hondureña, OFRANEH