Zu Besuch bei der Botschaft der EU in
Tegucigalpa
Während die Ereignisse um die Wahl und
den von den Parteien LIBRE und PAC vermuteten Wahlbetrug langsam aber
stetig ihren Lauf nehmen, wenden wir uns zwei Themen zu, die wir als
Honduras-Delegation schon zu lange nicht verfolgt hatten. Die
Botschaft der EU in Tegucigalpa ist eine Villa mit recht schönem
Ausblick, die über drei bemannte Sicherheitsschleusen zugänglich
ist. Wir werden empfangen von den beiden Zuständigen für die
Entwicklungszusammenarbeit und vom Botschafter der EU, Ketil Karlsen.
Der Botschafter gibt seiner Erleichterung Ausdruck, dass wir nicht
wegen der Wahlen und der EU-Beobachtungsmission gekommen sind. Wir
wissen nicht genau, ob er unseren offenen Brief an die
EU-Beobachtungsmission gelesen hat, aber seiner Mitarbeiterin ist
anzumerken, dass sie über die Frage nach dem Projekt zur Stärkung
des Sicherheitssektors PASS nicht gerade begeistert ist. Der
Botschafter würde eigentlich gerne mit uns über die Menschenrechte
sprechen, immerhin sind wir ja eine Menschenrechtsdelegation, und er
hat seinerseits auch schon gewisse Anstrengungen in diesem Bereich
unternommen, indem er in einem Brief an die honduranische Regierung
zu den Fällen des Campesino-Rechtsanwaltes Trejo, der Entführung
zweier europäischer Menschenrechtsbeobachter_innen in Nueva
Esperanza und der Bedrohung der COPINH-Direktorin Berta Caceres
Stellung bezog. Angesichts dessen, was wir von den Regierungen
nördlicher Länder kennen, ist das schon eine erfrischende
Information. Unsere Fragen beziehen sich aber auf andere Aktivitäten
der EU.