Diskussionsveranstaltung am
Dienstag, 04.02.2014 um 19:30 Uhr
Im
Veranstaltungsraum des FDCL,im
Mehringhof, Aufgang 3, 5.Stock,
Gneisenaustr.2a, 10
961 Berlin
Honduras,
das kleine Land in Mittelamerika befindet sich in einer tiefen
Staatskrise.
Durch
den Putsch 2009 – dem ersten auf lateinamerikanischem Boden seit
den 80er Jahren - wurden die Anfänge einer progressiven Politik im
Keim erstickt. Stattdessen sollte eine Politik fortgeführt werden,
die die Interessen der Eliten vertritt, die Privatisierung des Landes
vorantreibt und soziale Bewegungen kriminalisiert.
Menschenrechtsaktivist_innen,
Anwält_innen, Journalist_innen und Gewerkschafter_innen sind die
Opfer von repressiven Maßnahmen. In
einem allgemeinen Klima von Korruption und Straflosigkeit gedeihen so
genannte Infrastrukturprojekte, wie Sonderwirtschaftszonen, Bergbau-
oder Wasserkraftprojekte – und entziehen den dort lebenden
(indigenen) Gemeinden die Existenzgrundlage: Durch Vertreibung von
ihrem Land oder die Kontamination des Bodens und Grundwassers.
Mit
dem umstrittenen Wahlsieg von Juan Orlando Hernández von der
konservativen Nationalen Partei Ende 2013 zeichnet sich die
Fortführung dieser Politik ab – der weitere Ausverkauf des Landes
auf Kosten der Natur und unter Inkaufnahme massiver
Menschenrechtsverletzungen. Doch auch zwei neue Parteien sind in das
Parlament eingezogen, LIBRE (Partido Libertad y Refundación)–
hervorgegangen aus den sozialen Protesten gegen den Putsch – und
die Antikorruptionspartei (PAC). Damit konnte erstmalig das
Zweiparteiensystem aufgebrochen werden. Ob LIBRE und PAC ein
Korrektiv in der neoliberalen Politik sein können, wird sich in den
nächsten Monaten zeigen.
Zu
Gast:
Pedro
Antonio Landa ist Menschenrechtsverteidiger und
Sozialwissenschaftler. Er ist Koordinator des Programms
„Menschenrechte und Umwelt“ im Honduranischen Zentrum zur
Förderung der Gemeindeentwicklung (CEHPROEC).
Er
berichtet über innere Zusammenhänge zwischen der staatlichen Krise
und dem expansiven neoliberalen Umbau des Landes.
Moderation:
Jutta
Blume ist Journalistin, Mitglied von CADEHO und der Honduras
Delegation. Zuletzt war sie als Wahl- und Menschenrechtsbeobachterin
zu den Wahlen 2013 in Honduras.
Eine
gemeinsame Veranstaltung von:
CADEHO, MISEREOR, Lateinamerika Nachrichten, FDCL