Dienstag, 21. Januar 2014

Honduras | Die Staatskrise als ideale Voraussetzung für Privatisierungen, Landnahme und Repression


Diskussionsveranstaltung am Dienstag, 04.02.2014 um 19:30 Uhr
Im Veranstaltungsraum des FDCL,im Mehringhof, Aufgang 3, 5.Stock,
Gneisenaustr.2a, 10 961 Berlin

Honduras, das kleine Land in Mittelamerika befindet sich in einer tiefen Staatskrise.
Durch den Putsch 2009 – dem ersten auf lateinamerikanischem Boden seit den 80er Jahren - wurden die Anfänge einer progressiven Politik im Keim erstickt. Stattdessen sollte eine Politik fortgeführt werden, die die Interessen der Eliten vertritt, die Privatisierung des Landes vorantreibt und soziale Bewegungen kriminalisiert. 

Menschenrechtsaktivist_innen, Anwält_innen, Journalist_innen und Gewerkschafter_innen sind die Opfer von repressiven Maßnahmen. In einem allgemeinen Klima von Korruption und Straflosigkeit gedeihen so genannte Infrastrukturprojekte, wie Sonderwirtschaftszonen, Bergbau- oder Wasserkraftprojekte – und entziehen den dort lebenden (indigenen) Gemeinden die Existenzgrundlage: Durch Vertreibung von ihrem Land oder die Kontamination des Bodens und Grundwassers.

Mit dem umstrittenen Wahlsieg von Juan Orlando Hernández von der konservativen Nationalen Partei Ende 2013 zeichnet sich die Fortführung dieser Politik ab – der weitere Ausverkauf des Landes auf Kosten der Natur und unter Inkaufnahme massiver Menschenrechtsverletzungen. Doch auch zwei neue Parteien sind in das Parlament eingezogen, LIBRE (Partido Libertad y Refundación)– hervorgegangen aus den sozialen Protesten gegen den Putsch – und die Antikorruptionspartei (PAC). Damit konnte erstmalig das Zweiparteiensystem aufgebrochen werden. Ob LIBRE und PAC ein Korrektiv in der neoliberalen Politik sein können, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Zu Gast:
Pedro Antonio Landa ist Menschenrechtsverteidiger und Sozialwissenschaftler. Er ist Koordinator des Programms „Menschenrechte und Umwelt“ im Honduranischen Zentrum zur Förderung der Gemeindeentwicklung (CEHPROEC).
Er berichtet über innere Zusammenhänge zwischen der staatlichen Krise und dem expansiven neoliberalen Umbau des Landes.

Moderation:
Jutta Blume ist Journalistin, Mitglied von CADEHO und der Honduras Delegation. Zuletzt war sie als Wahl- und Menschenrechtsbeobachterin zu den Wahlen 2013 in Honduras.


Eine gemeinsame Veranstaltung von:
CADEHO, MISEREOR, Lateinamerika Nachrichten, FDCL