Wann endet
Missbrauch und Straflosigkeit der Generalstaatsanwaltschaft und der Justiz
im Fall Berta Cáceres? So viel Macht haben die Auftraggeber des Verbrechens,
dass sie offen das Justizsystem unterwerfen ohne dass etwas passiert?
Das juristische Team der
Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit (MADJ), Vertreter der Kinder und
Mutter von Berta Cáceres, und der Zivile Rat der indigenen und
Basisorganisationen Honduras (COPINH) informiert die nationale und
internationale Öffentlichkeit und wiederholt ihre Forderung:
1. Seit dem
Verbrechen an Berta Cáceres und Gustavo Castro am 02. März 2016 sind wir Teil
des untersuchenden und juristischen Prozesses als private Kläger. Das
Anwaltsteam in Repräsentation der Opfer bat wiederholt und eifrig, Zugang zu
den Untersuchungen des Verbrechens zu erhalten. Wir haben Informationen beigetragen
und Aktionen beantragt, die gegen: die Auftraggeber [des Mordes], die
beteiligten Unternehmen und die nationalen und internationalen Banken
finanzieren, die das Wasserkraftprojekt, das in Verbindung mit den Drohungen,
Einschüchterungen und dem Mord an Berta Cáceres steht, hierbei besonders das
Unternehmen DESA, das Nutznießer der Konzession des Flusses Gualcarque ist.
2. Die Generalstaatsanwaltschaft und die Gerichte der Republik
verweigern bis zum heutigen Tag absichtlich und illegal den Zugang zu den grundlegenden
Informationen über die Untersuchungen des Verbrechens. Seit die erste Anhörung am
6. Mai 2016 stattfand, und auf den nachfolgenden verschiedenen Terminen,
beantragten wir, dass die Informationen, die sich auf die Gutachten der Güsse [z.B.
Schuhabdrucke] und der Überwachung der Telefone, der Personen stützen, die mit
dem Verbrechen in Verbindung stehen. Das Gericht, dem die Angelegenheit bekannt
ist ordnete die Übergabe der Informationen an, jedoch wurde bis zum heutigen
Tag die Information verweigert.
3. Wir haben bei der
Generalstaatsanwaltschaft u.a. beantragt, dass uns die Ergebnisse der
durchgeführten Analysen der vorgefundenen Beweismittel der Hausdurchsuchungen
und Durchsuchungen der Büros des Unternehmens DESA und der Wohnungen der
Beschuldigten ausgehändigt werden. Wir haben auch die Generalstaatsanwaltschaft
gebeten uns zu erklären, warum verschiedene Dokumente nicht beschlagnahmt
wurden und andere Informationen, die innerhalb der Büros des besagten
Unternehmens, das in Verbindung mit der Konzession des Flusses Gualcarque steht.
Ebenso baten wir sie, uns zu erklären warum sie unser Recht auf Teilnahme bei
den Durchsuchungen und die Rolle, die uns zusteht in dem Vorgehen einschränkt,
obwohl wir uns in der Sache gemeldet haben. Bis zum heutigen Tag haben wir
keine Antwort erhalten.
4. Die einleitende Anhörung am 19. April 2017, bei der mehrere Beobachter
von Menschenrechtsorganisationen und Repräsentanten des in Honduras
akkreditieren diplomatischen Korps teilnahmen, wurde suspendiert, weil das selbige
Gericht und auch die Generalstaatsanwaltschaft anerkannten, dass sie die
Pflicht die Informationen an die Opfer zu übergeben, nicht eingehalten haben,
so dass das Anwaltsteam die Anklage gegen die Beschuldigten unterstützen könne.
Das Gericht stellte in Aussicht, dass am 28. April 2017 ihnen die Information
ausgehändigt würde und dass am 24. Mai 2017 die vorherige Anhörung weiter
geführt würde. Wir waren eifrig und boten ihnen die Kosten für den Zugang der
Informationen an zu zahlen (Fotokopien, Überstellung der Instrumente und
Ausstattung), trotz allem haben weder das Gericht, noch die
Generalstaatsanwaltschaft bis zum heutigen Tag dies erfüllt. Es scheint, dass
sie ihre Pflicht die Informationen zu übergeben nicht einhalten werden, weswegen
wir diese Verzögerungstaktik, die noch mehr Straflosigkeit verursacht, öffentlich
verurteilen.
5. In diesem Zusammenhang des Missbrauchs und der institutionellen
Straflosigkeit erfüllen wir unsere Pflicht zu informieren, dass wir gegenüber dieses
Missbrauchs dieser Institution machtlos und erneut Opfer sind. Wir sind darüber
hinaus noch weiter alarmiert über die enorme Macht, die diese ökonomisch-kriminellen
Gruppen besitzen, die die Ermordung Berta Cáceres angeordnet haben. Es scheint nun,
dass es keine fähige Kraft gibt, die diesen Pakt der institutionellen Straflosigkeit
bricht, die die Auftraggeber des Verbrechens decken.
6. Dessen ungeachtet bestätigen wir unser Engagement alle Instanzen
auszuschöpfen, so dass die Verantwortlichen dieses Verbrechens nicht straflos
bleiben. Wir verpflichten uns auch Gerechtigkeit gegen die Funktionäre zu
fordern, die heute auf verschiedene Weise, durch Aktion oder Unterlassung
danach streben die Straflosigkeit der kriminellen Struktur, die Berta Cáceres
beauftragte zu ermorden.
Die nationale und internationale Gemeinschaft ersuchen wir
um aktive Solidarität in der Forderung nach Gerechtigkeit gegenüber diesem
Verbrechen.
Genug mit der Straflosigkeit. Gerechtigkeit
für Berta!
Mai
2017