Die Hondurasdelegation und MISEREOR sind von ihren Partnerorganisationen gebeten worden, Vertreter/innen des Netzwerks „Plataforma EPU“ aus Honduras dabei zu unterstützen, europäische Regierungen und Institutionen über die Menschenrechtssituation in dem mittelamerikanischen Land zu informieren. Honduras stellt sich im Mai 2015 dem Universal Periodic Review Verfahren im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Die über 50 Mitgliedsorganisationen der Plattform haben einige Schattenberichte bei den VN eingereicht.
Folgende Vertreter/innen der Plattform werden vom 03. bis 06. März Berlin besuchen:
Tirza Flores Lanza, Asociación de Jueces por la Democrácia und des Netzwerks Coalición contra la Impunidad
Frau Flores Lanza wurde wegen ihrer Opposition zum Staatsstreich von 2009 im Mai 2010 unrechtmäßig ihres Amtes als Richterin und Magistratin des Berufungsgerichts von San Pedro Sula enthoben. Sie ist eine der Koordinator/innen des Netzwerks Koalition gegen die Straflosigkeit, das eine Gesamtanalyse der Menschenrechtssituation in Honduras erstellt hat. Sie ist Expertin für das Thema Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz.
Tomás Gómez, COPINH
Der indigene Aktivist ist einer der Koordinatoren des Zivilen Rates der indigenen und Volksorganisationen von Honduras (COPINH). Er unterstützt die kommunitären und Landkreis-Räte aus dem COPINH-Netzwerk, insbesondere bei der Verteidigung ihres Territoriums gegen widerrechtlich durchgeführte Bergbau und Energieprojekte. Weiterhin ist er Korrespondent der kommunitären Radiosender der Organisation.
Marta Arnold Duvón, Observatorio Permanente de Derechos Humanos del Bajo Aguán
Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte arbeitet die vielfältigen Fälle von Menschenrechtsverletzungen in der Region des unteren Aguánlaufs auf, die vor allem von einem historischen Agrarkonflikt zwischen bäuerlichen Gemeinden und Großgrundbesitz geprägt ist. Frau Arnold Duvón ist Teil einer der Bauernorganisationen, die die Beobachtungsstelle ins Leben gerufen haben, um sich besser gegen die Verletzungen ihrer Rechte durch die Großgrundbesitzer und auch die staatlichen Stellen zu schützen.
Juan Antonio Mejía, Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia – MADJ
Der Agraringenieur und Spezialist für Umweltrechte ist einer der Koordinatoren der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit, die 2008 aus einem Hungerstreik entstanden ist, der durch vier Staatsanwälte begonnen wurde, um auf die Widerstände im Kampf gegen die Korruption im Justizsystem aufmerksam zu machen. In Folge des Hungerstreiks hat sich MADJ zu einem breiten Bündnis zusammengeschlossen, das von lokalen Initiativen unterstützt wird. Ein Schwerpunkt der Bewegung sind die Konflikte um natürliche Ressourcen und die Verfolgung von UmweltaktivistInnen. Juan Antonio Mejía war mehrfach Zeuge im Verfahren um die Ermordung des Umweltaktivist Carlos Luna vor der Interamerikanischen Menschenrechtskommission.