Berta lebt! Der Kampf geht weiter!
La Esperanza, Intibucá, Honduras
Der Rat der indigenen und
Volksorganisationen von Honduras – COPINH erklärt 5 Tage nach dem Mord an Berta
Cáceres, einen Tag vor dem internationalen Frauentag:
Im Hinblick auf die Belästigung,
Kriminalisierung und Verfolgung, die unsere Organisation durchlebt und die in
den Mord (Frauenmord) am 3. März von Berta Cáceres, Koordinatorin von COPINH,
mündete, verurteilen wir energisch dieses furchtbare Verbrechen, von dem die
indigene Gemeinschaft, der Kampf der Frauen, der Kampf für das Leben und vor
allem der Kampf der Lenca betroffen sind.
Wir laden alle nationalen und
internationalen Organisationen ein, die Mobilisierung zum internationalen Frauentag,
die Manifestationen und Demonstrationen Berta Cáceres zu widmen, als eine Form,
Solidarität mit unserer Organisation und Familie auszudrücken.
Wir bestätigen die antipatriarchale,
antiimperialistische, antikapitalistische und antirassistische Position, die
das Leben unserer Kameradin und unserer Organisation bestimmt. Wir möchten
nicht, dass dieser Tod ein weiterer in der Statistik ist; dies war ein
Feminizid aus politischen Gründen, wegen der Verteidigung des indigenen
Territoriums!
Wir danken der internationalen und
nationalen Solidarität für die Unterstützung. Gleichfalls rufen wir euch auf,
den internationalen Frauentag für Aktionen zu nutzen, um Gerechtigkeit zu
fordern und um zu betonen, dass dieser Feminizid von Machtstrukturen (Regierung,
Unternehmen, Militär) ausgeführt wurde.
Wir laden ein, den Geist unserer
Kameradin Berta Cáceres mit Zeremonien, Kerzen, Blumen, Fotos und anderen
künstlerischen und kulturellen Ausdrucksformen zu rufen, um die Kraft zu
demonstrieren, mit der wir uns an sie erinnern und den Kampf weiterführen.
Wir fordern, dass die Regierung eine
Vereinbarung mit der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH)
unterzeichnet, um eine internationale unabhängige Untersuchungskommission für
den Fall Berta Cáceres bildet, weil es keine Garantie für einen transparenten
und zuverlässigen Prozess gibt.
Wir fordern die sofortige und
definitive Aufhebung der Konzessionen und Einstellung der Operationen von Staudammprojekten
und extraktivistischen Bergbauprojekten, die zur Enteignung auf dem
Lenca-Gebiet führen, im speziellen den Stopp des Staudammprojektes Agua Zarca
in Río Blanco der Firma DESA.
Wir fordern die Beendigung der
Kriminalisierung und die Belästigungen von Mitgliedern von COPINH, die
Entmilitarisierung des Lenca-Gebietes und die Auflösung der Todesschwadronen.
Gerechtigkeit zu fordern bedeutet
für uns nicht, die Legitimierung des honduranischen Justizapparates; der
Korruption und der Unterstützung der transnationalen Unternehmen, ausländischer
Politiken, die nicht den Bedürfnissen des Volkes entspricht, zu gehorchen. Sondern, Klarheit bei der Aufklärung und
Untersuchung des Mordes an Berta, der Verurteilung der intellektuellen und
ausführenden Schuldigen, die definitive Suspendierung der Projekte des Todes
sowie die Ausführung der Forderungen der indigenen Völker.
Mit
den Kräften unserer Vorfahren von Mota, Entempica und Lempira; ihr rebellischer
Geist begleitet uns immer.
Berta
Cáceres lebt! Der Kampf geht weiter!
COPINH