Freitag, 20. Dezember 2019

Menschenrechtsorganisationen machen auf die neuesten Ereignisse aufmerksam, die die Fortführung der Arbeit von MACCIH gefährden, und fordern das Mandat zu erneuern


Nord-, Zentral-, Südamerika und Europa, 16 de diciembre de 2019. Nationale und internationale Organisationen, die für die Einhaltung der Menschenrechte in Honduras eintreten, weisen alarmierend darauf hin, dass der Nationale Kongress von Honduras am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte und einen Tag nach dem Internationalen Tag der Korruptionsbekämpfung, einen Bericht über die Aktionen, Fortschritte und Ergebnisse der Unterstützungsmission gegen Korruption und Straflosigkeit in Honduras (MACCIH) verabschiedet hat. Die MACCIH wurde im Jahr 2016 aufgrund eines Abkommens mit der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) im Land gegründet.



In dem oben genannten Bericht wird die Exekutivgewalt aufgefordert, das derzeitige Abkommen zwischen Honduras und der OAS, mit dem die Mission gegründet wurde, nicht zu verlängern. Es sei darauf hingewiesen, dass der Bericht von einer am 5. Dezember gegründeten Sonderkommission erstellt wurde, die sich aus sieben Kongressabgeordneten zusammensetzt, von denen vier der Nationalen Partei von Honduras gehören. An diesem Tag äußerte Mauricio Oliva, Kongresspräsident, gegen den die Mission ermittelt, den Medien gegenüber: „Die MACCIH ist eine Ehe mit der (Macht-) Exekutive, die sie hierher schickt, und ich entscheide, ob ich sie heilig ist oder nicht." Eine weitere Aussage von Oliva war, dass der angefertigte Bericht "rechtzeitig käme und unanfechtbar sei".

Wir erinnen daran, dass die MACCIH und die Sondereinheit gegen die Straflosigkeit der Korruption (UFECIC) 2018 den sogenannten „Pandora“ -Fall vorlegten, der einen Plan für die Veruntreuung von Regierungsgeldern für die Wahlkampagne der Nationale Partei im Jahr 2013 aufdeckte. Die Untersuchung ging gegen 38 Politiker und Beamte vor, darunter derzeitige Kongressabgeordnete. Ebenso wurde diese politische Partei in den Korruptionsfällen "Caja Chica de la Dama", "Caja Chica del Hermano", “Licitaciones fraudulentas del Seguro Social”, “Arca abierta” und “Narcopolítica" erwähnt.

Alle diese Fälle sind durch Straftaten wie: Geldwäsche, Unterschlagung öffentlicher Gelder und Verletzung der Pflichten der Funktionäre gekennzeichnet. Unter den Beteiligten, und neben den erwähnten Kongressabgeordneten sind Führungskräfte des Honduranischen Sozialversicherungsinstituts, des Nationalen Energieunternehmens (ENEE) und der aufstrebende Unternehmer David Castillo, denen vorgeworfen wird, dass sie Teil des betrügerischen ENEE-Netzwerkes im Fall des Wasserkraftwerks Agua Zarca am Fluss Gualcarque seien. Letzterer ist einer der mutmaßlichen Auftraggeber des Mordes an Berta Cáceres. Ebenso wurden durch die Ermittlungen der MACCIH und der UFECIC im Zeitraum 2010-2014 die Korruptionshandlungen der ehemaligen First Lady von Honduras, des Bruders und Sohnes des damaligen Präsidenten Porfirio Lobo Sosa aufgedeckt.

Durch die genannten Fortschritte waren die MACCIH und die UFECIC ständigen Angriffen ausgesetzt und ihr Mandat wurde untergraben. Aus diesem Grund stellen wir mit großer Besorgnis fest, dass die jüngste Maßnahme eine Reaktion des Kongresses ist, um die privaten Interessen zu schützen und eine Straflosigkeit für diejenigen zu erwirken, gegen die wegen illegaler Handlungen ermittelt wurden. Wir sind ebenfalls der Ansicht, dass die Frist von fünf Tagen sehr kurz war, um den Umfang der Mission in den vier vergangenen Jahren im Land zu untersuchen. Ebenso stellen wir fest, dass die Verlesung und Genehmigung dieses Berichts im Plenum viel zu schnell erfolgte, eine Situation, die von anderen Kongressabgeordneten, die bei der Sitzung anwesend waren, angeprangert wurde.

Parallel dazu erinnern wir daran, dass die Regierung von Honduras und die OAS ein Arbeitsgremium zur Evaluierung der MACCIH eingerichtet haben, das seinen Bericht am 12. Dezember veröffentlichte. Auf der Grundlage der von der MACCIH erzielten Ergebnisse empfiehlt das Gremium: „Erweitern Sie den aktuellen Text des MACCIH-Abkommens; und später die Erstellung der Protokolle, die die effektive und effiziente Verwaltung und Erfüllung der allgemeinen Ziele und Maßnahmen gewährleisten, die sie für notwendig halten.“

In diesem Zusammenhang fordern wir den honduranischen Staat nachdrücklich auf, das Mandat der MACCIH zu verlängern und Maßnahmen zu ergreifen, um seine Zusammenarbeit mit der UFECIC zu verstärken und die zu Verantwortlichen für schwerwiegende Korruptionshandlungen zu ermitteln, sie zu verfolgen und zu bestrafen. Die in den Korruptionsfällen Involvierten haben durch ihr Handeln weite Teile der honduranischen Gesellschaft geschwächt. Darüber hinaus fordern wir den Kongress der Republik auf, keine stigmatisierenden Erklärungen zur Arbeit der Mission im Land abzugeben und eine unparteiische Diskussion auf der Grundlage fachlicher Kriterien zu führen.

Ebenso fordern wir die OAS-Mitgliedsländer sowie ihr Generalsekretariat auf, die Erneuerung des Abkommens mit dem Staat und den mit der Mission zusammenarbeitenden Ländern und Agenturen sowie der internationalen Gemeinschaft voran zu treiben. Wir fordern sie auf ihre Stimmen zu erheben und den Vormarsch gegen die Korruptionsbekämpfung zu verurteilen.

Unterzeichnende Organisationen:

Honduras
Asociación Para Una Vida Mejor de Personas Infectadas/Afectadas por el VIH-Sida en Honduras (APUVIMEH) Coalición contra la Impunidad, compuesta por: Asociación de Mujeres Intibucanas Renovadas (AMIR), Asociación de Jueces por la Democracia (AJD), Asociación Feminista Trans (AFET), Asociación FÍAN Honduras, Asociación Intermunicipal de Desarrollo y Vigilancia (AIDEVISH), Asociación LGTB Arcoíris de Honduras, Asociación Nacional de Personas viviendo con SIDA (ASONAPVSIDA), Asociación para una Ciudadanía Participativa (ACI-Participa), Asociación por la Democracia y los Derechos Humanos (ASOPODEHU), Asociación Prevención y Educación en Salud Sexual y SIDA Tela (APREST), Pastoral Social Cáritas- diócesis de San Pedro Sula, Centro de Derechos de Mujeres(CDM), Centro de Desarrollo Humano (CDH), Centro de Educación y Prevención en Salud, Sexualidad y SIDA (CEPRES), Centro de Estudios de la Mujer- Honduras (CEM-H), Centro de Estudios Para la Democracia (CESPAD), Centro de Investigación y Promoción de los Derechos Humanos (CIPRODEH), Centro para la Prevención, Tratamiento y Rehabilitación de Víctimas de la Tortura y sus Familiares (CPTRT), Colectivo Diamantes Limeños, Colectivo Unidad Color Rosa (CUCR), Comité de Familiares de Detenidos Desaparecidos de Honduras (COFADEH), Comité de Familiares de Migrantes Desaparecidos de El Progreso (COFAMIPRO), Comité por la Libre Expresión (C-Libre), Crisálidas de Villanueva, Ecuménicas por el Derecho a Decidir, Equipo de Monitoreo Independiente de Honduras (EMIH), Equipo de Reflexión, Investigación y Comunicación (ERIC-SJ), Espacio-ACI, Familia Franciscana JPIC, Federación de Sindicatos de Trabajadores de la Agroindustria (FESTAGRO), Foro de Mujeres por la Vida, Foro Nacional de Sida (FOROSIDA), Foro Nacional para las Migraciones (FONAMIH), Foro Social de la Deuda Externa y Desarrollo de Honduras (FOSDEH), Frente Amplio del COPEMH, Organización de Mujeres intibucanas "Las Hormigas", Movimiento Ambientalista Social por la Vida (MASS VIDA), Movimiento Indígena Lenca- La Paz Honduras (MILPAH), Movimiento Ambientalista Santabarbarense (MAS), Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia (MADJ), Movimiento de Mujeres por la Paz Visitación Padilla", Movimiento Unificado Campesino del Aguán (MUCA), plataforma agraria Regional del Valle del Aguán, Observatorio Permanente de Derechos Humanos del Bajo Aguan (OPDHA), Organismo Cristiano de Desarrollo Integral de Honduras (OCDIH), PBI, Plataforma internacional contra la impunidad (PI), Pastoral de Movilidad Humana (PMH), Red Nacional de Defensoras de Derechos Humanos en Honduras, Red de Participación de Organizaciones de sociedad civil Siguatepeque (RPOSC), Red de Trabajadoras Sexuales de Honduras (REDMUDE), Unión de Empresas y de Organizaciones de Trabajadores del Campo (UTC), Vía Campesina, COIPRODEN, Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH), DIAKONIA Honduras,  Grupo Sociedad Civil (GSC), Plataforma Agraria del Bajo Aguán

Internacionales:
Asociadas por lo Justo (JASS), CADEHO, Centro por la Justicia y el Derecho Internacional (CEJIL)
Comisión de Derechos Humanos de Guatemala en Washington (GHRC-USA), Corporación Colectivo Ansur, Fundación para el Debido Proceso (DPLF), Honduras Delegation Iniciativa Mesoamericana de Mujeres Defensoras de Derechos Humanos (IM- Defensoras), Misereor, Oficina Ecuménica por la Paz y la Justicia, Oficina en Washington para Asuntos Latinoamericanos (WOLA), Organización Mundial contra la Tortura (OMCT)