Juan Orlando Hernández verließ eine Haftanstalt in West Virginia. Er war in den USA wegen Waffen- und Drogenhandels zu 45 Jahren verurteilt
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Washington/Tegucigalpa. US-Präsident Donald Trump hat eine angekündigte Begnadigung wahr gemacht, wodurch am Montagabend Juan Orlando Hernández eine Haftanstalt in West-Virginia verlassen konnte. Der Ex-Präsident von Honduras war wegen Waffen- und Drogenhandels in den USA zu 45 Jahren Haft verurteilt. Die Freilassung bestätigte seine Ehefrau Ana García de Hernández am Dienstag auf X. García de Hernández schrieb: "Gott ist treu und lässt uns niemals im Stich! Gestern, Montag, der 1. Dezember 2025, erlebten wir einen Tag, den wir nie vergessen werden. Nach fast vier Jahren voller Schmerz, Warten und schwerer Prüfungen wurde mein Mann, Juan Orlando Hernández, dank der Begnadigung durch Präsident Donald Trump wieder ein freier Mann."
Trump hatte die Begnadigung bereits am vergangenen Freitag angekündigt (amerika21 berichtete). Laut eines Urteils aus dem Jahr 2024 ist Hernández durch die Annahme von Bestechungsgeldern für den reibungslosen Transport von 400 Tonnen Kokain in die USA verantwortlich, heißt es in einem Artikel von teleSUR. Weiter schrieb der Sender: "Hernández' Verbindungen zum organisierten Verbrechen bestehen schon seit langem." Im Prozess enthüllten wichtige Zeugen, wie der ehemalige Bürgermeister Alexander Ardón, dass Hernández bereits vor seiner Präsidentschaft in seiner Funktion als Abgeordneter Joaquín "El Chapo" Guzmán im Austausch gegen millionenschwere Bestechungsgelder einen überwachungsfreien Weg über die Grenze zu Nicaragua ermöglichte. Während seiner Präsidentschaft nutzte er staatliche Institutionen, darunter Polizei und Militär, um Drogenlieferungen zu schützen und Honduras laut Anklage in einen "Narko-Staat" zu verwandeln".
Ardón ist der ehemalige Bürgermeister von El Parasío im Departamento Copán, verbüßte in den USA selbst eine Haftstrafe wegen Drogenhandels und kehrte im April dieses Jahres nach Honduras zurück.
TeleSUR griff in dem Artikel auch die aktuelle Politik der Militäraktionen der US-Marine auf, die nach Angaben aus dem Weißen Haus der Bekämpfung des Drogenhandels dienten. "Trumps Begnadigung befreit nicht nur einen verurteilten Straftäter, sondern rehabilitiert auch politisch eine Person, deren Vergangenheit die aktuellen US-Rechtfertigungen für die Militärintervention in der Karibik völlig widerlegt. Während Verteidigungsminister Marco Rubio Ländern wie Venezuela und Kolumbien ein Fentanylproblem vorwirft, das sie nicht verursachen, und eine kostspielige Militäroperation startet, die Dutzenden zivilen Fischern als "Kollateralschaden" das Leben kostete, unterstützte er selbst ein Regime und war mit ihm verbunden, das nachweislich für die Einfuhr Hunderter Tonnen Kokain in die Vereinigten Staaten verantwortlich ist."
Die Freilassung von Hernández fällt in Honduras in die Phase der immer noch nicht vollständig ausgezählten Wahl vom Sonntag. Trump hatte sich deutlich für den Kandidaten Nasry Asfura von der Nationalen Partei, der auch Hernández angehörte, positioniert. In ersten Zwischenergebnissen hatte dieser tatsächlich vorn gelegen, nach dem letzten vom Wahlrat veröffentlichten Zwischenergebnis von Dienstag 17 Uhr Ortszeit zeichnet sich nun allerdings ein knapper Vorsprung von Salvador Nasralla von der Liberalen Partei ab, der mit 40,15 Prozent in Führung liegt. Asfura folgt mit 39,69 Prozent und einem Rückstand von knapp 10.000 Stimmen.
