Samstag, 25. Mai 2013

!!!EILAKTION: Führende Aktivist_innen des COPINH verhaftet!!!


In einer Polizei- und Militäroperation wurden Gestern Abend (24.5.) Bertha Cáceres, Generalkoordinatorin des COPINH (Ziviler Rat der Basis und indigenen Organisationen von Honduras) und Tomas Gomez Membreño verhaftet. Die Beiden befinden sich aktuell in der Polizeistation von Santa Barbara. Es wird dringend um Anrufe bei der Polizeistation (00504) 26432120 und bei dem Verantwortlichen Kommissar Alvarenga: (00504) 98451514 gebeten um die Freilassung der beiden Aktivisten zu fordern.


Repressionswelle gegen Indigene in Honduras


Indigene Aktivisten_innen des COPINH verhaftet. Gewaltsame Räumung führt zu mehreren Verletzten und Verhaftungen.

Santa Barbara. Am vergangenen Freitag wurden die indigenen Aktivisten Bertha Cáceres und Tomas Gómez Membreño von Polizei und Militäreinheiten verhaftet. Die beiden Angehörigen der indigenen Organisation COPINH wurden auf dem Weg zu einer Straßenblockade in der Region Rio Blanco im Westen von Honduras verhaftet. Cáceres ist Generalkoordinatorin des COPINH und hat für die Arbeit des COPINH im vergangenen Jahr den Shalompreis der katholischen Universität Eichstätt entgegen genommen.


Nur wenige Tage zuvor, am 23. Mai räumten Polizei- und Sondereinheiten gewaltsam indigene Bewohner_innen des Dorfes San Antonio Chuchuitepeque im Departement Santa Barbara. Die Räumung, bei der die staatlichen Sicherheitskräfte Tränengas und Schusswaffen einsetzten, führte zu mehreren Verletzten. Mindestens fünf Personen wurden Verhaftet. Laut der indigenen Organisation COPINH hatten Bewohner_innen des Dorfes Land in der Nähe des Flusses Ulúa wiederbesetzt für das sie die rechtmäßigen Landtitel haben und welches durch die Landkreisverwaltung von San Francisco de Ojuera illegal in Besitz genommen wurde.

Im Grenzgebiet zwischen den Departements Santa Barbara und Intibucá finden seit mehreren Wochen Protestaktionen der indigenen Bevölkerung statt, welche sich unter anderem gegen ein geplantes Staudammprojekt richten. So halten die Bewohner_innen mehrerer Dörfer in der Region Rio Blanco seit dem 1. April die Zufahrtsstraße zu dem im Bau befindlichen Staudammprojekt Agua Zarca auf dem Fluss Gualcarque besetzt.

In einer Erklärung machte COPINH vor wenigen Tagen auf die starke Militarisierung der Region aufmerksam. So herrscht laut COPINH eine starke Militärpräsenz in den Dörfer Zacapa und Agua Caliente, welche sich mit der Straßenblockade solidarisieren und auf dem Weg nach Rio Blanco liegen. In Rio Blanco wurden Soldaten auf dem bereits gebauten Logistikgelände der Unternehmen DESA und SINOHYDRO stationiert. COPINH berichtet von Schüssen auf dem Gelände. Das Militär übernimmt Funktionen der Sicherheit und der Logistik für die Unternehmen DESA und SINOHYDRO und versucht Druck auf die Dörfer auszuüben um diese zu Verhandlungen zu zwingen und das Projekt Agua Zarca zu akzeptieren, heißt es in der Erklärung. Zudem versuchten Mitarbeiter der Unternehmen in Begleitung von Soldaten Bewohner_innen des Dorfes Agua Caliente durch Geschenke und Projektversprechen für das Staudammprojekt zu gewinnen.