In einer Polizei-
und Militäroperation wurden Gestern Abend (24.5.) Bertha Cáceres,
Generalkoordinatorin des COPINH (Ziviler Rat der Basis und indigenen
Organisationen von Honduras) und Tomas Gomez Membreño verhaftet. Die
Beiden befinden sich aktuell in der Polizeistation von Santa Barbara.
Es wird dringend um Anrufe bei der Polizeistation (00504) 26432120
und bei dem Verantwortlichen Kommissar Alvarenga: (00504) 98451514
gebeten um die Freilassung der beiden Aktivisten zu fordern.
Repressionswelle gegen Indigene in
Honduras
Indigene Aktivisten_innen des COPINH
verhaftet. Gewaltsame Räumung führt zu mehreren Verletzten und
Verhaftungen.
Santa Barbara. Am
vergangenen Freitag wurden die indigenen Aktivisten Bertha Cáceres
und Tomas Gómez Membreño von Polizei und Militäreinheiten
verhaftet. Die beiden Angehörigen der indigenen Organisation COPINH
wurden auf dem Weg zu einer Straßenblockade in der Region Rio Blanco
im Westen von Honduras verhaftet. Cáceres ist Generalkoordinatorin
des COPINH und hat für die Arbeit des COPINH im vergangenen Jahr den
Shalompreis der katholischen Universität Eichstätt entgegen
genommen.
Nur
wenige Tage zuvor, am 23. Mai räumten Polizei- und Sondereinheiten
gewaltsam indigene Bewohner_innen des Dorfes San Antonio
Chuchuitepeque im Departement Santa Barbara. Die Räumung, bei der
die staatlichen Sicherheitskräfte Tränengas und Schusswaffen
einsetzten, führte zu mehreren Verletzten. Mindestens fünf Personen
wurden Verhaftet. Laut der indigenen Organisation COPINH hatten
Bewohner_innen des Dorfes Land in der Nähe des Flusses Ulúa wiederbesetzt
für das sie die rechtmäßigen Landtitel haben und welches durch
die Landkreisverwaltung von San Francisco de Ojuera illegal in Besitz
genommen wurde.
Im Grenzgebiet zwischen den
Departements Santa Barbara und Intibucá finden seit mehreren Wochen
Protestaktionen der indigenen Bevölkerung statt, welche sich unter
anderem gegen ein geplantes Staudammprojekt richten. So halten die
Bewohner_innen mehrerer Dörfer in der Region Rio Blanco seit dem 1. April
die Zufahrtsstraße zu dem im Bau befindlichen Staudammprojekt Agua
Zarca auf dem Fluss Gualcarque besetzt.
In einer Erklärung machte COPINH vor
wenigen Tagen auf die starke Militarisierung der Region aufmerksam.
So herrscht laut COPINH eine starke
Militärpräsenz in den Dörfer Zacapa und Agua Caliente, welche sich
mit der Straßenblockade solidarisieren und auf dem Weg nach Rio
Blanco liegen. In Rio Blanco wurden Soldaten auf dem bereits gebauten
Logistikgelände der Unternehmen DESA und SINOHYDRO stationiert.
COPINH berichtet von Schüssen auf dem Gelände. Das Militär
übernimmt Funktionen der Sicherheit und der Logistik für die
Unternehmen DESA und SINOHYDRO und versucht Druck auf die Dörfer
auszuüben um diese zu Verhandlungen zu zwingen und das Projekt Agua
Zarca zu akzeptieren, heißt es in der Erklärung. Zudem versuchten
Mitarbeiter der Unternehmen in Begleitung von Soldaten Bewohner_innen des
Dorfes Agua Caliente durch Geschenke und Projektversprechen für das
Staudammprojekt zu gewinnen.