Film und Vortrag mit Giorgio Trucchi in verschiedenen deutschen Städten
Giorgio Trucchi lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Zentralamerika. Er ist Journalist/Korrespondent für die Nahrungsmittel-Gewerkschaft REL-UITA. In seinem Dokumentarfilm „Schrei nach Land“ zeigt er die Bedrohung, Unterdrückung und Kämpfe der Kleinbauern in der Region Bajo Aguan / Honduras und berichtet in seinem Vortrag über die Auswirkungen von Monokulturen, agroindustrieller Massenproduktion, das Engagement der Bauernorganisationen für den Erhalt ihres Landes, für Nahrungsmittelsicherheit und gegen die Vergiftung der Anbauflächen und die Kriminalisierung des Widerstandes.
Termine mit Giorgio Trucchi:
06. Mai, 19:00, Freiburg
CaféVelo, Wentzingerstraße 15
07. Mai, 19:30, Darmstadt
Im Offenen Haus der Kirche, Rheinstr. 31
08. Mai, 20:00, Heidelberg
DAI, Sofienstraße 2
15. Mai, 19:00 Hamburg
Werkstatt 3, Großer Saal, Nernstweg 32
16. Mai, 19:30 Köln
Autonomes Zentrum Köln, Wiersbergstraße 44
17. Mai, 19:30 Wuppertal
Die Börse, Wolkenburg 100
18:30 Pressegespräch
Rund um den Globus nimmt die agroindustrielle Massenproduktion immer
weiter zu. Von großen Agrarunternehmen werden auf dem Weltmarkt gefragte
Produkte auf riesigen Flächen in Monokulturen produziert.
Ein Beispiel für die globalisierte Produktion von agrarischen
Rohstoffen ist Palmöl. Palmöl ist als „Allroundmaterial“ in jedem
zweiten Supermarktprodukt enthalten, vor allem in Lebensmitteln,
Kosmetika und Reinigungsmitteln. Der Boom der Agrotreibstoffe führte in
den letzten Jahren zur starken Ausdehnung der Produktion für Biodiesel.
In Honduras will sich der Palmölkonzern Dinant des Agroindustriellen
Miguel Facusse mit allen Mitteln neue Flächen aneignen. In den letzten
Jahren wurden 88 Kleinbauern, Gewerkschafts-vertreter und Rechtsanwälte
ermordet, die sich für den Landbesitz der Kleinbauern am Unterlauf des
Rio Aguan einsetzten. Bewaffnete Sicherheitskräfte des Konzerns Dinant
waren direkt in die Gewalttaten gegen die Bauernorganisationen
verwickelt. Zuletzt wurden im Februar 2013 zwei Bauernaktivisten
gefoltert und ermordet. Diese Missachtung von Menschenrechten in
Honduras ist eine Folge des Militärputsches von 2009, mit dem sich
Großgrundbesitzer und Konzerne zu den unbeschränkten Herrschern über das
Lands machen wollten.
Extreme
Menschenrechtsverletzungen und die Verbreitung von Monokulturen
geschehen nicht einfach so ohne Einfluss von außen. Über Kreditanträge
von Agro-Konzernen wie Dinant entscheiden die Vertreter der
Bundesregierung als wichtige Anteilseigner der Weltbank mit. Genauso
wichtig wie die Einmischung in finanzpolitische Entscheidungsstrukturen
ist die öffentliche Thematisierung solcher Menschenrechtsverletzungen.