Betroffene berichteten über Missstände in einem Krankenhaus. Drohungen per Telefon. Fünf Pressevertreter seit Mitte April ermordet
Tegucigalpa. Im
mittelamerikanischen Honduras sind erneut Journalisten wegen ihrer
kritischen Berichterstattung bedroht worden. Der aktuelle Fall betrifft
zwei Fernsehjournalistinnen und einen Kollegen des Nachrichtensenders
KTV in der nördlich gelegenen Stadt San Pedro Sula. Yanina Romero,
Carlos Rodríguez und Lourdes Ramírez hätten über Missstände in einem
örtlichen Krankenhaus berichtet. Daraufhin erhielten sie nach eigenen
Angaben anonyme Anrufe. Personen, die sich als Ärzte und
Krankenschwestern des betreffenden Krankenhauses ausgaben, kündigten
zudem an, die Berichterstatter aufzusuchen. Die Betroffenen mussten
Mitte der Woche die Polizei zur Hilfe rufen, nachdem ihr Sender offenbar
beschattet wurde.