Daniela Dreißig, in amerika21.de
Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen durch Konzern-Projekte
angeprangert. Copinh-Sprecher: Siemens ist Komplize beim Mord an Berta
Cáceres
München. Ein Bündnis von
Nichtregierungsorganisationen hat die Siemens AG bei der diesjährigen
Hauptversammlung aufgefordert, ihre unternehmerische Selbstverpflichtung
zur Wahrung der Menschenrechte in allen Bereichen der Liefer- und
Abnehmerkette einzuhalten. Siemens steht in vielen Ländern durch die
Lieferung an Energieprojekte wie Agua Zarca in Honduras, Belo Monte und
Jirau in Brasilien sowie an Windenergieanlagen in Mexico und in der
Westsahara in der Kritik. Sogenannte "grüne Energieprojekte", an denen
der Konzern durch seine Beteiligung eine Mitverantwortung an
Menschenrechtsverletzungen und Landraub habe, so die gemeinsame Pressemitteilung.
Dem Bündnis gehören der Dachverband Kritische Aktionäre, Pro Regenwald, Gegenströmung, Medico International, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit und Western Sahara Resource Watch an.
Siemens liefert mit dem Wasserkraftturbinenhersteller Voith Hydro, an dem der Konzern einen Anteil von 35 Prozent hält, nach Lateinamerika und Afrika Turbinen, Windkraftanlagen und ganze Transformatoren-stationen. Auf ihren Webseiten wird mit ökologisch sauberem und fairem Wirtschaften geworben.
Dies klinge in Anbetracht der Ermordung von Berta Cáceres in Honduras
zynisch, so das Bündnis. Cáceres, eine international renommierten Menschenrechtsaktivistin war im März 2016 in ihrem Haus in La Esperanza
erschossen worden. Sie stellte sich zusammen mit den indigenen Gemeinden
in Rio Blanco gegen den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca. Tomás
Gómez, aktueller Koordinator der indigenen Organisation COPINH, zeigte in
seiner Rede bei der Jahreshauptversammlung die direkten Verbindungen
auf, die zwischen den bisher Verhafteten im Mordfall Cáceres und dem
Voith Hydro-Vertragspartner und Betreiber des Wasserkraftwerks Desa
bestehen. Gómez unterstrich, dass Siemens sich durch sein Nicht-Handeln
zum Komplizen bei dem Mord gemacht habe. Es sei bereits die vierte
Jahreshauptversammlung, in der der Konzern über die Situation in Rio
Blanco und die Praktiken der Desa detailliert informiert werde.
Gegenüber amerika21 erklärt Andrea Lammers vom Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit, dass sich der weltgrößte Staudammbauer Sinohydro nach der Ermordung des Agua Zarca- Gegners Tomás García 2013 wenig später aus dem Vorhaben zurückgezogen habe. Die Ermordung Cáceres hätte der Wendepunkt sein können, stattdessen habe Siemens gerade mal die vorläufige Suspendierung des Projektes begrüßt. Gómez und Lammers fordern den sofortigen Rückzug, die Einhaltung internationaler Abkommen als auch der eigenen unternehmerischen Sorgfaltspflicht. Agua Zarca stehe emblematisch für Energiegroßprojekte, mit denen die indigenen Rechte und das Recht auf Leben verletzt würden.
Joe Kaeser, der Vorstandvorsitzende der Siemens AG, wies den Vorwurf der Komplizenschaft als "unfair"zurück: das Unternehmen sei nicht direkt an Agua Zarca beteiligt. Er glaube aber, dass Siemens insofern eine Mitverantwortung habe, dass der Konzern nicht mit einer blutbefleckten Maschinerie in Verbindung gebracht werden wolle.
Am Morgen der Hauptversammlung kletterten Aktivisten von Robin Wood
auf die Olympiahalle in ermordet wurde. Robin Wood solidarisiere
sich mit Menschen, die in Honduras und weltweit gegen korrupte und
fehlgeleitete Energie- und Entwicklungspolitik kämpfen, so eine
Aktivistin der Initiative.
München und befestigten ein Transparent mit der Aufschrift "Siemens geht über Leichen, Staudamm Agua Zarca Stoppen". Auf einem anderen Transparent war William Rodriguez abgebildet, ein Agua Zarca-Gegner und Mitglied von COPINH, der im Mai 2014 in Rio Blanco
Dem Bündnis gehören der Dachverband Kritische Aktionäre, Pro Regenwald, Gegenströmung, Medico International, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit und Western Sahara Resource Watch an.
Siemens liefert mit dem Wasserkraftturbinenhersteller Voith Hydro, an dem der Konzern einen Anteil von 35 Prozent hält, nach Lateinamerika und Afrika Turbinen, Windkraftanlagen und ganze Transformatoren-stationen. Auf ihren Webseiten wird mit ökologisch sauberem und fairem Wirtschaften geworben.
Gegenüber amerika21 erklärt Andrea Lammers vom Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit, dass sich der weltgrößte Staudammbauer Sinohydro nach der Ermordung des Agua Zarca- Gegners Tomás García 2013 wenig später aus dem Vorhaben zurückgezogen habe. Die Ermordung Cáceres hätte der Wendepunkt sein können, stattdessen habe Siemens gerade mal die vorläufige Suspendierung des Projektes begrüßt. Gómez und Lammers fordern den sofortigen Rückzug, die Einhaltung internationaler Abkommen als auch der eigenen unternehmerischen Sorgfaltspflicht. Agua Zarca stehe emblematisch für Energiegroßprojekte, mit denen die indigenen Rechte und das Recht auf Leben verletzt würden.
Joe Kaeser, der Vorstandvorsitzende der Siemens AG, wies den Vorwurf der Komplizenschaft als "unfair"zurück: das Unternehmen sei nicht direkt an Agua Zarca beteiligt. Er glaube aber, dass Siemens insofern eine Mitverantwortung habe, dass der Konzern nicht mit einer blutbefleckten Maschinerie in Verbindung gebracht werden wolle.
München und befestigten ein Transparent mit der Aufschrift "Siemens geht über Leichen, Staudamm Agua Zarca Stoppen". Auf einem anderen Transparent war William Rodriguez abgebildet, ein Agua Zarca-Gegner und Mitglied von COPINH, der im Mai 2014 in Rio Blanco