Obwohl die Menschenrechtslage in Honduras
sich seit dem Putsch 2009 kontinuierlich verschlechtert hat, gibt es weiterhin
vielfältige Formen des Widerstands gegen das repressive und neoliberale Regime.
Doch im Vorfeld der Wahlen im November 2017 ist mit noch härterer Repression zu
rechnen.
Indigene und Kleinbäuer*innen verteidigen
ihr Land und ihre Umwelt gegen Raubbau und Landgrabbing, obwohl sie verfolgt und
kriminalisiert werden. Kritische Journalist*innen und Anwält*innen prangern
trotz Einschüchterung und Behinderung ihrer Arbeit das erschreckende Ausmaß der
Straflosigkeit an.
Menschenrechtsaktivist*innen der
LGBTI-Community haben zusätzlich mit Hassverbrechen zu tun. Fast 200 LGBTI
wurden zwischen 2009 und 2017 ermordet, die meisten der Verbrechen werden nicht
aufgeklärt.
Wie gestaltet sich der Alltag in einem so
gewalttätigen Klima? Wie gehen Indigene und die LGBTI-Bewegung damit um? Welche
Widerstandsformen gibt es und wie können sich unterschiedliche soziale
Bewegungen unterstützen? Diese Fragen wollen wir mit den Referent*innen
diskutieren.
Paola Reyes vom Menschenrechtskollektiv
CADEHO, ist honduranische Filmemacherin und hat indigene Gemeinden bei der
Verteidigung ihres Landes begleitet. 2016 war sie Teil einer
Menschenrechtsdelegation aus Deutschland, die vor allem indigene Aktivist*innen
besuchte. Sie wird über den indigenen Widerstand gegen neoliberalen Ausverkauf
und Extraktivismus in Honduras berichten.
Shirley Mendoza ist Transaktivistin aus
Honduras. Seit 2004 setzt sie sich mit «Colectivo
Violeta» für Menschenrechte der LGTBI ein. 2011 gründete sie den Verein
«Cozumel Trans». Sie war in Honduras Morddrohungen ausgesetzt und hat 2017 in Deutschland
aufgrund der Gewalt gegen Transpersonen im nördlichen Dreieck Zentralamerikas Asyl
erhalten. Sie wird die Lage der LGTBI in Honduras schildern.
Die Veranstaltung
findet auf Spanisch mit deutscher Übersetzung statt.
Wann: Montag, 25.
September 2017, KüfA um 20 Uhr, Vorträge ab 21 Uhr
Wo: Soned e.V.,
Kreutzigerstr. 19, 10247 Berlin-Friedrichshain